Sind Jäger Tierquäler?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Nein natürlich nicht 58%
Ja sind sie 27%
Andere Meinung 16%

16 Antworten

Hallo,

nein, sie sind keine Tierquäler!

die Thematik der Jagd lässt sich auch hier im GF immer wieder gerne und ausdauernd und kontrovers diskutieren, ohne, dass dabei sicher ein Mensch anderweitig überzeugt wird.

Leider tauchen bei diesen „Diskussionen“ aber gerne auch „Argumente“ von Gegnern auf, die einfach nur an den Haaren herbeigezogen sind und jeglicher tatsächlicher Grundlage entbehren. Wie zum Beispiel solche wie:

Das natürliche Gleichgewicht stellt sich von selbst ein

Nein, denn der Mensch hat unsere Umwelt derart nachhaltig und unwiderrufbar verändert, dass dies nicht mehr möglich ist. Auch die wenigen wieder zurückgekehrten Wölfe und Luchse werden daran nichts ändern können.

Jäger füttern, um die Tiere dann abknallen zu können

Das ist viel zu undifferenziert gedacht. Es gilt zu bedenken, dass es diverse Arten der Fütterung gibt. Z.B. die Fütterung, um den Hungertod in Notzeiten zu verhindern. Dieses Verhungernlassen wäre tierschutzwidrig, denn da der Mensch die Umwelt so verändert hat (durch Versiegelung, durch die Infrastruktur, durch kahle Felder etc.), finden Wildtiere ihre eigentlichen Nahrungsquellen im Winter nicht mehr vor.

Weiterhin gibt es die Fütterung, um Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft zu vermeiden. Ja, auch die Anlockung durch Futter gibt es, weil durch die zunehmenden Freizeitaktivitäten der Menschen das Wild kaum noch aus dem Schutz herauskommt. Dabei sind aber Art und Menge des Futters gesetzlich vorgeschrieben. Und die Hege und Pflege erfordert es nun einmal, dass Tiere (kranke oder zu viele) bejagt werden.

Jäger sind Mörder

Jäger müssen sich an Gesetze halten und Auflagen erfüllen. Mord ist aber ein gesetzlich definierter Straftatbestand. Und niemand kann der eigenen Meinung wegen eigene Gesetze zu erschaffen.

Hobbyjäger jagen nur aus Spaß

Alle Jäger, auch die Angler, müssen eine umfangreiche Ausbildung nebst Prüfung absolvieren. Wer weiß schon, dass einem Jäger der Jagdschein entzogen werden kann, wenn er z.B. ein Verkehrsdelikt oder eine völlig andere, nicht mit der Jagd zusammenhängende, Straftat begeht. Dann nämlich fehlt ihm die unabdingbare Zuverlässigkeit.

Für die Wildunfälle haben wir die Polizei

Die Aufgabe, sich um verunfalltes Wild zu kümmern, obliegt dem Jäger. Auch mitten in der Nacht oder beim Sonntagskaffee – und zwar auf eigene Kosten.

Ach, eines noch:

Es wäre ansonsten auch jeder Mensch, der Fleisch isst, ein Tierquäler.

Die Wildtiere, die geschossen werden, hatten vorher wenigstens ein ganz natürliches, naturnahes Leben - und werden dann - ohne dass sie es wirklich merken - geschossen.

Unsere Masttiere stehen in engen Ställen, haben kaum Luft, kaum Licht, werden mit Mastfutter vollgestopft, um so schnell wie möglich ihr Schlachtgewicht zu erreichen. Dann kommen sie in LKW, werden stundenlang über die Autobahn gekarrt, um dann irgendwo voller Angst im Schlachthaus zu landen. Wenn sie Glück haben, wirkt die Betäubung, bevor sie getötet werden ....

DAS ist Tierquälerei ...

Selbstverständlich kann jeder Mensch zu jedem Thema immer eine eigene, höchstpersönliche Meinung haben. ABER: Persönliche Meinungen sind keine Fakten.

Okay verstehe, danke.

aber:

„Nein, denn der Mensch hat unsere Umwelt derart nachhaltig und unwiderrufbar verändert, dass dies nicht mehr möglich ist. Auch die wenigen wieder zurückgekehrten Wölfe und Luchse werden daran nichts ändern können.„

Weil der Mensch sich ausbreitet hat das Tier zu leiden, da ihr Habitat genommen wird.

dann deswegen Jäger einsetzen ist auch irgendwie dreist.. meine Meinung.

