Gibt es bei Pferden pubertäres Verhalten?

5 Antworten

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Nein, sie probieren halt aus, machen ihre Erfahrungen und wenn der Mensch zwicken zuläßt, dann wird das Beißen und das ist dann schlechte Erziehung. :))

Das was Du als Unfreundlichkeit bezeichnest, ist Respektlosigkeit bzw. der Versuch, seine Rangfolge über den Menschen zu stellen; erreicht das Tier das, dann ist es schlecht erzogen.

Alena82 
Fragesteller
 06.11.2011, 22:49

Beißen ist zum Glück noch nicht vorgekommen, es geht eher ums Putzen (Pferd giftet) und ums Hufe auskratzen (Pferd tritt), dem wird dann natürlich konsequent begegnet, aber es bessert sich nicht. Pferd zeigt allgemein, dass es wenig "Bock" hat. Es ist 4 Jahre alt, ein Pole und selbstbewusst.

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Plattschnacker  07.11.2011, 09:57
@Alena82

Ist der bereits unterm Sattel? Wurde der vom TA untersucht? Ganz grundlos verhält sich ein Pferd ja nicht so...

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Alena82 
Fragesteller
 07.11.2011, 23:08
@Plattschnacker

Ja er wird geritten und beim Reiten klappt auch alles gut, er ist sehr unerschrocken (Rappelsack, durchs Wasser gehen usw.), ich weiß nicht ob der TA ihn schon deshalb untersucht hat, aber die Pferde werden alle regelmäßig kontrolliert und dem TA vorgestellt.

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Natürlich sind Jugendliche Pferde, insbesondere männliche auch mal rüpelig, hinterfragen öfter mal die Chefrolle einer Pferd-Mensch-Beziehung, nehmen nicht alles einfach an ohne es zu hinterfragen, als ältere Tiere, die ihre Erfahrungen längst gemacht haben, dass das ganze Hinterfragen ja doch zu nichts führt.

Das ist auch eine Frage des Typs selbst. Man kann hier schon ein bisschen an einen Vergleich mit den Menschen denken. Es gibt Menschen, die werden um was gebeten, was ihnen schwer fällt und tun es. Andere wollen erstmal wissen, warum sie das tun sollen und schlagen auch die eine oder andere Alternativlösung vor, um es nicht tun zu müssen. Pferde, die sich leichter dem beugen, was man ihnen schafft, sind zwar meist etwas "handsamer" als die anderen, dafür lassen sie oft zu, dass Raubbau an ihnen betrieben wird. Daher sind mir die lieber, die sich wehren, wenn ihnen was unangenehm ist, auch wenn ich dann in meiner Körpersprache, Hilfengebung etc. mehr gefordert bin. Wichtig ist immer, das richtige Maß zu finden und den längeren Atem zu haben, wenn sie mal aufsässig werden. Nicht, dass man vor lauter "das geht aber jetzt gar nicht" in ein Kräftemessen gerät, was der Jungspund gerne mitspielt, aber naturgemäß auch gewinnt.

Erziehung ist das Mittel, Aufsässigkeiten, egal, ob beim alten oder jungen Pferd in Griff zu behalten, also kann man das nicht mit "oder" gegenüber stehen. Wenn ein Jungpferd rüpelt, fehlt es genauso an der "Folgeerziehung" wie wenn ein altes sich nicht zu benehmen weiß.

Bei Stuten passiert es auch leicht in der Rosse, dass sie doch mal aufmüpfig werden oder einfach auf Anforderungen genervt reagieren..

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Alena82 
Fragesteller
 06.11.2011, 22:52

danke, das war aufschlussreich

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Junge Pferde sind wie junge Menschen. Wenn man keine Grenzen setzt werden sie wie unsere immer straffällig werdenden Jugendlichen^^ Sie Probieren aus, das machen sie in der Herde auch, unter anderen auch um heraus zu finden wo sie in der Herde stehen wenn sie von der Mutter verstoßen werden. Denn die hat irgendwann ein neues Fohlen und muss sich darum kümmern. Setzt man einem Pferd schon früh Grenzen und zeigt ihm was es darf und was nicht hat man später weniger Probleme. Austesten wird ein junges Pferd aber immer mal, man muss dann konsequent bleiben, dann sind solche Sachen auch wieder schnell erledigt. Meine kleine ist sieben und hinertfragt auch immer wieder, deswegen ist sie nicht Krank, es ist normal und meine ist wirklich Gesund. Es ist einfach eine Charaktergeschichte. Es gibt Pferde die sind von Natur aus nicht so Dominant und dann gibt es Pferde die waren schon als Fohlen schwierig. Da hilft nur Konsequentes auftreten. Belohne ihn wenn er etwas gut und richtig macht, vielleicht ist auch eine Erwartungshaltung mit rein gekommen und du sitzt in einem Teufelskreislauf. Was du erwartest trifft auch ein.

Es gibt so etwas wie das Flegelalter, da sich das Pferd ja in der Herde auch zu bestimmten Zeiten von der Mutter abnabelt(geistig) seinen Platz in der Herde finden muss und irgendwann anfängt, sich höher zu kämpfen. Je selbstbewußter das Pferd, desto deutlicher die Versuche. Bleib unbedingt konsequent, dabei stets freundlich und souverän. Wird er frech, wirst du deutlicher. Aber bedenke auch, jemanden, den man stets nur bemerkt, wenn er negativ auffällt, schiebt irgendwann Frust. Also gib ihm oft die Möglichkeit, etwas gut zu machen, auch ruhig mal einfachel Dinge die er schon kann, um ihn zu belohnen. Er soll Spaß behalten, mit 4 muss er unbedingt mehr durch positive Verstärkung lernen als durch Verbote.Dann hast du ein lebensfrohes freundliches Pferd und nicht einen, der nur wartet ob er einen Rüffel bekommt.

Ja, so zwischen 4/5 -7 Jahren sind Pferde quasi in der "Pubertät". Da wird dann natürlich alles versucht die Grenzen zu überschreiten. Ich hab in deinem Kommentar gesehen, dass das Pferd ein Pole ist. Die sind ja sowieso als etwa arg dickköpfig verschrien. Ich kenne auch so einen, der ist 5 und zeigt auch manchmal recht deutlich, wenn er keine Lust hast. Aber lass dich davon nicht unterkriegen, sei weiterhin konsequent und zeig ich auch mal deutlich, dass du das Treten beim Hufeauskratzen nicht duldest. Lob ihn aber auch, wenn er ruhig stehen bleibt, brav die Hufe gibt etc. Das merkt er sich ja auch.