Seid ihr der Meinung das ein 6 Jähriges Kind Trans sein kann?

Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen

Ja 51%
Nein 41%
Anders 8%

11 Antworten

Ja

Ich finde es allgemein sehr kritisch, seine minderjährigen Kinder im Internet zu zeigen und für Content zu benutzen.

Es wirkt eben so, als würde man sein Kind bewusst für Content ausnutzen, was dann, vor allem bei Personen, die das Thema ohnehin schon kritisch sehen, schnell zu der Vermutung führen kann, dass die Transidentität einfach ausgedacht ist.

Dadurch wirkt z.B. auch der Satz, den das Kind mit 4 sagt, sehr fake und auswendig gelernt. Mit 4 kann (und sollte) man vielleicht einfach nicht über so persönliche Themen im Internet reden/ausgefragt werden und es kann gar nicht authentisch wirken.

Durch die Art, wie es geschnitten ist, wirkt es so, als wäre alles sehr schnell und unüberlegt geschehen. Dass der Prozess sehr lang war, man viel überlegt hat, es viele Gespräche mit Fachpersonen etc. und vor allem, dass das Mädchen zuvor gelitten hat, wird nicht vermittelt.

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Man sieht aber auch, dass man über Jahre und Schritt für Schritt Veränderungen gemacht hat, damit das Kind sich in seinem Körper und mit seiner Geschlechtsidentität wohler fühlt.

In dem Alter werden natürlich noch keine unumkehrbaren Entscheidungen getroffen, es geht vor allem (wie auch gezeigt) darum, mit der Kleidung, den Haaren und einem anderen Namen/Pronomen zu experimentieren. Das ist eine gute Sache und das Mädchen scheint ja auch ganz glücklich damit zu sein.

Kinder sind nicht doof, sie wissen, was sie wollen und fühlen, man sollte ihnen zuhören und sie unterstützen.

Ich kann aber auch verstehen, warum das Video fragwürdig auf dich wirkt. Vielleicht wird ganz bewusst etwas rage-baiting betrieben.

Ja

Spätestens ab 7 Jahren verstehen Kinder das Konzept Gender und Geschlechtsidentität. Und den Unterschied zum biologischen Geschlecht:

By the age of 7 years, therefore, children understand three different concepts related to sex/gender identity: biological sex, self-perceived gender identity and social gender identity.
They understand that they and others are biologically male or female, that they and others have a sense of their own gender identity as male or female and that they and others, depending on their appearance and clothing, are usually perceived by others as male or female.

Manche Kinder wissen ab 3-4 Jahren das ihre Geschlechtsidentität vom biologischen Geschlecht abweicht:

The great majority of young children develop a self-perceived gender identity consonant with their gender assigned at birth, but some, from the age of 3 or 4 years, develop a self-perceived gender identity which is other than that assigned at birth.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10063975/

Quelle: BJPsych Bulletin

https://en.m.wikipedia.org/wiki/BJPsych_Bulletin


annabg777  23.05.2024, 20:53

Kinder sind völlig unterschiedlich. Studien zu Kindern sind nicht immer 100%. Denke das merkst Du auch bei deinen Kids.

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Ja

Bewußt vllt. nicht, aber das fällt oft schon im Kindergarten auf. Kenne zwei solcher Fälle. Die Jungs wollten lieber mit Puppen spielen und schöne Kleidchen tragen. Es zuhause zu Kämpfen mit den Eltern die solche Kleidung nicht erlauben wollten. Später hat sich dann einer davon umoperieren lassen, der andere ist homosexuell.

Ja

Also trans sein ist eine lebenslange Eigenschaft. Ich bin jetzt, mit 22, trans, war es mit 6 auch schon, und werde es auch mit 45 noch sein.

Ich sehe gar nicht, warum das ein Problem darstellen sollte. Dann wird das Kind da halt bei einem weiblichen Vornamen gerufen, trägt mal ein Kleid, oder wird als Mädchen angesprochen. Na und? Nix davon ist gefährlich oder so. Nix davon ist permanent, es geht ja bei 6 Jährigen rein um die soziale Behandlung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Transfem

heeyy1234321 
Fragesteller
 23.05.2024, 11:40

Finde eher den Umgang des Vaters problematisch darum ging es mir vorallem

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Lamanini  23.05.2024, 11:40
@heeyy1234321

Also Kinder in die Kamera zu halten finde ich Mist. Da sind wir uns denke ich einig.

