Schwere einer Erkrankung und Zumutbarkeit einer längeren Wegstrecke, darum Streit mit Vater?
Hallo zusammen,
ich habe aktuell folgende gesundheitliche Probleme:
Arteriosklerose
Hyperlipidämie
Periphere arterielle Verschlusskrankheit
und eine verschlossene Beckenarterie seit ca.6 Monaten.
Aufgrund dieser Erkrankungen fällt es mir sehr schwer, längere Wegstrecken zurückzulegen.
Aber auch längere Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen.
Mein Vater liegt seit einiger Zeit im Krankenhaus und erwartet, dass ich ihn nun besuchen komme.
Das erste Krankenhaus, in dem er lag, war ca. 29 km von mir entfernt. Das Krankenhaus, in dem er jetzt liegt, ist 39 km von mir entfernt.
Als er im ersten Krankenhaus gelegen hat, habe ich ihn mit Mühe und Not besucht. Ich bin mit den Öffis gefahren und war total kaputt, als ich bei ihm ankam. Nach 3 Stunden bin ich die 29 km wieder zurückgefahren, auch mit den Öffis.
Nun erwartet er, dass ich ihn, wenn es geht, sogar mehrfach in dem Krankenhaus besuche, welches 39 km von mir entfernt ist. Ich habe ihm gesagt, dass der Weg dorthin im Augenblick eine große Belastung für mich bedeutet. Ich könnte zwar mit dem Taxi fahren, aber das würde mich pro Besuch 135€ kosten und das Geld habe ich beim besten Willen nicht.
Mein Vater meint, dass meine Erkrankung doch nicht so schlimm sei und dass ich doch mit den Öffis fahren könne.
Jetzt meine Frage an euch:
Habe ich mich zu albern, oder geht mein Vater von unrealistischen Bedingungen aus?
5 Antworten
Mach dir da keinen Kopf und schaue was du kannst und was nicht. Absolut unfair von deinem Vater so zu reden.
Wie würde er sich fühlen, wenn du sagen würdest, ah du liegst im Krankenhaus, ist alles nur Einbildung.
Kopf hoch!
Grüsse
Ich weiß was du meinst und verstehe dich da voll.
Mit den Öffis weite strecken zu fahren kann wirklich sehr belastend sein.
Ich musste leider meine Mutter letztes Jahr zu Grabe tragen die hat etwa 120km entfernt im Krankenhaus gelegen.
Ich war an dem Wochenende wo sie ins Krankenhaus kam bei meinen Eltern zu Besuch (mein Vater lebt noch). Sie wurde am späten Vormittag abgeholt (Verdacht auf Schlaganfall - war nicht nur Verdacht).
Sie hatte sich dann im Krankenhaus mit Sauerstoff auch etwas erholt, sodass sie am Nachmittag gut ansprechbar und mobil war.
Bin dann erst ein Tag später wieder nach Hause gefahren (wollte meinen Vater nicht alleine lassen - mein Bruder lebt zwar im gleichen Haus war aber ann dem Tag nicht da).
Mit meiner Mutter habe ich bis zu einem NOT-OP (leider ist sie nicht wieder aufgewacht und paar Tage später verstorben) jeden Tag telefoniert. Zu meinem Geburtstag bin ich dann wieder hin, und mit meinem Vater und Bruder dann in Krankenhaus gefahren. Wir konnten uns an ihrem Totenbett verabschieden (drei Tage nach meinem Geburtstag ist sie eingeschlafen). Das war sicher für uns zwar traurig aber hat mir später geholfen alles zu verarbeiten (heute am Muttertag denke ich ganz viel an sie).
Allerdings täglich hinfahren wäre bei mir auch nicht gegangen weil einfach die Strecke zu weit war. Ich verstehe deinen Vater der vielleicht Trennungsängste hat oder nicht alleine sein will, aber es gibt viele Wege wie man in Kontakt bleiben kann.
Meiner Tante (Gott habe sie selig) habe ich in mitten von Corona (sie lag in einem Pflegeheim wo nur durchgeimpfte mit Test und mit Voranmeldung besuchen durften - ich hatte wegen Risikogruppe Prio beim Impfen), habe ich mit über 70Jahren noch ihr erstes Smartphone besorgt. Dank Whatsapp und Videocall konnte sie so mit Ihrem Sohn, Enkel und Ehemann Kontakt halten was Ihr den Aufenthalt sehr erleichtert hat. Vielleicht kann das für euch ja auch eine Lösung sein.
Dein Vater kann froh sein, wenn du überhaupt kommst.
Du bist dazu nicht verpflichtet.
Im Übrigen hat er auch nichts davon, wenn du ebenfalls kaputt gehst und auch ins Krankenhaus musst.
Er meint, ich würde mir das alles nur ausdenken, weil ich ihn nicht besuchen will. Dabei habe ich ihn immer besucht, wenn ich davon erfahren habe, dass er im Krankenhaus liegt.
Genauso gut könntest du argumentieren, dass seine Erkrankung nicht so schlimm sei, auch wenn er gerade im Krankenhaus liegt.
Weshalb ist dein Vater denn im Krankenhaus? Eigentlich wird man da ja nur kur behandelt und bleibt nicht länger. Dann ist er doch schnell wieder zuhause.
Am 19.05.2025 soll er entlassen werden. Ist aber schon seit dem 03.04.2025 im Krankenhaus.
Er wollte Einkaufen gehen und als er unten vor dem Haus angekommen ist, ist ihm schwindelig geworden. Daraufhin rief er die Feuerwehr und brachte ihn in die Rettungsstelle. Laut Ärzten hat er erst Magengeschwüre gehabt, dann eine Magenschleimhautentzündung und nachdem dass alles überstanden war, hat er sich beim Rausgehen zum Rauchen keine Jacke angezogen und eine Lungenentzündung geholt, hat Atembeschwerden gehabt und wurde 24 Stunden ins Künstliche Koma versetzt. Nun ist er aber wieder ansprechbar und auf dem Wege der Besserung. Laut seinen Angaben ist ihm aber trotzdem noch schwindelig. Man nennt es wohl Stand oder Wankschwindel.