Rehepferd mit Fluticasone behandeln aufgrund von Asthma?

5 Antworten

Das kommt auf die individuelle Empfindlichkeit des Pferdes an.

Bei einem meiner Pferde hat der Entzündungshemmer die Rehe immer weiter befeuert. Den Tierärzten war dieser Effekt völlig unbekannt. Als ich auf Anraten meines Huforthopäden das Zeug abgesetzt habe, kam die Rehe zum Stillstand.

Wie schlimm ist denn das Asthma? Falls das Pferd keine akute Atemnot hat, ist das Cortison gegebenenfalls gar nicht nötig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof
Lalalala123117 
Fragesteller
 27.02.2024, 21:34

Das Asthma wurde erst letzten Monat diagnostiziert und vorher waren keine Symptome eigentlich auffällig. Nun wurde mir in der Klinik ein strikter Plan verschrieben mit Atrovent und Fluticasone den ich über einen Monat hinweg durchführen soll mit dem Inhalator und danach darf ich wieder reiten und traben, galoppieren lassen.

die Klinik sagt, dass er den Monat mit der Behandlung zur völligen Erholung der Lunge braucht und er danach wieder komplett fit sein sollte. Die Symptomatik ist nicht sehr stark, er hat halt eben auch in Ruhe eine sehr starke bauchatmung jedoch eigentlich keinen Husten. Es handelt sich auch nur um mildes Asthma aber trotzdem hat die Klinik den strikten Plan angeordnet.

0
Ladenhut  28.02.2024, 09:15
@Lalalala123117

Gut, ich kann das jetzt aus der Ferne nicht wirklich beurteilen. In den Kliniken wird gerne mal voll draufgehalten mit der Medikation, aus meiner Erfahrung oft over treated. Ich werde dir jetzt aber nicht raten das nicht durchzuziehen. Das wichtigste aus meiner Sicht ist, dass dein Pferd staubfrei steht. Am besten draußen, wenn Box dann Außenbox mit Späneeinstreu, kein Staubeintrag aus den Nachbarboxen, kein trockenes Heu, kein Gammel irgendwo. Sole-Inhalation hilft dem Pferd auch.

Starke Bauchatmung in Ruhe ist kein mildes Asthma, Husten muss nicht immer ausgeprägt sein.Hat das Pferd schon ein Emphysem?

Eine gute THP kann langfristig helfen, z.B. mit Eigenblutbehandlungen, das stabilisiert die Pferde recht gut. Und dann Bewegung je nachdem was geht.

0
Lalalala123117 
Fragesteller
 28.02.2024, 16:48
@Ladenhut

Von seiner Umgebung her haben wir schon alles Staubfrei gestaltet und Heu etc wird gewässert. Pferd kommt so lange es geht nach draußen und wird bis jetzt täglich mit NaCl inhaliert.

Ein Emphysem ist nicht bekannt. Das milde Asthma wurde anhand einer Laborprobe aus der Brochnioskopie diagnostiziert. Laut Plan der Klinik darf er nur Schritt gehen und erst wieder traben, galoppieren wenn wir den Inhalationsplan mit Medikamenten durch haben

0
Ladenhut  28.02.2024, 17:11
@Lalalala123117

Gut, dann interpretiere ich das jetzt so, dass bei der Bronchioskopie keine irreversiblen Veränderungen festgestellt wurden, u. z.B. vorhandene Schwellungen mit der Cortisoninhalation zum Abklingen gebracht werden sollen.

Deine Ursprungsfrage bezog sich ja auf die Rehegefährdung durch das Inhalat.

Einen Monat finde ich schon ziemlich lang, ich hätte da auch Sorge. Wie lange steht das Pferd schon staubfrei? Falls schon länger, dann muss man wohl etwas unternehmen, damit sich die Lunge erholt. Falls erst seit kurzem würde ich noch etwas warten, ob sich das nicht von selbst regeneriert.

Es kann außerdem auch sein, dass dein Pferd zusätzlich noch eine Pollenallergie hat.

