Hänsel und Gretel - ab welchem Alter?

10 Antworten

Also ich würde Hänsel und Gretel Kindern unter 5 nicht vorlesen. Vielleicht den 6 Jährigen, aber auch dann nur in abgewandelter Form. Es gibt viele Varianten der Grimm Märchen, und du findest bestimmt auch eine Fassung, in der die brutalen Stellen umgeschrieben wurden, bzw. du kannst sie auch selbst umschreiben wenn du möchtest. Aber trotzdem würde ich das Märchen nicht Kindern unter 5/6 Jahren zumuten. Du musst bedenken, dass die Märchen ursprünglich Geschichten für Erwachsene und Jugendliche waren! Sie waren früher nicht für Kinder gedacht, allenfalls um ihnen Angst einzujagen, damit die Kinder auch ja artig waren.

Zudem ist H&G auch ein eher längeres Märchen und den jüngeren wird 1. wahrscheinlich die Konzentration fehlen (wobei man es natürlich auch in mehrer kleinen Stücken vorlesen kann) und 2. werden sie es wahrscheinlich noch garnicht richtig verstehen können. Besonders die alte Sprache ist für die Kleinen sehr schwer! (Je nachdem was für eine Fassung du von dem Märchen hast) Nochmal zu der Grausamkeit der Märchen: Ich denke das es für Kinder sehr grausam erscheint, wenn z.B. die Hexe im Ofen verbrannt wird, oder dass die Hexe die Kinder essen will. Das stecken die meisten nicht so leicht weg. Jemand vor mir hatte geschrieben: "Wenn man ihnen aber von klein auf vieles entzieht weil es den modernen Pädagogikmethoden nicht entspricht, dann lernen sie nichtmal mit der Welt zurecht zu kommen" Das würde ich nicht sagen, denn mit 4 sollten Kindern noch nicht mit der "grausamkeit der Welt" konfrontiert werden und sich nicht über solche Sachen Gedanken machen müssen. Kinder im Kindergartenalter sollten noch in ihrer heilen Kinderwelt gelassen werden, sie werden noch früh genug mit der "Realität und dem Ernst des Lebens" konfrontiert werden.

Ich kann mich übrigens noch gut erinnern, dass mir die Märchen in meiner eigenen Kindheit immer sehr viel Angst gemacht haben, eben wegen der brutalen Szenen. Sie haben einen sehr bitteren Nachgeschmack bei mir hinterlassen. Trotzdem finde ich Märchen an sich sind eine schöne Sache und viele Kinder mögen sie sehr, aber für kleine Kinder gibt es geeignetere Märchen als Hänsel und Gretel. Z.B. Rapunzel oder Dornröschen ;) Was ich dir noch enpfehlen kann: Wenn du Hänsel und Gretel mit den Kindern machst, singe doch auch das Lied mit ihnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei den Kindern immer sehr gut ankam. http://www.youtube.com/watch?v=-E6CaedoJGs Und: Hänsel und Gretel ist vor allem für die Adventszeit ein schönes Märchen ;)

Sobald ein Kind zusämmenhänge versteht, versteht es Gut und Böse, also auch Märchen. Die grausamste Stelle für die Kinder ist, wenn Hänsel im Käfig sitzt. Da gehört je nach Gruppe viel Fantasie zu um das abzuschwächen. Oft helfen da Worte wie er braucht nicht arbeiten oder er hat genug zu essen um die Stelle zu entschärfen.

so ab 3 jahren / kindergartenalter kannst du deinen kindern alle märchen von den gebrüder grimm vorlesen - kinder nehmen solche märchen anders auf, verarbeiten sie anders.

und bedenke, dass dein kinder wahrscheinlich zufällig schon viel grausameres durch nachrichtensendungen, die sie zufällig mitbekommen haben, gesehen haben.

märchen sind ein tolle möglichkeit, phantasievoll über gut und böse zu erzählen - auch im kleinkindalter... lg

kikkelchen  20.02.2011, 08:16

DH!!!! wir sind schließlich genau mit diesen Märchen aufgewachsen. Dass neulingst Grimm, Andersen und Hauff grausam wären, haben wir den ach so tollen modernen Psychologen zu verdanken die nichts besseres zu tun haben ;-)

0

Hallo- ich finde, dass wir Erwachsenen immer viel zu viel Schwierigkeiten sehen und alles oft dann interpredieren und zerreden - leider auch in Punkto Märchen. NATÜRLICH waren die Märchen auch dazu oft da, dass Kinder Angst gemacht worden ist. ABER wo bleibt denn heute unser "Kopf" beim Lesen??? Das Märchen kann doch so vorglesen oder erzählt werden, dass zwar der Inhalt der gleiche bleibt aber wir brauchen dann die Strafstellen doch nicht noch auszuschmücken oder oft habe ich dann diese Szenen anders erzählt - eben kindgerechter. Wir haben 3 Kinder, alle sind groß geworden und haben keine Auffäligkeiten wegen Märchen bekommen. Ich glaube, das sind heutzutage die Trickfilmserien viel viel schlimmer - auch wenn man das Gegenteil hört. Ich sehe diese Serien als moderne Märchen, aber die Figuren usw. sond ja oft gräuslig - dies ist noch milde ausgedrückt. Da habe ich als Mutter Bedenken - weil alles Abartige hier als gut dargestellt wird oft. Wobei ich zugebe, dass die heutigen Ansichten eben anders sind. einen kleinen Helden als Vorbild oder auch eben ein abschreckendes Bild hat wohl jedes Kind in einem bestimmten Alter - dies legt sich aber binnen einer gewissen Zeit und wenn dies nicht so wäre, wäre es im Leben langweilig. Es gehört alles mit zur Entwicklungsphase dazu. Also mein Motto war und ist immer noch: Entsprechend dem vorhandenen Alter des Kindes eine Geschichte anpassen und erzählen - dann wird jeder einen Erfolg hier haben.

ja, 4-jährige kann man mitnehmen, vorher auf das Märchen etwas vorbereiten.