Unterscheidung Säure und saure Lösung?
Wie lassen sich Säuren und saure Lösungen experimentell unterscheiden?
2 Antworten
Der saure Charakter zeigt sich erst, wenn die Säure in Wasser gelöst ist und Ionen bildet. Beispiel: Schwefelsäure. Experiment: elektrische Leitfähigkeit.
Reine Schwefelsäure H2SO4 ist ein nach außen neutrales Molekül und kann darum keinen Strom leiten. In Wasser gelöst spaltet Schwefelsäure 2 Protonen (H+ Ionen) ab, die mit Wasser H2O Oxoniumionen H3O+ bilden. Diese Oxoniumionen sind für den sauren Charakter der Lösung verantwortlich, zurück bleibt das 2-fach negative Säurerestion. Durch diese Ionen (frei bewegliche geladene Teilchen) leitet nun die Säurelösung elektrischen Strom.
So gesehen leitet reine Schwefelsäure ganz schwach, ähnlich der Autoprotolyse beim destillierten Wasser, dieser Effekt ist aber marginal.
Saure Lösungen enthalten Wasser und haben einen niedrigen/sauren pH-Wert.
Säuren sind Stoffe, die eben mit Wasser eine saure Lösung ergeben.
Besonders deutlich wird das bei festen Säuren, wie Zitronensäure oder Vitamin C (Ascorbinsäure). Als reine Feststoffe, aber auch als Schmelzen sind sie weder sauer, noch sind sie elektrisch leitend. Aber sobalb man sie in Wasser löst sind sie beides.
Saure Reaktion ist auf Wasser nicht zwingend angewiesen, wenngleich dieses sicherlich dominiert. So kann z. B. Schwefelsäure durchaus nach
2 H2SO4 ----> H3SO4(+) + HSO4(-)
reagieren. Und dann gibt es auch protonisierten Alkohol.