Sind diese "Symptome" nach einer geschlossenen Klinik normal?

Tinti11  11.04.2024, 19:13

Hallo,

Du tust mir echt leid... ich weiß das ist jetzt keine richtige Antwort...

Aber alles gute dir, ich hoffe es wird besser...

LG und schönen Tag noch :)

Jemand820 
Fragesteller
 11.04.2024, 19:15

Dankeschön:) ich muss dir aber nicht leid tun

Tinti11  11.04.2024, 20:36

Warum das?

Du bist doch echt nett :)

Jemand820 
Fragesteller
 12.04.2024, 06:08

:)

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich war zwar nie in einer geschlossenen Klinik, aber für mich klingt das alles durchaus verständlich.

Zunächst einmal führen Veränderungen im Umfeld leichter zu Angststörungen, als wenn alles im gewohnten Rahmen bleibt, und dann kommt, wenn ich an Punkt 7 denke, noch die potentielle Gefahr dazu, wieder in der Klinik zu landen, was zusätzlich Angst verursachen könnte, weil man da sicher einiges nicht durfte, wofür nachts nicht aufstehen zu dürfen wohl nur ein Beispiel ist.

Die Suizidgedanken gründen sich vermutlich auf den Angststörungen und sind daher auch verständlicherweise wieder da und wie die Angststörungen aufgrund der Erfahrungen mit der Klinik auch ebenfalls verständlicherweise schlimmer als vorher.

Und ja, es ist auch verständlich, dass Du lügst, wenn jemand fragt, ob Du noch Suizidgedanken hast (und vermutlich auch, ob Du noch die Angststörungen hast), weil Du ja sehr wahrscheinlich nicht wieder in diese Klinik mit den ganzen Einschränkungen willst.

Ich hab wirklich starke Albträume, die fast alle was mit der Klinik zu tun haben

Das mit den Alpträumen ergibt auch einen entsprechenden Sinn.

Ich traue mich nachts nicht aufzustehen weil man es dort nicht durfte

Echt übel. Was ist, wenn man nachts mal aufs Klo musste. Sollte man dann ins Bett machen und dann hieß es wieder dass da wieder irgendein psychisches Problem besteht, oder wie hat sich das Personal das vorgestellt, wenn man nachts nicht aufstehen durfte?

Ich kann noch schlechter schlafen als davor schon. Also wirklich dauert es jetzt ewig bis ich einschlafe und mache mindestens 4 mal nachts auf und habe dann riesen Panik

Logisch, weil Du Dich zur Vermeidung wieder in eine solche oder diese Klink zu müssen selbst unter Druck setzt und das Gefühl hast, niemandem wirklich vertrauen zu können, was dann entsprechend zu Punkt 7 führt, weil Du wahrscheinlich die Gefahr siehst, wieder in die Klinik zu müssen.

Am wichtigsten ist bei Suizidgedanken, dass die Ursache durch Verarbeitung überwunden wird. Ich weiß nicht, warum es immer noch an der nötigen Sensibilität zu fehlen scheint, die Ursachen begleitend zu überwinden, denn bei einer persönlichen Bekannten ist es mit ihren Depressionen sehr ähnlich. Auch Depressionen sollten durch Verarbeitung überwunden werden, doch bei ihr wird es mit Medikamenten stattdessen zu unterdrücken versucht und, da sich ihr Immunsystem immer wieder an die Wirkstoffe anpasst und sie daraufhin immer wieder eine Immunität entwickelt, ist die Wirksamkeit immer nur zeitweilig. Insbesondere Psychologen sollten es eigentlich besser wissen, dass Verarbeitung nachhaltiger ist, als Unterdrückung durch Medikamente. Und jemanden unter Druck zu setzen, so beispielsweise durch Verbote und Einschränkungen stärkt keim Vertrauensverhältnis, sondern schränkt es ein oder vernichtet es ganz und dann kann keine Verarbeitung mehr funktionieren. Ich finde diese Zeichen von mangelnder Sensibilität von Seiten solchen Personals echt erschreckend und das ohne entsprechend eigene Erfahrungen zu haben, aber diese persönliche Bekannte lange genug zu kennen, um zu wissen, was sie für einen Leidensweg schon hinter sich hat.

