Revisionspolitik?

1 Antwort

Der Grundkonsens aller deutschen Parteien war, dass der Versailler Vertrag eine Katastrophe und eine absolute Ungerechtigkeit sei.

Dass Deutschland mit seinen Friedensbestimmungen gegenüber dem Zarenreich oder Frankreich nach dem Deutsch-Französischen Krieg viel radikaler in seinen Forderungen war, wurde aber gekonnt ignoriert.

Ein bestimmendes Element der deutschen Außenpolitik in der Weimarer Zeit war deshalb die Abmilderung bzw. die Beseitigung des Vertrags und der Reparationsforderungen. Zum Teil wurde der Vertrag aber auch genutzt, um geopolitische Interessen umzusetzen: Frankreich nutzte beispielsweise eine Zahlungsunfähigkeit, um 1923 das Rheinland zu besetzen; damit wurde die Chance genutzt, Deutschland über den Vertrag hinaus zu schwächen... was nach dem zerstörerischen Ersten Weltkrieg auf französischem Boden zumindest ein wenig nachvollziehbar war.

Revisionismus war es auch, welcher rechtsextremen Parteien wie der DAP, später NSDAP Tür und Tore öffnete. Auch setzte Paul von Hindenburg mit der sog. Dolchstoßlegende höchstpersönlich Verschwörungsmythen in die Gesellschaft, um die eigene Verantwortung für die desolate Lage abzustoßen.

LG

tanztrainer1  22.03.2023, 20:04

Die Dolchstoß-Lüge entwickelte Paul von Hindenburg und nicht die Regierung.

1