Reitbeteiligung Versicherung?
Hallo zusammen,
ich habe seit einer Woche eine Reitbeteiligung auf einem Isländer. Es ist meine erste Reitbeteiligung, daher kenne ich mich in dem rechtlichen Bereich noch nicht so aus.
Heute ist mir die Frage gekommen, wie es mit der Versicherung aussieht. Also muss ich meiner Versicherung melden, dass ich eine Reitbeteiligung habe oder muss die Pferdebesitzerin das bei der Versicherung des Pferdes angeben?
Die Besitzerin ist selbst erst 18 Jahre alt und ich denke nicht, dass sie genau Bescheid weiß, daher wollte ich mich zuvor erkundigen.
Vielen Dank schon mal :)
LG Snow
Welches Land? In Österreich ist das anders als in Deutschland…
Wir sind in Deutschland
4 Antworten
In Deutschland mußt du darauf aufpassen, dass die Besitzerin für das Pferd eine Tierhalterhaftpflichtversicherung abgeschlossen hat. Hierbei ist zu beachten, dass Fremdreiter mitversichert sind - je nach Vertrag muß die Reitbeteiligung namentlich eingetragen sein. Das ist wegen Schäden, die an Dritten zustande kommen.
Für Schäden, die du selbst erleidest, brauchst du eine Unfallversicherung, da du als Reitbeteiligung keinen Anspruch auf Zahlungen durch die Tierhalterhaftpflichtversicherung hast.
Gegen Schäden, die du als Reitbeteiligung am Pferd oder dem Inventar verursachst, gibt es in Deutschland keine Versicherung. Kommt es zum Streit, wird vor Gericht entschieden, ob du schuldhaft gehandelt hast(und somit haftbar gemacht werden kannst), oder die Eigentümerin des Pferdes auf ihrem Schaden sitzen bleibt.
Extra melden brauchst du die Reitbeteiligung bei deiner Privaten Unfallversicherung nicht. Reiten gilt nicht als Hochrisikosportart.
Haftpflichtversicherung muss der Eigentümer abschließen.
Es gibt auch Versicherungen, die die Schäden AN der Reitbeteiligung absichern.
Also nicht nur die, was aber selbstverständlich ist, die durch die RB verursacht werden.
Das muss man in den Versicherungsbedingungen ganz genau nachlesen, denn gerade die Schäden AN der RB sind gerne ausgeschlossen, weil die RB dem Besitzre gleichgestellt wird.
Solltest Du mit einem fähigen Versicherungsmakler abklären.
Und eine eigene Unfallversicherung schadet auch nicht (auch mit dem Makler besprechen).
Tierhalterhaftpflicht obliegt der Besitzerin. Die muss prüfen wie und unter welchen Umständen ihre Tierhalterhaftpflicht auch Schäden übernimmt, die an oder durch die RB/Pferd entstehen.
Hier sind gerade bei hohen Schäden oft die genauen Ausgestaltungen der RB wichtig.
Die eigene Privathaftpflicht, übernimmt unter gewissen Umständen, Schäden am Pferd oder Stall.
Unfallversicherung sind übernimmt den eigenen Unfallschaden.
Frag die Pferdebesitzerin ob ihre Versicherung auch "Fremdreiterrisiko" abdeckt. Das sollte auf jeden Fall sein wenn du mit dem fremden Pferd unterwegs bist.
Du selbst solltest eine gute Unfallversicherung haben für Fälle in denen du dir selbst weh tust beim Sport.
Und dann solltest du auch eine Haftpflichtversicherung haben für Themen wie "du schrottest ihren Sattel" und ähnliches.
Neben den Versicherungen solltet ihr auch einen schriftlichen Mitreitervertrag haben. Vordrucke dazu gibts online. Das regelt schon so einiges bzw hat man dann auch mal im Detail über nicht so schöne Themen gesprochen und ist sich gegenseitig bewusst wie der Hase laufen sollte und welche Dinge da überhaupt alle mal bedacht werden sollten.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort :)