Raus aus Hamsterrad und Tretmühle. Seinen Traum Leben?

13 Antworten

Ein eigenes Unternehmen ist absolut erstrebenswert. Dafür brauchst du aber eine möglichst gute Ausbildung. Ohne mag es gelegentlich auch gehen, ist aber deutlich riskanter. Pass in der Schule auf und lerne einen kaufmänischen Beruf, arbeite ein paar Jahre als Angestellte und übernimm dann einen laufenden Betrieb.

Denk an eine ordentliche Buchhaltung und an die Umsatzsteuervoranmeldungen für das Finanzamt.

Das wäre so die grobe Richtung.

Buchtipp:

Die 4-Stunden Woche.


Ich muss Dir leider sagen, dass das Hamsterrad der Selbständigen noch um einiges grösser uns anstrengender ist als das der Angestellten und Arbeiter.

  • Als Angestellter hast Du einen Chef. Als Selbständiger in paar hundert, nämlich alle Deine Kunden.
  • Vorteil: Du hast keinen Chef, der Dir Anweisungen erteilt. Nachteil: Du hast keinen Chef, der Dir Anweisungen erteilt. Also musst Du alles selber im Blick haben. Und der Anraunzer, den Dein Chef dir gibt, weil Du ein Formular falsch ausgefüllt hast, ist gar nichts gegen die Strafzahlung/die Klage des Zolls/der Steuer/des Amtsgerichtes/des gegnerischen Anwalts, weil Du was vergessen hast.
  • Wenn Du Deine Arbeit als Angestellter nicht gut machst, scheisst der Chef dich zusammen. Wenn Du als Selbständiger Deine Arbeit nicht gut machst, zahlen Deine Kunden nicht >> pleite.
  • Dass Du mehr Geld verdienst, ist absolut nicht gesagt. Ich habe Freunde, die Selbständig sind, und die sitzen manchmal ein paar Monate im Dunkeln weil sie den Strom nicht bezahlen können oder müssen sich Geld von Ihren Eltern leihen, um Einkaufen zu können.
  • Der Zwang unter dem Du stehst, ist als Selbständiger wesentlich stärker als bei einem Angestellten. Als Angestellter bekommst Du Dein Gehalt auch, wenn Du krank bist, wenn mal die Geschäfte nicht gut laufen, wenn Du mal nicht motiviert bist, wenn Du Urlaub hast. Als Selbständiger ist da Pustekuchen. Da musst Du auch dann volle Leistung bringen, wenn es Dir nicht gut geht, wenn Dein Kind krank ist und wenn Du Streit mit Deinem Partner hast. Einer der freunde, die ich oben erwähnt habe, ist fast in die Pleite gerutscht, weil er kurz nacheinander zwei Todesfälle in der Familie hatte und über Monate hinweg nicht in der Lage war, wirklich gut zu arbeiten. Einem Chef kannst Du da vielleicht Verständniss abringen. Als Selbständiger stehst Du im Regen und schaust irgendwann auf ein leeres Bankkonto.

Um beim vergleich des Hamsterrad zu bleiben: Selbständigkeit oder Unternehmentum lohnt sich nie, wenn man dem "Hamsterrad entkommen" will. Mit der Einstellung wirst Du dann sehr schnell scheitern. Unternehmertum lohnt sich immer nur dann, wenn einem das "Hamsterrad zu klein" ist, also wenn man noch mehr machen will als jetzt.

Such Dir lieber einen vernünftig bezahlten Angestellten Job mit einer guten Work-Life-Balance. Da hast Du zumindest die Garantie, dass du so-und-so-viele Tage und Wochen frei hast. Als Selbständiger garantiert Dir niemand etwas.

Klar kann man das machen ...

Wichtig ist doch einzig und allein, dass man das Leben lebt, welches einen selbst glücklich macht. Nur wenn ich selbst glücklich bin, kann ich auch andere Menschen glücklich machen.

Egoismus hat leider immer so einen negativen touch, dabei ist ein gesunder Egoismus wichtig. Es ist ein Eigenschutz und durchaus positiv.

Ob es eine Selbstständigkeit ( Selbst und Ständig !!!) sein muss ? Warum ?

Man kann auch in einem Angestelltenverhältnis beruflich seine Erfüllung finden. Außerdem arbeitet man nicht für seinen Chef. Es ist ein Geben und Nehmen. Sicher, dein Chef verdient mit deiner Leistung die du einbringst, jedoch nimmt er dir auch die ganze Arbeit mit Versicherung, Finanzverwaltung, Auftragswesen und und und ab....

