Sind Libertäre im Grundsatz Sozialdarwinisten?
Nach dem Motto:
Wer ökonomisch erfolgreicher ist, ist auch wertvollerer Mensch.
10 Antworten
Eher nicht, Libertäre propagieren Selbstverantwortung ohne anderen zur Last zu fallen oder nach dem Staat zu schreien. In etwa nach dem Motto: "Jeder ist seines Glückes Schmied".
Somit lebt auch ein Einsiedler, Landstreicher, Selbstversorger oder "Lebenskünstler", wenn er seine Lebensführung aus eigener Kraft bestreiten kann, nicht weniger nach libertären Grundsätzen als ein Unternehmer oder Millionär. Es gibt demnach viele Wege um glücklich und in Selbstverantwortung zu leben.
Hoppla! Was hat der Satz: "Wer ökonomisch erfolgreicher ist, ist auch wertvollerer Mensch." mit einer libertären Grundeinstellung zu tun? Woher stammt denn diese Behauptung? Die erste Frage wäre, wertvoller in Bezug auf wen oder was? Nur "wertvollerer" ist eine offene, nicht zugeordnete Aussage und daher wertlos. Auch die Qualität "ökonomisch erfolgreich" ist so in den Raum gestellt ziemlich dürftig. Wie wird gemessen? Was wird bewertet? Es gibt keine Aussage, ob erfolgreich im Rahmen der Gesetze oder unter Missachtung der Gesetze. Der von Dir zitierte Satz ist Krampf, purer Krampf, der eher an eine politisch diffamierende Kampagnenaussage erinnert. Mit Libertären hat er nichts zu tun. Das ist doch eine etwas komplexere Einstellung. Woher hast Du das denn?
Habe zu dem Thema neulich einen Vortrag von Carl Friedrich von Weizsäcker gehört.
Der hat anhand von Beispielen überzeugend dargelegt, dass die Eliten in den USA dem Sozialdarwinismus anhängen und genau deswegen auch den Neoliberalismus bzw. den Raubtierkapitalismus vertreten und alles als sozialistisch ablehnen, was zu einem sozialen Ausgleich führt.
Zudem versuchen diese Eliten ihre Denkweise in der ganzen Welt zu verbreiten, z.B. über das TTIP.
Versuche nicht ein Erfolgreicher, sondern sein wertvoller Mensch zu sein.
Das ist die Sorte Neoliberale, das sind Sozialdarwinisten.
Ganz nebenbei ist diese Ideologie gar verfassungswidrig.
Im Grundgesetz steht das Recht auf Arbeit, von Pflicht steht da kein Wort.
Weshalb das Bundesverfassungsgericht über HartzIV Urteilte, im Feburar 2010: "Der Staat hat das Existenzminimum jederzeit zu sichern und Teilhabe zu ermöglichen."
Um es kurz zu machen: neoliberal ist asozial!