Seid ihr auch im Herzen Amerikaner?

49 Antworten

Du meinst, ob ich auch gern Streubomben losschicken oder Frauen das Recht auf Selbstbestimmung nehmen würde?

Aber sicher doch!
So kennt man mich hier.

Ich bin Deutscher, sowohl geboren als auch im Herzen. Es gibt zwar um mehrere Ecken Verwandtschaft in den USA, ebenso leben oder lebten Freunde dort, ich selber habe aber keine emotionale „Bindung“ zu den USA. Wenn ich weiter ausholen würde, wäre der „familiäre“ Verlauf eher Preuße → Deutscher → Europäer → Weltmensch.

Was mir zu deiner Frage jedoch einfällt, ist der Amerika-kritische und gleichnamige Song von Rammstein. Sprich die Amerikanisierung durch Produkte von drüben, durch den Einfluss der USA auf den Rest der Welt sowie geschichtliche Ereignisse, die eine wie auch immer ausgelegte „Amerikanisierung“ mit sich brachten.

https://www.youtube.com/watch?v=Rr8ljRgcJNM

Die USA sind im Vergleich zu den Ländern in Europa und Asien ein relativ junges Land. Hinzukommen all die kulturellen Einflüsse aus anderen Ländern, die durch die hohe Einwanderung mit einhergingen. Wenn man sich mal die Zahlen ansieht, sind zwischen 1816 und 1900 etwa 5 Millionen Deutsche nach Amerika ausgewandert.

Ich habe nicht alle Zahlen im Kopf und jetzt nicht aus dem Stegreif sagen kann, wie es sich zahlenmäßig weiter entwickelt hat. Für die 1800er Jahre sind 5 Millionen aber nicht wenig. In South und North Dakota ist Deutsch die zweithäufigste Sprache, die dort gesprochen wird. Ganz lustig ist auch die erzählte Muhlenberg-Legende.

Ich finde Amerika und speziell die USA zwar interessant, kann aber nicht sagen, dass ich das Land wie auch immer im Herzen trage. Nichtsdestotrotz beschäftige ich mich von Zeit zu Zeit mal mehr und mal weniger mit diesem Land. Meistens geht es dabei aber um den amerikanischen Imperialismus, deren Innen- und Außenpolitik sowie allgemein geschichtliche, politische oder wirtschaftliche Ereignisse. Sei es in den USA selbst oder was sie in anderen Ländern anstellen - angestellt haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Nein ich finde die USA schrecklich und bin sehr sehr glücklicher Europäer.

Ganz im Gegenteil.

Ich bin vollkommener Antiamerikanist.

Das ist natürlich nicht despektierlich gegen gute Menschen aus den USA gemeint, sondern gegen den Staat USA.

Warum sollte ich irgendetwas anderes als Anwiderung gegen einen kriminellen, undemokratischen, menschenfeindlichen Staat empfinden, der schon

  • viele illegale Angriffskriege geführt hat
  • Eigentlich demokratische Regierungen anderer Staaten gestürzt und gegen Diktatoren, Chaos oder Marionettenregierungen ausgetauscht hat, rein aus eigenem Macht- und Wirtschaftsinteresse
  • Terrororganisationen wie die Taliban willentlich erschafft
  • Millionen Unschuldige, egal ob Kinder, Frauen oder Männer getötet oder gefoltert hat
  • Das eigene Volk mit einem Raubtierkapitalismus sondergleichen kaputt macht
  • Whistleblower tötet
  • Überall auf der Welt Elend verbreitet
  • Selber nur durch den Raub eines Landes, den Massenmord an Indigenen und auf dem Fundament der Sklaverei eintstanden ist

Ich bin im Herzen Europäer und noch vielmehr einfach Weltbürger.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium

Wie meinst du das genau? Hast du familiäre Wurzeln in einem Land auf dem amerikanischen Kontinent?

Ich kann das von mir nicht sagen. Viele heutige Länder Anerikas, und ganz besonders die USA, haben eine Gründungsgeschichte, die mit massiver Gewalt bis hin zum Genozid an Ureinwohnern einhergeht und nachfolgend mit der Ausbeutung von Sklavinnen. Expansion und Ausbeutung der Natur sind fest mit jüngerer amerikanischer Geschichte verknüpft. Das besonders in den USA vorherrschende Wirtschaftssystem fußt auf der Vorstellung von stänfigem Wirtschaftswachstum und dominiert inzwischen die Welt.

Es gibt in den USA sicherlich sehr viele sehr nette Menschen und in der Politik der USA treten hin und wieder Leute auf, die Entscheidungen treffen, die für die Welt niicht schlecht sind.

Aber das wäre für mich kein Grund, im Herzen Amerikaner zu sein.