Aber letztendlich muss jeder selber sehen, was zu ihm passt....

Ich habe den Schritt nach fast 20 Jahren Ehe gemacht und bereue keinen einzigen Tag davon....

Nach einem längeren Prozess wo ich mir lange Gedanken gemacht habe, was ich vom Leben erwarte und was mich erfüllt, haben meine Ex Frau und ich gesehen, dass wir nicht mehr die gleichen Vorstellungen vom Leben hatten.

Dann haben wir uns letztendlich FRIEDLICH getrennt...

Sie ist Ihren Weg gegangen und ich meinen....

Jetzt arbeite ich als Servicetechniker im weltweiten Außendienst. Ich gehe für 2-3 Monate meinem Job nach der mir Spass macht und danach verbringe ich 3-4 Wochen Urlaub, wo ich will. 

Das gute ist, das die beruflichen Flüge sich oftmals mit den privaten verbinden lassen. Dem Arbeitgeber ist es egal ob er mir nen Flug von z.B. Japan nach Deutschland bucht oder evtl. auf die Philippinen....

Ich habe gefunden was mich erfüllt und ich wünsche es jedem anderen auch.

Man darf sich nicht immer mit dem zufrieden geben, nur weil es ist, wie es ist....

Lies das Buch "mit dem Elefant durch die Wand"  von Alexander Hartmann

Ein Freund von mir ist selbständig als Landschaftsgärtner. Er liebt seinen Beruf, es ist genau das was er immer machen wollte, er ist sein eigener Chef und man könnte denken, er kann sich Arbeit und Freizeit selbst einteilen. So ist das nicht. Er wird zu jeder Tages- und Nachtzeit (auch Sonntags und an Feiertagen) von den Kunden angerufen, von Frühling bis Herbst ist Urlaub kaum oder wenn dann nur für zwei, drei Tage am Stück möglich, weil er sonst die Arbeit nicht mehr schafft. Da er im Winter aber außer ein paar Räum- und Streuaufträge kaum Aufträge hat, muss er in den frostfreien Monaten möglichst viele Aufträge haben, um den Winter überbrücken zu können. Er arbeitet von Montags bis einschl. Samstag von 07.00 Uhr bis Ende offen, meistens ist gegen 18.00 Uhr Feierabend, aber nicht immer. Er muss nach der Arbeit noch genau notieren, was und wie lange bei einem Kunden gearbeitet wurde. Er muss Rechnungen schreiben, Pflanzen und Arbeitsmaterial einkaufen, seinen Fuhrpark und seine Maschinen in Ordnung halten. Wohlgemerkt NACH der eigentlichen Arbeit. Er kann es sich kaum leisten, krank zu werden - sobald er nicht arbeiten kann, verliert er Geld. Er muss sich selbst krankenversichern (was sehr teuer ist) und sich außerdem darum kümmern, dass seine vier bei ihm angestellten Arbeiter regelmäßig ihren Lohn bekommen. Außerdem ist er als Chef oft viel zu gutmütig und mit der Personalführung überfordert. Er sagt es selbst - er ist mit Leib und Seele Landschaftsgärtner, aber das drum herum, ist ihm oft zu viel.

Ich schreibe dir das alles, damit du siehst, wie schwierig es sein kann. Nur ganz selten hat jemand diese eine zündende Idee, die ihn über Nacht zum Millionär macht. Die meisten müssen hart dafür arbeiten und schaffen es trotzdem nicht. Und diesen NORMALEN WEG, der dir so wenig erstrebenswert vorkommt solltest du zumindest solange gehen, bis du eine Ausbildung oder Studium hast. Wissen ist in unserer Zeit die Macht, durch die vieles überhaupt möglich wird und die so manche Tür öffnen kann. Oder vielleicht später mal wichtig wird, falls der Traum geplatzt ist - leider kann auch das passieren. Es gibt nicht nur Glückspilze auf dieser Welt.

Ich finde es wichtig einen Traum zu haben und es ist richtig, zu versuchen, diesen zu verwirklichen. Aber schmeiß nicht von heute auf morgen alles hin, ohne genau zu Wissen was du tun willst.  Das ist fahrlässig. Du willst ja schließlich LEBEN und nicht nur ÜBERLEBEN.