0
Lalalala123117 
Fragesteller
 28.02.2024, 18:27
@Ladenhut

Staubfrei steht es nun schon seit einem Monat. Hat an seiner Symptomatik eigentlich kaum was verändert. Bei seinem Plan soll er in der 1. Woche 3 mal täglich mit Fluticasone gemacht werden, 2. Woche dann 2 mal täglich und 3. Woche dann 1 mal täglich noch

von einer Pollenallergie konnte man bisher nichts feststellen da die Symptome erst im Winter begangen, als die Pferde weniger rauskamen, daher liegt der Fokus auf einer Stauballergie

0
Ladenhut  29.02.2024, 11:24
@Lalalala123117

Ich persönlich würde es nicht riskieren, auch wenn TÄ sagen, als Inhalation verabreicht löst das Mittel keinen Reheschub aus. Bei meinen Pferden hatten korrekt verabreichte Medikamente schon katastrophale Folgen (aber natürlich nicht immer! Deshalb hängt es von der individuellen Empfindlichkeit des Pferdes ab).

Mein persönlicher Rat wäre, sucht euch eine gute (!) THP. Der TA hat bei der Asthma-Thematik nur Cortison und Bronchienweitsteller zu bieten, Antihistaminika wirken nicht wie bei Menschen. Ich kenne einen Fall, wo eine Cortisongabe eine Rehe ausgelöst hat, die nicht mehr gestoppt werden konnte. Rehe ist einfach ziemlich unberechenbar, und wenn es ganz blöd läuft das Ende des Pferdes.

1
Wolpertinger  01.03.2024, 15:01
@Ladenhut

Ich kenne Fälle womunoassend und zuzugreichend behandelte Lungenerkrankujgen beim Pferd chronisch wurden und die Pferde nach Jahrelangen Leid eingeschläfert werden mussten.

Bitte bitte Ladenhut verbreite doch nicht so einen Unsinn.

Da gibt es eine Klinik die Asthmasprays verordnet und sich Gedanken macht und einen wirklich guten Medikamentenplan aufstellt und du stellst dich hin und rätst zu THP

Ein Spray wird sehr viel geringer Dosiert als ein Cortison was systemisch verabreicht wird.

Es hat keine Auswirkungen auf den Insulinspiegel/Blutzuckerspiegel und hat somit auch defakto keine Rehe gefahr als Nebenwirkung.

Die Gefahr das dieses Pferd was in Ruhe schon akute Luftnot hat, eine dauerhaft geschädigte Lunge hat ist aber sehr großm

0
Ladenhut  01.03.2024, 16:46
@Wolpertinger

Ich sagte ja, dass es auf die Empfindlichkeit des einzelnen Pferdes ankommt. Und habe eben auch mehrfach das Gegenteil gesehen, nämlich dass ein Medikament die gegenteilige Wirkung von der beabsichtigten hatte, das ging dann auch bis zum Tod des Pferdes. Gerade bei Hufrehe ist der Teufel ein Eichhörnchen.

Von jahrelangen Leiden ist hier auch nicht die Rede. Meine Empfehlung ist, einen anderen Behandlungsversuch zu machen ohne einen Reheschub zu riskieren. Wenn das nicht relativ kurzfristig funktioniert müsste man eben zu dem von der Klinik vorgeschlagenen Ansatz übergehen.

Eine gute THP bekommt das in den Griff, aber die Betonung liegt auf "gut".

0
Wolpertinger  01.03.2024, 18:52
@Ladenhut

Das Spray kann keine Rehe auslösen, es hat weder Wirkung auf den BZ noch auf den Insulinspiegel.

Die Dosierung ist zu dem viel zu gering. Mit einem Spray ist mein sehr weit von der Dosis entfernt die eine Rehe auslöst.

Und mal ehrlich, es sterben deutlich mehr Pferde ehlendig an Lungenerkrankungen als an Hufrehe.

Und Hufrehe ist in den Überwiegenden Fällen ein Futtermanagement Problem.

