Psychiatrisches Gutachten anfechten, oder akzeptieren?

6 Antworten

Wenn du dich verstellst, brauchst du dich nicht wundern über eine falsche Diagnose, und somit auch einer Gabe von falschen Medikamenten.

Dass man eine solche Diagnose anzweifelt und nicht akzeptiert gehört leider zum Krankheitsbild.

Letztlich geht es nicht darum, was dir gefällt oder du akzeptierst oder eben nicht, sondern was ist ein plausibler Weg, wie Du dein Leben einigermassen erfolgreich und selbstständig führen kannst. Dabei spielen auch Medikamente eine Rolle. Aber was soll's? Kannst du eine alternative Therapie wirklich googeln? Das halte ich für totalen Quatsch! Aber wenn es dich glücklich macht, kann dir das keiner verbieten, so lange du niemanden und auch dich selber gefährdest.

Alles Gute!

Maldweister74 
Fragesteller
 19.07.2019, 18:28

Ich denke, dass ich schon sehr ehrlich zu mir selbst bin. Das eigentlich markante Symptom, nämlich Halluzinationen fehlt komplett. Mir "gefällt" weder das ein noch das andere. Ich will nur, dass sich etwas verbessert. Ich komme im Alltag absolut nicht mehr klar und habe mich vor ein paar Tagen schon offiziell für den Platz in einem Wohnheim (für psychisch Kranke) vorgestellt.

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Gina1680  25.02.2021, 00:41

Das halte ich für eine sehr undifferenzierte Antwort!

1.) Nur weil jemand die Diagnose anzweifelt ist dies nicht automatisch DER Beweis für eine psychotische Erkrankung

2.) Es GIBT de facto zahlreiche Fehldiagnosen. - GERADE im Bereich Psychiatrie.

3.) Es ist durchaus möglich, dass der Fragesteller eine solche Fehldiagnose erhalten hat und seiner Intuition vertrauen kann. Online Informationen müssen nicht immer schlecht sein. Ich bin auch durch Online Informationen auf mein ADHS gekommen und diese hat sich dann im Nachhinein durch einen professionelle Disgnose bestätigt.

4.) Dem Teilnehmer der von einer „Monsterdosis“ Neuroleptika spricht auf Medikamente zu verweisen, finde ich sehr grobschlechtig. Neuroleptika haben sehr viele Nebenwirkungen umd sind definitiv toxisch für das Gehirn. Statistisch leben Menschen auf Neuroleptika kürzer. Wer diese nicht unbedingt braucht, sollte sie vermeiden. Das sind keine Hustenbonbons sondern HARTE PSYCHOPHARMAKA! ES lassen sich damit sogar erst Psychosen auslösen.

Ich würde der Teilnehmerin raten eine neue Diagnose erstellen zu lassen, vielleicht auch von zwei Ärzten. Vielleicht suchst du dir jemand der nicht jedem P atoenten automatisch eine Psychose verpasst. Davon gibt es jede Menge.

Alles Gute !

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Ist das so wichtig, wie das heißt was du hast?
Ist es nichr wichtiger, dass Du damit zurecht kommst, und weißt was Du brauchst?

Maldweister74 
Fragesteller
 19.07.2019, 18:56

Was es ist, ist mir ziemlich egal. Die Idee dahinter ist, dass ich mit der richtigen Diagnose vielleicht eine bessere Behandlung bekomme. Die Neuroleptika tun mir gut, die Alternative wären halt beruhigende und angstlösende Medikament.

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Novosibirsk  06.01.2020, 02:51
@Maldweister74

Du scheinst ja tatsächlich nach einer Diagnose zu betteln und erst zufrieden zu sein, wenn man Dir diese Diagnose mit Stempel bestätigt.

Darauf, dass dies nur ein Geschäftsmodell zur Bereicherung der Psychobranche ist, bist Du wohl noch gsr nicht gekommen.

Wer viel sucht, der findet auch viel. Auch für dieses Verhalten haben geschäftstüchtige Psychiater eine Krankenbezeichnung gefunden, Sie nennen es "Münchhausensyndrom".

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Hallo !

Bitte die Monsterdosis-Psychopharmaka nicht eigenhändig absetzen.

Wenn Du mit der Diagnose nicht einverstanden bist, geh zum Arzt

und hole Dir eine neue.

Manchmal ist die Realität hart zu akzeptieren. Manche Betroffenen können nur schwer erkennen und sich selbst reflektieren, dass sie psychisch krank sind. Das schafft viel Leid, auch im Außen, für Mit-Betroffene. Denn es gibt wohl nichts schlimmeres, als einen hoch-psychotischen Kranken, der sein gesamtes Umfeld t*rr*risiert.

Du kannst das ja mal bei einem neuen Psychiater ansprechen, was Du hier tun kannst und dann brauchst Du einen sehr guten Fachanwalt, der Dich ernst nimmt und Dich unterstützt.

Ich lebe einfachmit den Psychopharmaka, obwohl mit bewusst ist, dass eigentlich ANDERE sie nehmen müssten und nicht ich, aber vielleicht krepiere ich dann schneller. Es laufen so viele nicht-diagnostizierte auf diesem Planeten rum und es ist ja bekannt, dass es in der Psychiatrie sehr friedlich ist, im Gegensatz zu der Außenwelt.

Wenn Du nicht schizophren bist, dann bist Du vielleicht narzisstisch gestört oder hast eine andere Diagnose.

So etwas kann nur ein Facharzt/Psychiater erkennen und diagnostizieren.

