Sind Gefängnisse in Deutschland mit Hotels zu vergleichen?

9 Antworten

Ein Freund von mir war mal für 2 Monate in Untersuchungshaft - die Zeit hat ihn schon etwas geschädigt. Mit einem Hotel hatte das nichts zutun.

Du hast zu tun was man Dir sagt und zwar dann, wenn man es Dir sagt. Privatsphäre gibt es wohl nicht wirklich, Beschäftigung auch nur bedingt. Man konnte zu bestimmten Zeiten Sport machen und sich an 3 Tagen in der Woche Bücher aus der Bib ausleihen hat er erzählt. Das Essen war kein Abfall, wie in anderen Ländern, aber sehr einfach und groß Auswahl gab es nicht. Die meiste Zeit war er in seiner Zelle, da war es wohl recht beengt und er hat sie sich mit jemandem geteilt - aber das nötigste war da, also 2 Betten, 1 kleiner Tisch mit Stuhl und auch kleine Schränkchen, die aber jederzeit zugänglich sein mussten für Durchsuchungen. Er ist eigentlich ein recht bescheidener Typ, war immer glücklich mit seiner runtergekommenen 1-Zimmer Bude unter'm Dach und ohne vernünftige Dusche - aber die 2 Monate in Untersuchungshaft hatten ihn trotzdem ein Stück weit gebrochen, auch wenn es da natürlich bei weitem nicht so Brutal zugeht wie in anderen Orten auf der Welt. Aber wie ein Hotel war es definetiv nicht - und das war ein Gefängnis für kleinere Straftaten und Untersuchungshaft und mit mehr Freiheiten.

Nein, man kann das nicht mit einem Hotel vergleichen.. oder wird man in einem Hotel eingesperrt, essen kann man selten auswählen und auch der Freigang ist sehr begrenzt


CarinaTheBoss 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 23:41

Man kann bestimmt jeden Tag ausgiebig warm duschen.

Aus nem Hotel darfst du jederzeit raus und deine Nachbarn sind deutlich weniger kriminell 😉

Oder geht es dort doch eher hart zur Sache???

Es geht vorallem um Resozialisierung. Da arbeitest du genauso, hast deine Behandlungen zu den du gehen musst und musst halt machen, was man dir sagt.

Ja, es ist kein Erholungsurlaub. Und du entscheidest auch nicht, wann du auschecken darfst.

Sicher nicht. In Deutschland starben im Zeitraum von 2000 bis 2011 insgesamt 960 Inhaftierte, davon 934 Männer und 26 Frauen, durch Suizid.