Schüler Lehrer Verhältniss?

11 Antworten

Ich persönlich würde als Lehrkraft so viel Nähe nicht zulassen.

Ein gutes Verhältnis zu den Schülern ist natürlich was Gutes und es freut mich sehr, dass die Schüler dich so gut leiden können.

Aber ich würde mich niemals als Lehrer duzen lassen. Als Lehrer ist man eine Respektperson und ich hätte Angst, dass ich diesen verliere, wenn meine Schüler mich als Kumpel ansehen und nicht als Lehrerin. Zudem hätte ich Angst, dass meine Benotung darunter leidet, aufgrund von mehr oder weniger Sympathie / Kontakt.

Auch das mit den privaten Begegnungen finde ich persönlich nicht 100%. Man sollte schon einen gewissen Abstand haben.

Das muss nur mal jemand in den falschen Hals bekommen oder dir eins auswischen wollen und das kann ganz schnell gegen dich verwendet werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Realschulabschluss, 1BKSP

In einer 13. Klase ist es mir in einem Kurs passiert, dass eine Schülerin gefragt hat: "Du, kannst du mir das nochmal erklären?"
Der Kurs brach daraufhin in schallendes Gelächter aus. Es war nicht von mir gewünscht, dass die Schüler mich mit "du" ansprechen und ich habe den Schüler auch erklärt, dass dieser schulische Zwang das "Sie" zu verwenden, sie auf den späteren Alltag vorbereiten soll. Für mich war dieses impulsive Du aber eines der schönsten Komplimente meiner Lehrerlaufbahn. Menschliche Nähe kann unabhängig von formalen Regeln entstehen.

Gestern war ich bei der Verabschiedung eines Kollegen dabei, der mich schon gekannt hat, als er selbst noch Schüler war. Mein Nachfolger als Fachbetreuer, der unter mir seinen Zweigschuleinsatz der Referendarszeit ableisten musste, war auch dabei.
Ich war nie ein Kumpel der Schüler, ich war eher ein sozialer Vater. Manche Schüler sind hinterher zu Freunden geworden, so, wie ich jetzt auch meine erwachsenen Kinder als Freunde betrachten kann. Das hat aber nichts am Respekt vor der Personalität des anderen geändert und das soll es auch nicht.

Nachtrag. Auch meine Fachkollegen waren und sind teilweise meine Freunde obwohl ich partiell ihr Vorgesetzter war. Aber einen Kollegen habe ich bei einem Betrug (an den Schülern) erwischt. Da hört für mich die Kollegialität bzw. die Freundschaft auf. Mein Vorgänger im Amt hat in mindestens einem Fall diese Grenze nicht gezogen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Ich finde, es kommt auf das Alter und den Altersunterschied an. Wenn eine Lehrkraft in der Berufsschule selbst noch unter 30 ist, wäre zu viel Distanz auch eher komisch. Ich finde auch gegen private Unternehmungen in dem Fall nichts einzuwenden, so lange die Rollenverteilung innerhalb der Schule klar ist und gelebt wird. Parties, auf denen getrunken und geflirtet wird finde ich grenzwertig.

Ein gutes Schüler-Lehrer Verhältnis ist nicht schlecht. Kritisch sehe ich das Treffen und Einladen auf Partys oder Geburtstagen.

Dass Lehrer ihre Schüler mögen und andersrum finde ich schön. Ich kenne das selbst echt gut.

Auf freundschaftlicher Ebene eine Beziehung zu führen und sich dabei zu duzen finde ich auch kritisch und fragwürdig. Ob daraus ein Nachteil entsteht, ist etwas Anderes, aber Schüler und Lehrer sind verpflichtet sich gegenseitig per Sie anzusprechen. Auf weiterführenden Schulen sollte das selbstverständlich sein. (⁠^⁠^⁠)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schülerin einer BS

Es ist gut ein gutes Verhältnis zu den Schülern zu haben aber es wird mit der Freundschaftsbasis und dem Duzen problematisch wenn du einem ne schlechte Note geben musst obwohl ihr ja „gut“ miteinander seid.