Bekommt das Pferd wegen einer Mikrogramm Gabe Cortison eine Rehe, hatte es diese auch ohne Cortison bekommen

Und eine gute THP kennt ihre Grenzen und die Grenzen ist dort wo die Klinik nach Bronchoskopie und Lavage eine Therapie verordnet.

Eine seriösen THP wird dieser Therapie nicht wiedersprechen sondern begleitend Therapieren.

Sei mir nicht böse Landshut aber wegen Menschen die keine Ahnung von Pharmazie, Biochemie und Lungenerkrankungen hatten, war ich so verängstigt das mein Pferd Jahrelang mit Atemnot Rum gelaufen ist

Lungenerkrankungen beim Pferd gehören nach Kolik zu den häufigsten Todesursache beim Pferd .

Und ein Pferd was in Ruhe Atemnot hat, ist schwer krank.

Und wenn man als Laie keine Ahnung hat sollte man es tunlichst vermeiden gegen einen informativen Therapievorschlag wie diese Klinik ihn gemacht hat zu sprechen.

0
Ladenhut  02.03.2024, 16:02
@Wolpertinger

Entgegen deiner offensichtlichen Meinung bin ich kein Gegner schulmedizischer Behandlung. Im Gegenteil, ich bin im regelmäßigen Austausch mit den Tierärzten hier. Aber ich habe schon viel gesehen, und gerade die Meinung, dass Hufrehe nur durch falsches Futtermanagement ausgelöst wird ist absolut nicht richtig. Wenn ich hier nichts mitzuteilen hätte, als "mach einfach was der Tierarzt sagt, das wird schon stimmen" würde ich mir nicht die Mühe machen, hier zu schreiben.

Es ist gerade mein Anliegen aufzuzeigen, dass Krankheitsgeschehen komplex sind, Pferde individuell verschieden auf Behandlungen reagieren, und dass es neben der schulmedizinischen Behandlung weitere Möglichkeiten gibt. Viele Pferde würden nicht eingeschläfert, wenn man beide Methoden sinnvoll kombinieren würde, anstatt dogmatisch darauf zu beharren, dass nur eine Seite recht hat.

Ich bin kein Laie, und bin oft genug in einer der beiden Kliniken hier. Deshalb weiß ich auch, wie dort gearbeitet wird, und mit welchen Krankheiten ein Pferd dort gut aufgehoben ist, und mit welchen ich dort eher nicht vorstellig würde.

Und nochmal, ich sage ganz deutlich nicht, dass die Fragestellerin ihr Pferd jahrelang unbehandelt herumlaufen lassen soll. Wer dir das bei deinem Pferd geraten hat, hat unverantwortlich gehandelt.

0
Wolpertinger  02.03.2024, 16:56
@Ladenhut

Wenn du kein Laie bist und pharmakologischen bzw biochemisches Wissen hast, warum sagst du den das du eine Dosierung in Mikrogramm Bereich eine Rehe ausgelöst werden kann.

Und ja wie ich gesagt habe eine seriöse THP kennt ihre Grenzen und die Grenze ist, setze keine innovative Therapie von der Klinik ab.

0

Das kommt auf das Pferd drauf an und wie es aufs Kortison reagiert.
Für die Lunge wäre es wichtig, dass ihr den Teufelskreis der (Über)Reaktion durchbrecht...

Inhaliert wirkt es aber wirklich eher überwiegend auf die Lunge. Gespritzt oder oral verabreicht dagegen eher auf die Beine...

Probiert es aus, ihr werdet sehen, wie das Pferd reagiert. Ist jedenfalls eine echt doofe Kombination an Krankheiten...

Die Unterschiede liegen in der Darreichungsform: Als Inhalationsmedikament wirkt es mehr lokal, während die Einnahme oral oder per Injektion systemisch wirkt - also über den ganzen Körper.

Lalalala123117 
Fragesteller
 27.02.2024, 17:01

Würdest du dann sagen, dass bei uns eher kein Grund zur Sorge besteht, da es sich um ein Medikament zur Inhalation handelt ? Ich bin so verunsichert, da manche Tierärzte sagen, dass auch nur beim Inhalieren das Risiko besteht.

