Rechts sein?
Wenn es darum geht, welche politischen Ansichten man hat, dann ist -so scheint es mir- es in der heutigen Zeit ziemlich verpönt, "rechts" zu sein.
In den Köpfen herrscht dann sofort das Bild eines rassistischen, Demokratie ablehnenden Menschen, der sowohl den menschengemachten Klimawandel leugnet als auch sexuell anders orientierte Menschen ablehnt.
Dabei, kann man einfach nur Patriot sein, einige Konservative Werte vertreten und dennoch nichts gegen Ausländer, andere Rassen oder sexuell anders gepolte haben.
Ich finde das alles läuft in die falsche Richtung im Moment. Was meint ihr?
Ist "rechts sein" perse schlecht? Ich bin der Meinung: nicht unbedingt!
3 Antworten
Definiere das Wort.
Manch einer nutzt "rechts" gerne gleichbedeutend mit "rechtsextrem". Deshalb gibt es ja auch zB Konzerte "gegen rechts".
Abgesehen davon ist die Wortwahl "ich habe nichts gegen andere Rassen" auch schon... also merkste selber, ne :D.
Ansonsten stimme ich dir zu, der aktuelle Zeitgeist sieht alles was angeblich irgendwie "progressiv" ist als gut und alles was irgendwie "konservativ" ist als schlecht. Wobei man die Medienstimmung oder die Politikerstimmung dabei eigentlich nicht mit der Stimmung in der allgemeinen Bevölkerung verwechseln sollte, das ist in Wirklichkeit gar nicht dasselbe.
Wer gegen die herrschende Meinung verstößt ist tendenziell schonmal gleich etwas komisch, womöglich Querdenker oder gar gleich ein Nazi. Dabei scheint es oft völlig irrelevant, ob man tatsächlich im Einzelfall mit echten Querdenkern oder geschweige denn echten (Neo-)Nazis auch tatsächlich d'accord geht.
Danke fürs Feedback. Ja, eigentlich ist das Wort "Ethnie", das der "Rasse" vorzuziehen. Aber da dieser Begriff sogar im Grundgesetz verwendet wird, dachte ich mir nichts böses bei.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Wenn es darum geht, welche politischen Ansichten man hat, dann ist -so scheint es mir- es in der heutigen Zeit ziemlich verpönt, "rechts" zu sein.
Wenn ich die Umfrageergebnisse der AfD lese, Viktor Orban oder Kaczyński höre oder die teilweise internationale Gutheißung der russischen Aggression erfahre, dann ist rechts wieder gesellschaftsfähig.
An deinen Einstellungen finde ich nichts auszusetzen. Bei vielen, auch bei mir als Linken sind rechte Enstellungen, etwa zur Ausländerpolitik, untergemischt.
Wenn du AfD wählst, wirst du aber nicht nur das bekommen, was dir gefällt, sondern auch den schäbigen Rest.
Die politische Rechte geht von einer natürlichen Ungleichheit der Menschen aus und befürwortet eine gesellschaftliche Hierarchie. Das beinhaltet eigentlich immer, dass man bestimmte Gruppen von Menschen ablehnt weil man glaubt sie wäre weniger Wert bzw würden unter einem stehen
Bei "Gleichheit" geht es natürlich um Gleichwertigkeit (gleiche Rechte und Pflichten), damit ist natürlich nicht gemeint, dass alle gleich aussehen.
Sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Nein. Es geht ebenso um Hierarchien. Wie gerne hegen heutige Linke technokratische Phantasien, die einzig durch strikte Kompetenzhierarchien bestehen können.
Was sind denn "technokratische Phantasien"? Es geht nicht nur um die Erstellung von Hierarchienm sondern auch um die Frage, wie die "Untergeordneten" anzusehen und zu behandeln sind.
"Ausländer raus" ist ein rechter Spruch, etwas Vergleichbares kommt von linker Seite nicht.
Nein. Die politische Linke geht davon aus, dass alle Menschen gleich bzw gleichwertig sind.
Nicht? Ungeimpfte sind Ungeziefer, ein Blinddarm der einfach weg muss? Reiche gehören an die Wand gestellt, bevor man ihr Vermögen aufteilt? Wie über genannte AfD geredet wird muss man nichtmals mehr großartig aufzählen, aber womöglich zählen die auch gar nicht, weil die ja moralisch schlecht sind. Wo wir gleich beim springenden Punkt wären:
Der Unterschied zwischen Linken und Rechten bezüglich der Hierarchie ist keineswegs, dass Linke diese nicht ebenfalls wünschen, der Unterschied äußert sich lediglich in der Struktur und ihrer moralischen Herleitung. Wie obiger Kommentar völlig richtig erkannt hat, begründen Rechte das Vorhandensein von Hierarchie weitestgehend mit einer natürlichen Ungleichheit der Menschen. Linke dagegen leiten ihre Hierarchie aus einer moralischen Ungleichheit der Menschen her: Unterdrücker vs Unterdrückte, Gut und Böse.
Und das ist unterm Strich das große Problem: Linke verstecken ihre Hierarchien, weil sie selbst Angst davor haben. Dadurch verschwinden die Nebenwirkungen jedoch nicht, im Gegenteil werden sie mitunter sogar umso größer, weil sie als gerechtfertigt betrachtet werden.
Ob das wirklich schlechter ist, als die Hierarchie von Rechten, da bin ich mir nicht so sicher, aber Fakt ist, dass es keineswegs durch die Bank weg besser ist, das ist ein leicht zu widerlegendes Dogma welches im aktuellen Zeitgeist zwar tief verankert ist, dadurch jedoch keinesfalls realistischer wird.
"Ausländer raus" ist ein rechter Spruch, etwas Vergleichbares kommt von linker Seite nicht.
Da kommt dann "Nazis raus".
Oder der Ausschluss(und entsprechend Propagandamaßnahmen) aus Gemeinden, indenen sich Rechte aufhalten.
Was sind denn "technokratische Phantasien"?
Ergibt sich das nicht automatisch. Phantasien einer technokratisch geordneten Gesellschaft.
Es geht nicht nur um die Erstellung von Hierarchienm sondern auch um die Frage, wie die "Untergeordneten" anzusehen und zu behandeln sind.
Doch, natürlich geht es Linken auch genau darum. Man wäre schon blöd, wenn man dies unberücksichtigt ließe.
Das ist bereits heute so. Davon geht auch die politisch Rechte aus. Also die Gleichheit vor dem Gesetz.
Nein, die politische Rechte geht von einer natürlichen Ungleichheit aus, die politische Linke geht von einer Gleichwertigkeit aus
Die Rechte beurteilt Menschen nach ihren Angebotenen Eigenschaften oder Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die Linke Beurteilt Menschen nach ihren Aussagen und Handlungen.
Unsinn. Deine Informationen stammen aus dem 20. Jahrhundert.
Meine Informationen basieren auf den offiziellen Definitionen. Deine lediglich auf deiner eigenen Meinung.
Ungeimpfte sind Ungeziefer, ein Blinddarm der einfach weg muss?
Und anderes. Eine Reihe von unbewiesenen Behauptungen aneinanderzureihen bringt nichts.
Ahhhh. Die offizielle Definition von "Rechts" und "Links". Wikipedia lässt grüßen
Wikipedia, Bundeszentrale für politische Bildung, Studiflix, das erste, sofatutor, Klexikon,......such dir irgendeine Seite aus, wahlweise auch ein gutes Lexikon. Es ist und bleibt die Definition
Das tun Linke ebenso. Das Gegenteil ist völlig widernatürlich