Rottweiler als Hundeanfänger ABER mit Hilfe & Zeit?

6 Antworten

Für mich stellt sich gar nicht die Frage, ob ein Rottweiler nicht auch von einem Anfänger gehalten und gut erzogen werden kann.

Aus Erfahrung im Umfeld, man und Frau kann, wenn die Voraussetzungen stimmen.

Ich will deine Frage einmal so beantworten. Mein Vermieter hat früher Rottweiler gezüchtet.

Auf die Frage warum die Wahl eines Hundes für ihn nicht wieder auf einen Rottweiler gefallen ist?

Seine Antwort:

In der heutigen Zeit nicht mehr, den Ärger mit den Leuten in dieser Hundedichte tun sie sich nicht mehr an.

Ich mag Rottweiler, hatte auch noch nie Probleme mit ihnen, mit Am. Staff. und Deutschen Schäferhunden und Mischungen daraus aber schon.

Die Problematik liegt einfach bei den vielen Hunden die nicht aus seriöser FCI anerkannten Zucht stammen.

Nicht zu unterschätzen, dass es bei uns zumindest, vor ca. 30 Jahre eine Gehirnstörung beim Rottweiler in der Zucht gab, die diese Hunde hat aggressiv werden lassen. Hat die Zucht inzwischen behoben.

Solche Vorfälle halten sich hartnäckig.

Deshalb überlege es dir gut. Ob du willst, dass jeder dich meidet, dein Hund somit mit anderen Hunden spielen darf. Was seiner Sozialisation nicht gut tut.

Solltest du selber Kinder haben oder in einer Gegend wohnen, wo es viele Kinder gibt, würde ich mir keinen Rottweiler anschaffen. Andere Kinder dürften höchst wahrscheinlich dann nicht zu euch nach Hause kommen.

So sind dann auch eigene Kinder ausgeschlossen.

Bei der Wahl eines Hundes würde ich immer auch darauf achten, was in das eigene Umfeld passt. So ein Hund lebt über 10 Jahre. Das ist lange, wenn die Wahl falsch ausgefallen ist.

Bei uns sind vor ein paar Wochen durch 2 tragische Vorfälle mit Rottweilern mit einem Blitzentscheid auf die Liste der verbotenen Hunde gekommen. Will heissen diese Hunde darf man nicht mehr halten und dürfen sich auch nicht als Gäste mehr als 30 Tage im Jahr in Zürich aufhalten. Leinen und Maulkorbpflicht ist so oder so klar.

Das verdankt man leider Leuten die keinen Wert auf Hunde seriöser Herkunft legen und auch sonst keine guten Voraussetzungen für Hundehaltung haben, bzw. ihre Hunde als Erweiterung ihres Egos sehen und diese Hunde auch einsetzen.

Grundsätzlich macht man sich mit dem Kauf eines Hundes nicht immer Freunde, manche verliert man auch. Ausgegrenzt aus dem Sozialverband wo man wohnt ist das ein grosses Problem, nicht zuletzt auch die Wohnungssuche.

Wer nimmt oder kann dir einen Rottweiler übernehmen, wenn du einmal einen Notfall hast, Krankheit, Unfall Termine die du einhalten musst etc.?

Das sind alles Dinge die man sich sehr gut vor dem Hundekauf überlegen muss.

Wir selber haben nach einem Mischling aus dem Tierheim den 3. Golden Retriever aus seriöser FCI anerkannter Zucht. Auch wir sind betroffen von: "Huch ein grosser Hund, muss ja gefährlich sein!"

Die Feindseligkeit obwohl man einen gut erzogenen sozialisierten Hund einer äussert freundlichen Rasse hat, ist manchmal erdrückend.

Egal was du wählst, es macht Sinn sich im Voraus zu überlegen ob und was für einen Hund anschafft. Das machst du mit deiner Frage sehr gut! 👍

In diesem Sinne wünsche ich dir von Herzen eine gute Wahl für deinen vierbeinigen Lebens- und Weggefährten.

Good Luck🍀

Wir stehen auch vor der Entscheidung, einen Rottweilerwelpen zu bekommen. Wir sind allerdings keine Anfänger und trotzdem ist es für uns keine leichtfertige Sache. Für mich ist es schon immer mein Traumhund und ich freu mich drauf, es ist aber ein Zweithund und das macht es immer komplizierter, als wenn es um den einzigen Hund im Haushalt geht. Ist ja bei euch jetzt nicht der Fall.