0

Wenn das Kortison vernebelt wird, wirkt es erstmal nur dort.

Wenn es gefüttert oder gespritzt wird, wirkt es sich stärker auf den ganzen Körper aus.

Lalalala123117 
Fragesteller
 27.02.2024, 18:01

Würdest du denn sagen, dass bei der Inhalation dennoch ein Restrisiko vorliegt für einen Rückfall der Rehe ?

0
Punkgirl512  27.02.2024, 18:08
@Lalalala123117

Ein Rest-Risiko besteht immer - kommt halt auch drauf an, was das für eine Rehe war, wie lang die her ist, wie der Allgemeinzustand des Pferdes ist, ...

0
Lalalala123117 
Fragesteller
 27.02.2024, 18:39
@Punkgirl512

Die letzte Rehe wurde letztes Jahr durch eine Vernagelung des Schmiedes ausgelöst und begann im Februar letzten Jahres und zog sich bis ca Mai. Momentan befindet er sich in guter Verfassung, abgesehen davon, dass er wegen des Asthmas nur Schritt gehen darf und daher eher etwas zum zunehmen tendiert.

0
Punkgirl512  27.02.2024, 18:52
@Lalalala123117

dann würde ich das Risiko definitiv eingehen. Wurde das Asthma so viele Jahre ignoriert, dass die Lunge komplett dicht ist? Oder warum nur Schritt? ALso man bekommt die Pferde wieder fit - es dauert aber u.U. mehrere Jahre.

0
Lalalala123117 
Fragesteller
 27.02.2024, 21:34
@Punkgirl512

Das Asthma wurde erst letzten Monat diagnostiziert und vorher waren keine Symptome eigentlich auffällig. Nun wurde mir in der Klinik ein strikter Plan verschrieben mit Atrovent und Fluticasone den ich über einen Monat hinweg durchführen soll mit dem Inhalator und danach darf ich wieder reiten und traben, galoppieren lassen.

die Klinik sagt, dass er den Monat mit der Behandlung zur völligen Erholung der Lunge braucht und er danach wieder komplett fit sein sollte. Die Symptomatik ist nicht sehr stark, er hat halt eben auch in Ruhe eine sehr starke bauchatmung jedoch eigentlich keinen Husten. Es handelt sich auch nur um mildes Asthma aber trotzdem hat die Klinik den strikten Plan angeordnet.

1
Wolpertinger  01.03.2024, 15:06
@Lalalala123117

Wenn dein Pferd auch in Ruhe starke Atemnot hat und nichts anderes bedeutet Bauchatmung, dann ist das nicht zu tollerieren.

Husten ist beim Pferd ein Spätsignal anders als wie bei uns.

Aufgrund der großen Lunge wo es dieser Reiz nicht so früh ausgelöst wie bei uns.

Und bei Pferden deren Lunge massiv verschleimt ist, wird gar kein Hustenreflex mehr ausgelöst.

Auf Facebook gibt es sehr gute Gruppen wo du dich informieren kannst.

Mach das bitte, du hast ein schwer krankes Pferd, jetzt gilt es weitere Verschlechterungen zu vermeiden

1

also keine Luft bekommen, ist potenziell to8dkich für eurer Pferd.

Ihr Inhaliert das Spray, bedeutet die Therapeutisch Dosis ist viel geringer als wenn ihr es Oral gebt.

Und es wirkt sofort in der Lunge und treibt nicht erst den Insulinspiegel hoch wie bei einer systemischen Gabe.

Habt ihr ein Rehe vorgeschädigtes, Pferd würde ich euch raten die Haltung entsprechend anzupassen(was ihr bei einem Rehe Pferd ja sowieso habt) also an den Energiebedarf angepasst Futter, keine Wiese, gute Hufbearbeitung, kein Übergewicht, keine Fettdepots , guter Trainingszustand, keine Wiese.