Ich selbst hatte auch schon Suizidgedanken, ja ich hatte sogar schon mal direkt vor einem solchen Selbstmord gestanden, aber das ist ein anderes Thema und würde hier nicht weiter helfen. Aber daher weiß ich, dass ein Selbstmord, wie es manche Leute sehen weder feige sein muss, noch der Versuch, sich einer Verantwortung zu entziehen. Ich finde vielmehr, dass solche negativen Einschätzungen eher ein Anzeichen von Egoismus von denen sind, die meinen, dass man als Person unbedingt Verantwortungen anderen gegenüber hat, während die Probleme, insbesondere emotionale Probleme, die eine Person mit Selbstmordgedanken hat, völlig außer Acht gelassen werden. Das ist echt traurig, aber leider die Realität, eben weil es an der nötigen Sensibilität mangelt, dies zu verstehen, ja oft vielleicht nicht einmal ansatzweise verstehen zu wollen.

JTKirk2000  17.04.2024, 19:47

Vielen lieben Dank für das Sternchen. :)

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Niemand kann dir versprechen, dass deine Symptome danach normal sind.

Aber es hört sich für mich so an als war das vielleicht nicht die richtige Klinik für dich.

Ich war auch in einer geschlossenen. Allerdings durfte ich immer aufstehen.

Es ist wichtig dass du dich in einer Klinik sicher fühlst. Und ich war auch zwei Mal in einer Klinik. Es wird besser, es dauert nur. Und ja es gibt Rückschläge, aber dann wird es auch wieder besser.

Ich hatte nach der Klinik eine Betreuerin, die ich 3 x die Woche gesehen habe und eine Therapeutin. Vielleicht würde dir das auch helfen für die Zeit nach der Klinik.

das ist normal. Genauso war es bei mir auch obwohl die Klinik in der ich war im vergleich noch ganz gut war. Träume darüber habe ich inzwischen nicht mehr. Aber alles andere stimmt.

Hi! Es kann sein, dass manche diese abrupte Verschlimmerung verspüren - meistens dann, wenn sie innerlich Hoffnung/ glauben hatten, dass es nach der Klinik einfach vorbei ist und sie weiterleben wie vorher.

Fakt ist aber: wenn man in das alte Muster hineinrutscht, ist es ganz schnell wieder wie vorher. Es ist also wichtig, nachhaltig etwas zu ändern. Darum wird dir sicherlich die Klinik eine ambulante Therapie empfohlen haben.

dein erster Schritt sollte wieder sein, die Wahrheit aussprechen zu können - auch ganz einfach für dich selbst. Nicht die Sache leugnen bis es zu spät ist, sondern vorher hinschauen!

Mir gings da genauso, bei mir war es allerdings, weil ich erst in meiner letzten Aufenthaltswoche auf Sertralin eingestellt wurde, und komplett ignoriert wurde, dass sich bei diesem Medikament oft die Gefühlslage zuerst verschlimmert.

Erstmal ist es natürlich überfordernd, dass man wieder mit mehr Aufgaben konfrontiert ist, und sich wieder mehr um sich selbst kümmern muss, da kommen natürlich Pflichten auf einen zu, die man in der Geschlossenen eine zeitlang nicht hat.

Ich würde vermuten, ohne da jetzt eine "Ferndiagnose" treffen zu wollen, dass es eventuell an der Umstellung, an Medikamenten oder an einem Tief deiner generellen psychischen Gesundheit liegt, zumindest ging es mir, und vielen anderen mit denen ich auf Station war so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Autist mit Erfahrung mit mentaler Krankheit