Die Tatsache, dass ihr Anfänger seid, finde ich nicht grundsätzlich schlimm. Ich kenne sogar Züchter die der Meinung sind, dass ambitionierte Anfänger oft vieles richtiger machen als diese typischen "ich hab seit 30 Jahren Hunde" Menschen. Denn nur weil man schon den 5. Hund hat heißt das nicht automatisch, dass man von allem Ahnung hat.

Der Rotti ist allerdings eine Rasse, die groß und stark wird und die immer polarisiert. Das heißt ihr habt noch mehr Verantwortung dafür, dass der Hund ordentlich erzogen wird, wie jemand mit nem Labbi zum Beispiel. Weil die Leute immer noch häufig ein vorgefertigtes Bild im Kopf haben. Abgesehen davon spielen auch oft noch Auflagen eine Rolle, die man ggf. zu erfüllen hat. Dessen muss man sich einfach bewusst sein.

Mit dem HO und zusätzlich der Teilzeit sind ja schon mal gute Voraussetzungen da, was die Zeit betrifft.

Mein erster Hund war auch ein Rottweiler Rüde, mittlerweile habe ich zwei Vertreter dieser Rasse. Auffällig ist, dass Hündinnen doch etwas "einfacher" zu erziehen sind, wie die Rüden. Zumindest spiegelt sich das so in meinem Bekanntenkreis. Wichtig zu wissen ist, dass der Rottweiler bei Unsicherheit nach vorne geht. Das wird leider gerne mit "Dominanz" verwechselt, ist aber meist einfach Unsicherheit auf Seiten des Hundes. Heißt der gehört gut sozialisiert und auch der Grundgehorsam soll nicht zu kurz kommen. Dann sind es tolle Begleiter. Der Rottweiler ist allerdings ein Arbeitstier, heißt der möchte was tun - es muss nicht zwingend IPG sein, auch für Agility etc läßt er sich begeistern, wobei man aber natürlich die Gelenke und die Masse, die der Hund mitbringt berücksichtigen muss.

Stell dir die Frage, warum du einen Rotti möchtest.

Alle Rassen wurden für einen bestimmten Zweck gezüchtet. Wenn du diesen Zweck bedienen, oder einen entsprechenden Ersatz finden kannst, ist das schon viel Wert.

Als Anfänger solltest du auf jeden Fall vor dem Einzug des Hundes einen Trainer zu Rate ziehen. Hier bieten viele Hundeschulen eine Erstberatung an. Hör dich um, ob es sowas in deiner Nähe gibt.

Die Anfängerrasse gibt es nicht. Es gibt Anfängerindividuen - aber die sind wie Einhörner. Lies dich in Rasseforen ein und richte deine Aufmerksamkeit auf Krankheiten und Erziehungsprobleme. So bekommst du einen guten Überblick über das, was auf dich zu kommt.

Und als Tipp von mir: Mach einen Erste Hilfe Kurs "Hund". Nicht jeder Riss benötigt einen Tripp zum Tierarzt, wenn du die gängigen Dinge zu Hause hast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren Teil einer RHS(Fläche) und des Greyhoundkults

ruza2808  30.12.2024, 17:02

Sehr gute Antwort! 👍😎

Ich denke, das ist nach wie vor eine kritische Wahl.
Und das, was du vorhast, halte ich auch nicht für sinnvoll. Der Welpe wird ja noch wenig Probleme machen. Das geht erst los, wenn er in die Pubertät kommt und wenn er halt erwachsen wird. Sozialisierung und Erziehung etc. ist gut aber Wenn man einen Welpen viel zu früh überfordert, ist es auch nicht hilfreich.

Die Welpen Zeit solltest du nutzen, um eine enge Bindung zu dem Hund aufzubauen, dem Hund zu zeigen, dass du ihn in jeder Lebenslage schützen kannst und dass er sich immer auf dich und dein Urteil verlassen kann. Aber du solltest nicht vergessen, dass das einfach ein Baby ist. Der wird nicht mit drei Monaten schon perfekt sein.

Die Frage ist auch, ob du einem Rottweiler ein vernünftiges Leben bieten kannst. Er hat nun mal einen starken Wachtrieb und braucht eine Aufgabe. Gassi gehen alleine genügt hier nicht.