Du kannst zum Beispiel zu zwei Neurologen/Psychiatern gehen unabhängig und stellst Dich dort vor. Du lässt einfach Tests machen. Oder lässt Tests beim Psychologen machen. Die haben auch Auswertungsbögen, die Auskunft geben, ob, z.B. ein Klient an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet oder ob er schizophren ist. Ob man Dir jedoch Glauben schenken wird, das ist wieder eine weitere Frage. Denn, je nachdem, was Du in der Vergangenheit in Deiner Krankheitsakte stehen hast, wirst Du von Deiner ursprünglichen Diagnose nur schwer ab-rücken können. Du müsstest beweisen können, dass Du nicht krank bist. Dazu dienen die Tests.

Manchmal, da denke ich, dass die Symptome erst durch den Konsum der Psychopharmaka ausgelöst werden . Das Absetzen solltest Du jedoch mit einem Psychiater oder in einer Klinik machen. Es gibt auch im Internet Informationen über das Absetzen von Psychopharmaka. Ein schmerzvoller Weg, wie ich finde.

Ich habe selbst erlebt, wie mein Exmann Psychopharmaka abgesetzt hat und es war die Hölle, auch für mich! Sein Zustand war der Super-Gau. Ich habe solche Ängste durchlebt und er drohte mir an, mich ans Bett zu fesseln, er sagte in seinem Wahn, dann könnte ich "auch" meinen Entzug machen.

Wenn Du Dir ganz sicher bist, dass Du nicht an einer Paranoiden Schizophrenie leidest, dann hole Informationen ein, über Psychiater, über den Antipsychiatrie Verlag in Berlin, über das Internet. Informiere Dich ausreichend. Du musst da gut informiert sein. Ich bin traumatisiert worden, damals, auch mit körperlicher Gewalt.

Es wäre deswegen zu überlegen, weil Du so eine hohe Dosis an Neuroleptika einnehmen musst, vielleicht ginge es Dir besser, wenn hier eine Prüfung stattfinden würde, weil glücklich scheinst Du ja nicht zu sein damit und es beschäftigt Dich auch vermutlich sehr.

Ich wünsche Dir alles Gute für Dein Leben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
readyornotII  10.08.2020, 13:55

ja, das ist immer so eine sache mit dem ausschleichen von neuroleptika. die ärzte bestehen ja darauf, dass sie nicht süchtig machen im klassischen sinn, dennoch ist ein ausschleichen schon die absolute hölle.

ich denke ohne symptome bekommt man sie erst gar nicht verschrieben, aber wenn sie nicht richtig sind, dann nützen sie ja auch nich richtig und der prozess neue medis zu finden, ist definitiv nicht lustig und garantien gibts auch keine. man hat die wahl zwischen pest und cholera und muss viel erladen sowohl mit den erkrankungen an sich als auch mit den medis. ich denke es ist oft nur ein glücksfall wenns richtig passt, für viele passt es leider nicht. es ist schwierig. insgesamt. leider.

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Diese Tests sind im Internet, sind alle Humbug..fast jeder Mensch kann sich irgendwo einordnen, jeder Test hat simple Fragen.

Diesen Tests zu trauen, würd ich dir nicht wagen.

Wer hat denn die Paranoide Schizophrenie diagnostiziert? Eine Klinik? Wenn ja, dann haben die dich lang genug beobachtet um auf die diagnose zu kommen.

Maldweister74 
Fragesteller
 19.07.2019, 18:38

Ich habe nicht nur Tests gemacht, sondern auch einiges dazu gelesen. Es könnte nicht nur so zutreffen, sondern es trifft sehr genau zu, durch die Neuroleptika ist es jetzt nur abgemildert. Ich meine, wenn ich ein 2. Gutachten machen lasse, wird es sich ja zeigen.

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LouPing  19.07.2019, 19:02
@Maldweister74

Selbstverständlich kannst du ein 2. Gutachten in Auftrag geben, natürlich auf deine Kosten. Die Auslagen werden dir nicht erstattet. Umfangreichere psychologische Gegengutachten die die den Anforderungen von Behörden entsprechen befinden sich preismäßig i.d.R. bereits im vierstelligem Bereich- der Aufwand ist hoch.

Beachte das der Gutachter über gewisse Anerkennungen (Gericht / Behörden) verfügen muss, das treibt den Preis natürlich in die Höhe. Hobbygutachter solltest du meiden, derartige "Berichte" interessieren niemanden.

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Maldweister74 
Fragesteller
 19.07.2019, 19:44
@LouPing

Danke, das ist natürlich was anderes. Ich dachte das könnte man einfach so machen. Dann sollen sie glauben was sie wollen. Ich denke im Wohnheim wird sowieso einiges anders. Da nervt vielleicht ab und zu mal einer extrem, aber nicht ständig.

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LouPing  19.07.2019, 19:52
@Maldweister74

Kein Gutachter arbeitet umsonst. Mein zu letzt angefertigtes GA umfasste 86 Seiten, sämtliche Untersuchungen sind zu dokumentieren und zu begründen.

Bei einem Gegengutachten kommen noch weiterer Arbeitsschritte hinzu.

Lese bei dem Gutachten den Abschnitt- Prognose und Therapieempfehlungen, genau da solltest du ansetzen und wenn nötig mit Hilfe an Verbesserungen arbeiten.

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Maldweister74 
Fragesteller
 19.07.2019, 22:00
@LouPing

Ich denke an das erste Gutachten komme ich so einfach nicht ran, und selbst wenn, könnte ich nicht nachvollziehen ob die Schlüsse alle korrekt sind.
Ich habe mich viel in das Thema eingelesen und habe meine eigene Theorie wie alles zu Stande kam, aber ein Psychiater wird sich kaum von mir eine Theorie vorlegen lassen. Naja, muss so sein.

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