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@Luna0702

WIE willst du aber die Population sonst in vernünftigen Grenzen halten? Die Pille für Rehe oder Schwarzwild gibt es nicht - und Raubtiere will auch niemand (siehe die Diskussion um die zurückgekehrten Wölfe).

Platz genug, damit die Wildtiere sich unbegrenzt vermehren können, ist auch nicht vorhanden.

Welche Lösung gäbe es also?

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@dsupper

Schön wäre wenn sie ein einen eigenen Kontinent nur für sich haben könnten, ohne menschlichen Einfluss. Glaube das wäre ideal für sie.. aber ja, ich weiss, es gebe diese und jene art dann nicht mehr. Der Mensch geht ja auch überall hin.

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@Luna0702

Ja, solche Fantasien hören sich schön an - aber es sind eben nur Fantasien. Wir leben in der derzeitigen Welt, in der Realität - und nur an dieser können wir uns orientieren ....

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@dsupper

Dann bleibt es leider eine Fantasie. Will nur nicht dass sie aussterben oder unnötig gequält werden nur aus Spass. Tiere sind bereichernd.

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@Luna0702
Weil der Mensch sich ausbreitet hat das Tier zu leiden, da ihr Habitat genommen wird. 
dann deswegen Jäger einsetzen ist auch irgendwie dreist.. meine Meinung.

Ja, verständliche Sichtweise.

Aber das ist ja nicht die Schuld der Jäger. Der kann nichts dafür, dass es zu viele Menschen auf der Erde gibt und dass der Mensch den Lebensraum komplett zu einer Kulturlandschaft umgebaut hat.

Der Jäger ist nur derjenige, der das trotz dieser Tatsache zu seiner Aufgabe gemacht hat, den Wildtierbestand im Revier trotzdem zu erhalten. Und das auf eine Art und Weise, dass da ein möglichst artenreicher und gesunder Wildbestand erhalten bleibt. Das bedeutet im Zweifel eben auch überzählige Tiere zu schiessen und bestimmte Arten von denen es genug gibt zu schiessen, damit andere Arten (die selten sind und sonst gefressen würden) zu erhalten.

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@Waldmensch70

Verstehe schon. Aber das ist etwas was ich nie könnte und es gibt auch brutale Jäger die zB Robben nicht mehr menschlich erlegen, sondern einfach auf den Kopf einschlagen. Solche Dinge machen wütend

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@Luna0702

In Deutschland findet keine Jagd auf Robben oder Seehunde statt.

Und niemand hat von Dir verlangt, dass Du selber Jäger sein sollst. Nur ist es für die hier lesenden Jäger (also in Deutschland, das ist ein deutschsprachiges Forum) nicht witzig, wenn sie ständig als fiese Tierquäler dargestellt werden.

Das "wir hier" nichts dafür können, wie in Alaska vor x Jahren mal Robben geschlachtet wurden sollte klar sein. Das macht es für um so unverständlicher, wenn hier dann solche "Sprüche geklopft werden" und das von Leuten, die überhaupt keine Ahnung haben wie die Jagd hier in Deutschland funktioniert und welche hohen Anforderungen hier an Jäger und ihr Verhalten gestellt wird.

Das ist alles nicht böse oder gegen Dich gemeint, es macht einen manchmal nur wütend und traurig. Das ist so, als wenn man als Verkehrsteilnehmer auch immer mit allen Verkehrsrowdies und als normaler Kunde in einem Geschäft immer mit Dieben und Einbrechern gleichgesetzt würde.

Daher bitte auch verstehen, wenn dann mal Kommentare kommen, die widersprechen.

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@Waldmensch70

Verstehe ich schon, aber ja nicht alle haben eine gute Meinung darüber, das muss man auch verstehen.

Es ist dein Job, ich könnte das wie gesagt nicht. :)

wir sind auch zu viele Menschen, aber jeder würde es grausam finden, wenn jemand auch so Jäger erfinden würde die das Gleichgewicht herstellen.. wenn du verstehst was ich meine.

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@Luna0702

Falls es Dich interessiert: Die meisten Jäger die ich kenne sind es deshalb geworden, weil sie sich sehr für die Natur und die Tiere und deren Wohlergehen interessieren und einsetzen. Sonst hätte man die Kraft das zu machen wohl auch nicht.

