Riesen Streit mit Freundin weil ich eine Hochzeit auch rational sehe. Was nun?

18 Antworten

Nun, unsere (GFs) Meinungen sollten nicht relevant sein - denn es geht um Eure Beziehung und gemeinsame Zukunft.

Wie Du schriebst habt ihr sehr unterschiedliche Meinungen zu Hochzeit ... mir stellt sich da die Frage welche Vorstellungen ihr denn zB auch von der Ehe, Familie habt ... kennt ihr diese gegenseitig?

Wichtig ist, dass ihr einen gemeinsamen Nenner findet und das geht nur indem ihr beiden darüber sprecht, über Eure Wunschvorstellung, Eure (realistischen) Erwartungen und auch was ihr nicht wollt / ablehnt - und dort wo ihr nicht übereinstimmt versucht einen (gangbaren) Weg zu finden der für beide stimmt.

Welches Beziehungs-/Rollenmodell ein Paar wählt ist alleine deren Angelegenheit - wichtig ist dass es für beide stimmt resp. auf freiwilliger Basis ent-/besteht.

Ihr werdet auch in Zukunft sicherlich das eine oder andere Mal gegensätzlicher Meinung sein und für beide akzeptable Lösungen finden müssen. Die Thematik Hochzeit auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen (oder allfällige Konsequenzen zu ziehen) ist sozusagen die erste (grössere) Belastungsprobe.

Du kannst es im Moment allenfalls etwas entschärfen indem Du ihr erklärst, dass

  • Eure Beziehung für Dich sehr wichtig ist, Du sie wirklich liebst und Dir mit ihr eine gemeinsame Zukunft vorstellen kannst und va dass Du sie mit Deiner Aussage keinesfalls verletzen wolltest
  • allerdings würdest Du als rationaler Mensch in Bezug auf Hochzeit/Ehe im ersten Moment auch Trennung/Scheidung miteinbeziehen (Scheidungsquote in D 2016 fast 40% https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76211/umfrage/scheidungsquote-von-1960-bis-2008/
  • und dass es Dir entsprechend wichtig sei einen gemeinsamen Weg mit ihr zusammen zu finden ... oder so ähnl.

Seid ihr Euch einig wird auch sie einem entsprechenden Ehevertrag zustimmen.

Ich würde das als Frau nicht mitmachen. Was ist denn wenn ihr mal Kinder haben wollt? Das schränkt in der Regel die Frau ein, denn sie bleibt erst einmal zuhause. Außerdem gibts oft den Krrierekick und das wirkt sich negativ auf die Rente aus. Und du als Vater bist dann fein raus, falls ihr euch trennt.

Damit das hier nicht falsch verstanden wird. Es geht nicht darum, Rentenpunkte vom Mann einfach so zu kassieren. Es geht nur um den Ausgleich durch Verluste aufgrund eines Kindes. Es kann nicht sein, dass sowas imber alleine zulasten der Frau geht.

achtmal4  18.03.2018, 09:21

Den Versorgungsausgleich könnte er sowieso nicht ausschließen - der ist gesetzlich vorgeschrieben.

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dieLuka  18.03.2018, 09:30
@achtmal4

Stimmt so nicht. Siehe:

Falls die Eheleute bereits zu Beginn der Ehe den Versorgungsausgleich in einem notariellen Ehevertrag ausgeschlossen haben, so ist dieser Verzicht meistens gültig.

https://www.scheidung-online.de/scheidungsrecht/versorgungsausgleich/verzicht-versorgungsausgleich/

Das Familiengericht hat die Wirksamkeit eines Verzichts auf den Versorgungsausgleich nur dann zu prüfen, wenn einer der Ehegatten die Unwirksamkeit behauptet oder wenn es tatsächliche Anhaltspunkte für eine Unwirksamkeit gibt (OLG Brandenburg, FamRZ 2012, 1729; OLG Rostock FamRZ 2015,410).

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achtmal4  18.03.2018, 13:04

Der Notar hat hier aber Beratungspflicht - kein Mensch, der weiß, wie es um die Altersabsicherung steht und darauf angewiesen ist, schließt im Normalfall den Versorgungsausgleich aus. Außer natürlich, es ist keiner von beiden darauf angewiesen - bezweifele ich aber nach den Äußerungen des Fragestellers.

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Deine Rentenanspruch wirst du im Falle einer Scheidung auch mit einem Ehevertrag nicht retten können - der Versorgungsausgleich ist gesetzlich vorgeschrieben.
Wenn sie mehr verdient als du, möchtest du doch sicherlich auch etwas davon, oder?

KleinesReptil  18.03.2018, 09:34

Quatsch. Vor oder bei Eheschluss kann man ihn notariell ausschließen. Nur bei reiner Hausfrauenehe ist das evtl. problematisch.

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achtmal4  18.03.2018, 12:59

Zu so einem Vertrag gehören immer 2 und der Notar muss beide über die Konsequenzen aufklären. Insofern macht das überhaupt keinen Sinn - es sei denn, es ist keiner von beiden auf Altersvorsorge des Anderen angewiesen.

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fluffiknuffi2  18.03.2018, 13:09
Wenn sie mehr verdient als du, möchtest du doch sicherlich auch etwas davon, oder?

Also in diesem Szenario - ich Mann sie Frau sie verdient mehr - würde ich natürlich nichts von ihr abhaben wollen, wie kommst du bitte auf so eine Idee?!

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Ich würde auch einen Ehevertrag schließen. Du kannst ja damit kommen, "dass du am liebsten dort auch die Scheidung ausschließen würdest", aber dass das nicht geht. Also muss man (in einer Zeit wo Scheidung so leicht und aus einer blöden Situation heraus geschehen kann - was du natürlich nicht vorhast) hier leider etwas machen und kommt nicht an einem Ehevertrag vorbei. Aber Scheidung wird ja sowieso nicht passieren, weil du sie liebst, also sollte es ihr egal sein.

Ein Ehevertrag hat nichts mit lieben oder nicht lieben zu tun und ist auch keine Absage an die Dauer der Liebe, er hilft nur im Fall der Fälle, dass wenn wirklich mal egoistische Züge dominieren sollten eine Auflösung der Ehe einfacher ist - und dass hier dann niemand den Zahlesel spielt, was für eine neue Beziehung eine zusätzliche Belastung ist.

Ich kann deine Freundin verstehen. Hoffentlich besinnt die sich noch und wartet auf den richtigen Mann für sie.

fluffiknuffi2  18.03.2018, 13:10

Ja sonst geht ihr Plan - nicht arbeiten, auf Kosten des Mannes leben - ja nicht auf. ... ...

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