Sind Märchen überhaupt für Kinder?

8 Antworten

Meine Erfahrung ist, dass die Art der Rezeption entscheidend ist, also ob die Kinder die Märchen (oder auch allgemein Geschichten, das gilt nicht nur für Märchen!) vorgelesen bekommen bzw. sie selbst lesen oder ob sie sie als Film oder im Theater sehen.

Als meine Tochter 6 war, habe ich ihr Die kleine Hexe vorgelesen: kein Problem. Eine Woche danach haben wir Die kleine Hexe auf einer Freilichtbühne als Kindertheaterstück gesehen: Sie hat sich mehrfach Augen und Ohren zugehalten. Als wir ein Dreivierteljahr später (da war sie fast 7) im Kino den Film zum Buch angeschaut haben, war sie mehrfach kurz davor rauszugehen. [Anmerkung: Sie selbst wollte ins Kino und natürlich wäre ich auch mit ihr rausgegangen; es war ihre Entscheidung drinzubleiben.] Bemerkenswert: Als wir im Theater und im Kino waren, kannte sie die Geschichte schon.

Auch heute liest sie vieles, was sie sich nicht anschauen würde/möchte. Ich denke, die kindliche Fantasie lässt beim Lesen Bilder entstehen, die das Kind "aushalten" kann. Beim Theater oder als Film muss das Kind aber das ansehen und anhören, was die Fantasie anderer daraus macht - und das ist mitunter zu viel für das Kind.

Kleine Anekdote zum Schluss: Die schlimmste Szene in "Rapunzel - Neu verföhnt" ist für meine Tochter (mittlerweile 11) der Moment, als ihr das Haar geschnitten wird und es braun wird. Wegen dieser Szene will sie den Film auch nicht mehr schauen und wenn ich die ersten Takte des Zauberliedes von Rapunzel summe, wird sie fuchsteufelswild 🤣

adelaide196970  10.02.2022, 13:20

das wird stimmen. Vorgelesen ist besser.

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Die Originalgeschichten nicht. Es waren grusel und Erotikgeschichten für Erwachsene. Später wurden sie entschärft.

Bei Rotkäppchen zb tötet der Wolf eigentlich ein bösen Verführer die Großmutter und serviert sie Rotkäppchen als Diner. Das Blut der Großmutter trinken sie als Wein. Als sich Rotkäppchen müde zu ihm ins Bett legt tötet und verschlingt er auch sie.

Bei der Originalgeschichte von Dornröschen kriegt der Prinz sie nicht mit dem Kuss wach vergewaltigt sie aber im Schlaf. Dornröschen bringt im Schlaf zwillinge zur Welt und wird erst wach als einer ihr den Dorn aus dem Finger saugt. Sie macht sich auf die Suche nach dem Vater. Der aber hat eine andere geheiratet und die ist so eifersüchtig dass Dornröschens Kinder kochen und essen will aber da weigert sich der Koch.

Bei Aschenputtel schneiden sich die Stiefschwestern Ferse und Zehen ab um in den Schuh zu passen. Später hacken ihnen die Tauben beide Augen aus. Der Vater von Aschenputtel ist in der Originalgeschichte ein sehe schlechter Mensch.

Oder auch so was wie Peter Pan. Peter Pan ist in der ursprünglichen Geschichte eher böse. Er ist da der einzige der nicht erwachsen wird. Alle anderen werden älter. Sobald sie aber die Anzeichen machen erwachsen zu werden dünnt er sie aus (tötet sie also) oder verstümmelt sie damit sie noch in das versteck passen und er holt sich immer wieder neue kleine Jungs. Man kann sich wenn nur retten wenn man es auf die Seite der Piraten schafft und wahrscheinlich waren sie alle mal verlorene Jungs selbst Captain Hook. Tinkerbell empfindet auch meist nur Neid oder Eifersucht.

Bei der Hase und der Igel schummelt der Igel ja zusammen mit seiner gleich aussehenden Frau. Der Hase läuft so lange hin und her bis er vor lauter Erschöpfung und Anstrengung tot zusammenbricht.

Die Märchen aus der Märchensammlung der Brüder Grimm wurden von einem der Brüder extra für Kinder umgeschrieben und beinhalten pädagogische Weisheiten, die man Kindern damals vermitteln wollte.

(diese sind heute immer noch aktuell)

Aus beruflicher Erfahrung kann ich dir versichern, dass Märchen grundsätzlich für Kinder geeignet sind.

Man sollte aber das Alter und den Entwicklungsstand der Kinder beachten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

,,Der Machandelbaum" war so ziemlich das schlimmste. (Stiefmutter haut kleinem jungen arglistig den Kopf ab, lässt dann ihre kleine Tochter glauben sie wäre es gewesen, zerlegt die Leiche dann in Stücke und setzt sie dem Vater zu essen vor. Nachdem die Tochter die Knochen zusammengesammelt hat kommt der Junge in Vogelgestalt zurück und erschlägt seine Stiefmutter mit einem Mahlstein.

Gleichauf mit ,,Das unartige Kind". (Kind benimmt sich nicht, Mutter verflucht es, Kind wird krank und stirbt, streckt aber immer wieder den Arm aus dem Grab solange bis die Mutter persönlich kommt und auf den Arm schlägt damit es endlich Ruhe gibt).

Wenn man sich dann z.B. Dragon Ball anschaut - die verschlungen werden - , wo sie sich gegenseitig "totschlagen" ohne jegliche (realitätsfern) Blessuren davon zu tragen, sind die aktuellen "High Lights" im TV nicht besser.

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sondern wirklich Märchen die euch als Kind total verängstigt haben.

... und die vorgenannten "Kämpfe" belustigen und u.U. sogar zur Gewalt animieren (können).