Scheiben- oder Felgenbremse?

7 Antworten

Klarer Fall und aus Erfahrung: Scheibe, aber auch hier auf Qualität achten und nicht den billigsten Schund kaufen

An einem Rennrad finde ich Scheibenbremsen nicht besonders sinnvoll. Berechtigung hat m.E. die Scheibenbremse vor allem dort, wo mit viel Wasser und Dreck auf der Felge zu rechnen ist, also v.a. beim MTB. Wasser verringert die Bremswirkung und Dreck schmirgelt die Felgenflanke ab, die ja auch eine tragende Funktion hat.

Allerdings wird die Felge bei Felgenbremsen so langsam abgebremst, wenn es nur etwas Straßendreck und Regenwasser ist, dass ich mir auch beim Schlechtwetterstadt(trekking)rad keine Scheibe anbauen würde. Dafür fällt mir das einspeichen einer neuen Felge aller 10 Jahre mal, zu leicht.

Es kommt drauf an. Nicht jeder Radfahrer hat die gleichen Ansprüche und ist bereit, die gleichen Investitionen zu tätigen um "mehr" zu bekommen.

Eine günstige Scheibenbremse bremst bei trockenen Bedingungen kaum besser als eine Felgenbremse. Bei hydraulischen Systemen gibt es noch den Vorteil, dass man die volle Bremskraft auch allein mit den Zeigefingern abrufen kann, was aber gerade Gelegenheitsfahrer nicht ausnutzen wollen... und auch nicht müssen, denn wirklich entscheidend wird dieser Vorteil erst im Gelände, wenn man froh über jeden Finger ist, der den Lenker festhalten kann statt bremsen zu müssen.

Deshalb wird ein Gelegenheitsradfahrer, der nur bei schönem Wetter und nicht im Gelände fährt, mit einer Scheibenbremse nur wenige Vorteile haben... bekommt dafür aber das komplette Spektrum an unangenehmen Seiten, was u.a. ein höherer Anschaffungspreis, höheres Gewicht, mehr Wartungsaufwand und die Notwendigkeit zur größeren Sorgfalt im täglichen Gebrauch umfasst. Also ein eher ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Ein sportlicher Mountainbiker, der bitte auch bei Nässe und Matsch genauso gut bremsen möchte wie im Trockenen, der aufgrund eines schwierigen Untergrundes seine Bremsen sehr fein dosieren können möchte und der im Gelände froh ist, wenn er sich die Mittelfinger nicht zum Bremsen braucht, profitiert so deutlich von einer Scheibenbremse, dass der Mehraufwand dafür beinahe lächerlich erscheint.

Ist halt wie bei Autos: Für einen Pferdebesitzer, der gerne seinen Pferdeanhänger anhängen will, ist ein 911er Porsche ein ziemlich nutzloses Auto. Auch, wenn viele andere nicht verstehen, arum.

Kommt drauf an. Am MTB möchte ich nichts anderes als Scheibenbremsen.

Am Rennrad sehe ich den Vorteil der Scheibe dagegen nicht. Hier greife ich zur Felgenbremse, weil deren Wartung viel unkomplizierter ist als bei der Scheibenbremse.

Im Grunde Scheibenbremsen, weil die auch länger halten und bissel stabiler sind, aber auch die Bremsklötze gehen, hauptsache man hat eine Bremse die auch funktioniert.