4
Ja

Ja, das ist durchaus möglich.

Transidentität äußert sich im Kindesalter beispielsweise darin, dass die Kinder sich zunehmend der Unstimmigkeit zwischen dem zugewiesenen und gefühlten Geschlecht bewusst werden (dies kann bereits ab einem Alter von zwei bis drei Jahren einsetzen) und sich von ihrem angeborenen Geschlecht distanzieren. So wählen sie zum Beispiel einen zur ihrem gefühlten Geschlecht passenden Vornamen und wollen nur noch mit diesem angesprochen werden.
[...]
Sie lehnen ihre Geschlechtsmerkmale ab, wollen, dass sie verschwinden und wünschen sich stattdessen die Geschlechtsmerkmale des anderen Geschlechts. Charakteristisch ist zudem, dass sie versuchen, sich zu frisieren und zu kleiden wie das andere Geschlecht und ein ausgeprägtes Verlangen haben, ihm anzugehören und entsprechend behandelt zu werden.
In der Pubertät verstärken sich nicht nur die empfundene Diskrepanz und die Ablehnung des zugewiesenen Geschlechts, sondern auch die Furcht davor, dass das zugewiesene Geschlecht aufgrund der Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale deutlich zutage tritt.
[...]

https://www.aerzteblatt.de/archiv/215579/Transidentitaet-bei-Kindern-und-Jugendlichen-Im-falschen-Koerper-geboren

Grundsätzlich ist es also durchaus möglich, dass man das bereits im Kindesalter merkt. Und selten ist das bei Transidentität eben auch nicht.

Von einer "Entscheidung" zu reden, finde ich hingegen fragwürdig. Man entscheidet sich nicht dazu, trans zu sein. Das ist nichts, was man beeinflussen kann. Wenn man das merkt, kann man sich höchstens dazu entscheiden, dazu zu stehen und es dementsprechend auszuleben.

Da man als Kind so oder so keine Hormone nehmen kann, ist es aber auch völlig egal, ob es sich dann doch als eine Phase herausstellen sollte.

Kinder hinterfragen viel. Und grundsätzlich würde ich sagen, dass ein Kind sowas nicht aus Spaß sagt, sondern, dass da durchaus ein tiefer Grund hinter steckt. Kinder sind durchaus in der Lage, das zu erkennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

heeyy1234321 
Fragesteller
 23.05.2024, 11:15

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.Ich sehe das generell genauso wie du ich habe nur die Befürchtung das der Kanal das ausschlachtet und halt auch selber Stark davon profitiert.Wer sein Kind so zur Schau stellt ist miner meinung nach generell kein guter Vater.

Was meinst du mit Entscheidung also wo wurde dieses Wort genutzt ?

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LunarEclipse  23.05.2024, 11:18
@heeyy1234321

Erstmal gerne!

Und ja. Ich finde es auch kritisch, dass man das eigene Kind vor die Kamera stellt und damit Aufrufe generiert. Ich finde allgemein, dass man Kinder vom Internet möglichst fernhalten sollte.

Ich beziehe mich auf diesen Satz:

"und finde es schon fragwürdig, relativ fragwürdig so eine Entscheidung in einem solchen Alter zu treffen"

Also, ich habe das eben so verstanden, das du meinst, das sei eine Entscheidung, trans zu sein. Meintest du, die Entscheidung, offen damit zu leben?

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heeyy1234321 
Fragesteller
 23.05.2024, 11:21
@LunarEclipse

Nein Trans sein ist keine Entscheidung das weiß ich.Ich meine damit erstens das so wie du schon sagst öffentlich zu machen und zweitens wie der Vater generell mit seinen Kindern umgeht.Komische Wortwahl war jedoch nicht so gemeint.

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LunarEclipse  23.05.2024, 11:23
@heeyy1234321

Okay, ja dann stimme ich dir zu.

Ich finde auch, dass man sein Kind nicht so öffentlich zur Schau stellen sollte.

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