Ich habe hier mal geschildert, wie es ist und was in einem vorgeht, wenn man selber ein Tier erlegt (keine Angst, der Text ist keine grausame Beschreibung oder so, geht eher um die eigenen Gefühle):

https://www.gutefrage.net/frage/wie-bringen-schlachter-oder-jaeger-es-uebers-herz-ein-tier-zu-toeten#answer-323227127

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Nein natürlich nicht

Nein, ein Tierquäler ist jemand, der Tieren unnötiges Leid zufügt.

Das trifft nicht auf Jäger zu.

Das oberste Gebot ist ja gerade, dass sich kein Tier quält.

Jäger kommen sogar mitten in der Nacht auf eigene Kosten zu Wildunfällen, um dort die Tiere zu suchen und zu erlösen, die Andere(!) dadurch quälen, indem sie sie mit ihren Autos anfahren.

Jäger sorgen per Gesetz für einen gesunden, artenreichen Wildbestand im Revier. Dass das auch mit Abschüssen überzähliger Tiere verbunden ist, das ist ja logisch. Denn Tiere vermehren sich, der Lebensraum wird aber nicht größer. Also müssen jedes Jahr eine bestimmte Menge (abhängig vom Revier und dessen Wildbestand, die Menge wird von der Jagdbehörde vorgeschrieben!) geschossen werden, damit immer noch genug Platz und Nahrung für die restlichen Tiere da ist und sie nicht "zu dicht auf einander hocken" und sich so mit Krankheiten und Parasiten gegenseitig anstecken.

Man darf nicht vergessen, es geht bei der Jagd nicht nur um die geschossenen Tiere sondern auch darum, dass es die nicht geschossenen Tiere dadurch tatsächlich besser haben.

Auch ist es z.B. nötig bestimmte Tiere zu schiessen von denen es genug gibt, damit andere Arten die selten sind überleben können. Wenn es z.B. Feldhasen und Bodenbrüter ohnehin sehr schwer haben und dann auch noch eine Menge von ihnen der großen Menge an Füchsen zum Opfer fällt, dann ist der Jäger per Gesetz verpflichtet die reichlich vorhandenen Füchse zu reduzieren, damit die anderen Arten erhalten bleiben.

Das sind alles Sachen, die der Jäger sich nicht selber ausgedacht hat, das wird ihm vom Gesetzgeber bzw. der Jagdbehörde vorgeschrieben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
Andere Meinung

Der Mensch geht schon immer auf die Jagd. Die erlegten Tiere dienten seiner Nahrung, die Felle der Kleidung.

Bei uns nimmt der Wildbestand überhand, weil es keine Raubtiere mehr in unseren Wäldern gibt, welche den Bestand des Wildes reguliert.

All die Raubtiere wurden von Jägern abgeschossen. Wird ein Bär gesichtet, wie z. B. "BRUNO", so wird er gnadenlos abgeknallt. Auch die Wölfe wurden abgeschossen.

Es gibt kaum noch Fasanen, Rebhühner, Feldhasen oder Kaninchen. Diesen Tieren wird auch die Lebensgrundlage genommen, weil die kaum noch Unterschlupf für ihren Nachwuchs finden

Inzwischen kann man feststellen, dass sich einige Wolfsrudel wieder in unseren Wäldern sehen lassen. Wie lange die eine Chance des Überlebens haben, bleibt abzuwarten, weil sie Schafe reissen.

Da entstehen freilich Interessenskonflikte zwischen Türschützern , Tierhaltern und Jägern.

Die Jagd ist freilich auch eine Leidenschaft, für manche unverständlich. Vorallem dann, wenn sich gut betuchte nach Afrika fliegen lassen um dort Elefanten oder Löwen zu erschiessen. Genauso wie die Jagd auf Bären in Kanada. Das ist nicht nachvollziehbar und abstossend.

Wildschweine vermehren sich sehr stark und richten auch Schäden an. Es gibt in den einzelnen Bundesländern Abschussquoten für Hochwild, Wildschweine ect.

Jäger die ein eigenes Revier haben, füttern die Tiere während der Winterzeit. Das kostet freilich Geld. Mit dem Abschuss von Wild und dem Verkauf des Fleisches holen sie sich einen Ausgleich für den finanziellen Aufwand für die Fütterung.

Junge Bäume die gepflanzt werden müssen gegen Verbiss geschützt werden.

Bei uns in dem naheliegenden Wald finden öfter Treibjagden statt. Während dieser Zeit ist das Betreten des Waldes untersagt. Darauf wird mit Schildern hingewiesen.

Nicht. jedes Tier wird mit einem Schuss erledigt. Es kommt öfter vor, dass z. B. Wildschweine angeschossen werden und diese weidwunden Tiere können dann sehr gefährlich für Menschen werden, vorallem angeschossene Keiler.

Ja sind sie

Für mehr als 380.000 Hobbyjäger in Deutschland ist das Töten von Tieren eine Freizeitbeschäftigung, die völlig legal und nur zum Spaß betrieben wird.

Jäger behaupten gerne, dass die Hobbyjagd notwendig sei, um bedrohte Tierarten vor Beutegreifern wie Füchsen oder Mardern zu schützen. Die Jagd hat jedoch nichts mit Natur- und Artenschutz zu tun, denn Jäger schrecken selbst nicht davor zurück, bedrohte Arten wie Feldhasen zu Hunderttausenden zu töten. Während die meisten Menschen an naturnahen Hobbys wie Spazierengehen Freude haben, ohne dabei anderen Lebewesen zu schaden, benutzen Hobbyjäger Wildtiere als lebende Zielscheiben, deren Leben sie nach Belieben auf grausame Weise beenden.

So empathielos feiern Jäger anschließend mit Alkohol den Tiermord

Nicht selten wird nach einer Drück- oder Treibjagd in gemeinsamer Runde gefeiert und mit Alkohol darauf angestoßen, wie viele Tiere getötet wurden. Für Jäger bedeutet das Töten unzähliger Wildtiere einen regelrechten Erfolg. Nicht umsonst hängen sich viele Jäger Hirschgeweihe und sogar die Köpfe toter Tiere als Trophäe im Haus auf.

Weder das Abschießen von Tieren noch die Hege, die zumeist einseitig nur jagdbare Tiere fördert, ist notwendig, um die Natur in unserem Lebensraum zu schützen und zu erhalten.

Hallo,

Das mit dem Müssen ist so eine Frage!

Unsere Vorfahren haben zuerst als Jäger und Sammler gelebt. Mussten sie das? Sie hatten wohl zumindest keine andere Möglichkeit, damals. Waren sie deswegen Tierquäler? Irgendwann fand eine große Umstellung statt: Unsere Vorfahren entwickelten die Landwirtschaft, und gestalteten damit die ganze Landschaft um: Wälder wurden gerodet, um Platz für Acker- und Wiesenflächen zu schaffen. Mussten unsre Vorfahren das tun? Sie haben damit Tier- (und auch Pflanzenarten!!!) ihren Lebensraum zerstört! Waren sie deswegen Tierquäler? Damals begann auch die Haltung von Nutztieren. Ist sie (immer?) Tierquälerei? Jedenfalls hat nicht nur die Nutztierhaltung, sondern genauso der Ackerbau die Verhältnisse auch für die Überlebenden Tierarten nachhaltig verändert: während der Acker wächst (während der Fortpflanzungs- und Aufzuchtzeit von zB Reh- und Rotwild) gibt es ein deutlich erhöhtes Nahrungsangebot gegenüber dem vorherigen Urwald. Mit der Ernte endet dies aber abrupt. Ist nicht das Tierquälerei, wenn der aufgrund menschlicher Eingriffe, höheres Nahrungsangebot, wesentlich höhere Nachwuchs des Wildes nichts Fressbares mehr findet, und im Winter elendig verhungern muss? Muss hier nicht sogar der Mensch, der diese Zusammenhänge versteht, durch Jagd einen Ausgleich schaffen?

Wie ist das mit den Beutegreifern? Ein Lauerjäger wie der Luchs, der Verstecke im Wald braucht, um von dort aus blitzschnell ein vorbeiziehendes Reh zu erbeuten, wie kommt der mit einem riesigen, gleichförmigen Acker ohne Verstecke klar? Kann er dort noch den Bestand regulieren?

Meiner Meinung nach hat damit auch jeder Mensch, der sich ausschließlich von ackerbaulichen Erzeugnissen ernährt, eine Verantwortung für das Leid und den Tod von Tieren (für Pflanzen sowieso, aber das scheint ohnehin niemanden zu interessieren!)

Und ja, es gibt auch Seiten für Jagd, die nicht "notwendig" sind. Solange sie aber so stattfinden, dass sie Leiden bei der Erlegung des Tieres soweit wie möglich vermeiden, und den Bestand der bejagten Arten nicht gefährden, habe ich kein Problem damit!