Seid Ihr traurig oder froh, dass Ihr mit der Schule fertig seid?

11 Antworten

Ich habe die Mittlere Reife 2007 abgelegt und erinnere mich ziemlich gut. Mein letzter Schultag an der Realschule war total locker (Sommer 2007), ich weiß noch den Ablauf als wäre es gestern: Ich ging morgens nochmal zur Schule, verabschiedete mich von allen Lehrern die ich hatte mit einem persönlichen Dankeswort & lief dann noch mehr oder weniger ziellos durchs Schulhaus, in dem ich zehn Jahre lang gewesen war (ist ein Komplex in dem auch die Grundschule ist, die ich vorher besucht habe). Hatte ja keinen Unterricht mehr & hätte gar nicht mehr kommen müssen. Ich habe dann auch noch an der traditionellen Verabschiedung in die Ferien teilgenommen, an der ich als Schüler schon immer teilnahm. Dann bin ich ganz normal nach Hause gelaufen. Ich hatte kaum echte Gefühle, ich war weder traurig noch verwirrt, habe mich aber auch nicht großartig auf Späteres oder auf die Ausbildung gefreut, die ich sechs Wochen später angetreten habe. Es waren mehr oder weniger "gemischte Gefühle", weil ich wusste, jetzt ist diese Zeit beendet und eine Neue beginnt. Die letzten Wochen an der Realschule waren im Grunde genauso emotionslos, wie die Zeit dort zuvor auch schon war. Man wusste dass man nicht mehr lang dort sein würde, ansonsten waren es ganz normale Schultage, die durch den Prüfungsalltag etwas "anders" waren, aber sonst wie immer!

Ich habe es am letzten Schultag eigentlich wenn man es so will kaum realisiert, dass das der definitiv letzte Schultag war bzw. erst später richtig wahrgenommen! Wehmut wegen der Realschule hatte ich nie, auch weil ich mit der Klasse bis auf wenige Mitschüler nie wirklich warm wurde.. es war mir ehrlich gesagt egal, wichtiger waren mir eher gute Lehrer, denen ich nochmal danke sagen wollte - worüber die sich auch freuten.

Bei der Berufsschule war's ganz anders.. ich hatte am Mittag (wie am Morgen) meine "normale" Fahrgemeinschaft, damals in meinem alten Ford Mondeo und es war ganz locker, wir sind sogar nochmal an der Bushaltestelle vorbeigefahren um zu gucken, ob wir vielleicht noch jemanden mitnehmen könnten, weil die Busse an dem Tag so extrem voll gewesen sind und es sehr warm war ... und im Radio habe ich ein französisches Lied gehört. Es war das Lied "Chance" von der Gruppe "Début de Soirée".

https://www.youtube.com/watch?v=2HqG1369YfQ

Ich hatte an diesem Tag irgendwie schon etwas "Melancholisches" im Gefühl, weil es eine tolle Zeit an der Berufsschule war - ganz anders als an der Realschule, die ich bestenfalls als Notwendigkeit erachtet habe, weil man ja nicht "nix" machen konnte, aber in die ich nie wirklich gern gegangen bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich vermisse die Schule. Es war einfach eine schöne und coole Zeit gewesen. Man hatte nicht den Stress gehabt. Auch wenn es an manchen Tagen nicht so einfach waren, trotzdem war die Zeit lustig gewesen. Vor allem jetzt, nachdem ich die Ausbildung abgeschlossen habe und als Berufseinsteiger arbeite, fehlt mir einfach die Schulzeit. Ich würde gerne wieder in die Vergangenheit verreisen und alles wieder neu erleben.

Lukas1990 
Fragesteller
 04.08.2023, 23:02

Sehe ich auch so. Es ist schon ein Privileg, wenn man einfach "nur" zur Schule muss als schwer arbeiten zu gehen. Als Alternative wäre vielleicht die Volkshochschule was?! Ich dachte immer, dort seien nur alte Leute. Aber ich war total überrascht, dass da im Spanisch-Kurs fast nur Jugendliche waren. Aufs Abendgymnasium kann man natürlich auch gehen, aber dort kann man sich die Fächer nicht aussuchen wie bei der VHS. Daher unattraktiver.

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Stellwerk  04.08.2023, 23:14
@Lukas1990

"wenn man einfach "nur" zur Schule muss als schwer arbeiten zu gehen."

Wenn man auf eine Wald-und Wiesenschule geht vielleicht.

Ich hatte in der Oberstufe vier mal die Woche von 8-16 Uhr Schule und dann kamen ja noch Hausaufgaben und Lernen dazu. Für die Schule hab ich jedenfalls wesentlich härter und mehr arbeiten müssen als in all meinen Jobs.

Der Vorteil am Berufsleben: Feierabend ist Feierabend.

Und eine VHS ist nicht mit einer regulären Schule zu vergleichen. Da lernst du in einem Trimester kaum so viel wie in drei Wochen Schule. Aber sie natürlich eine gute Ergänzung zur Horizonterweiterung und generellen Weiterbildung.

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Ich war froh und traurig zugleich.

Froh, dass etwas Neues begann und traurig, weil wir damit nicht mehr täglich zusammen waren.

So eine lange Zeit schweißt zusammen. Wir hatten im letzten Jahr Treffen zum 30. Abijubiläum. Alle fünf Jahre machen wir das und wir sind immer zahlreich anwesend, immer noch die letzten in der Kneipe und auch immer noch innig verbunden.

Ich bin seit ca. 1 Jahr aus der Schule raus, und ich vermisse meine Schulzeit. Klar, man muss neue Wege gehen, aber es fühlt sich so an, als ob ich nicht bereit gewesen wäre diesen neuen Abschnitt des Lebens zu beginnen. Meine Klasse war toll, wir hatten alle einen guten Draht zueinander, haben gelacht, geweint, gelernt und zusammen gehalten. Die Lehrer waren spitze, und halfen uns immer. Ich vermisse dieses "Gemeinschaftsgefühl", dieses beten das die letzte Stunde ausfällt, oder der Lehrer die Arbeit die er schreiben wollte vergessen hat. Jetzt gehen wir alle getrennte Wege und man sieht sich kaum noch. Also ja ich vermisse meine Schulzeit 🥺

Lukas1990 
Fragesteller
 04.08.2023, 23:26

Du könntest jährliche Klassentreffen organisieren :)

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Schule hat mir Spaß gemacht. Gut: nicht immer, nicht alles - aber insgesamt war das schon eine gute Zeit.

Aber ungeachtet dessen war ich heilfroh, als sie dann endlich zuende war. Endlich war Zeit für was anderes. In der Schule gab es doch diverses an Fächern, die mich weniger interessierten, man aber mitmachen musste weil es halt im Lehrplan steht. Da waren die Aussichten auf ein Studium mit deutlich weniger "unnützen Ballast" sehr verlockend.

Und die Mitschüler, die man jetzt plötzlich nicht mehr sieht? - kein Problem: die einen habe ich schon während der Schulzeit nicht so gerne gesehen, und mit den anderen hatte ich auch nach der Schule Kontakt.