Platzen Erythrozyten schneller in einer 0,3%igen oder 0,9%igen Harnstofflösung?
Harnstofflösung ist hypoton, sprich die Zellen platzen, da sie Wasser mit sich ziehen. Wenn die Lösung jedoch konzentrierter ist, platzen sie dann schneller?
5 Antworten
In 0,9% Harnstofflösung platzen Zellen schneller. Lösung ist folgende:
Zellen in einer Harnstofflösung werden ebenfalls schwellen und platzen. Harnstoffist ein Molekül, welches auch im Blutplasma in geringer Konzentration vorkommt. Aufgrund seiner guten Membrangängigkeit kann der Harnstoff die Zellmembran genauso ungehindert passieren wie Wasser, deshalb wird sich seine Konzentration innerhalb und außerhalb der Zelle angleichen, sodass die Teilchenkonzentration aller Stoffe innen höher ist als außen, da die in der Zelle vorhandenen Teilchen diese nicht verlassen können. Zellen platzen also aufjeden Fall in einer reinen Harnstofflösung, da Harnstoff nicht osmotisch wirksam ist. Die Harnstofflösung ist hypoton. Tatsächlich ist sie genauso hypoton wiedestilliertes Wasser, da die Harnstoffmoleküle, ebenso wie die Wassermoleküle,die Membran frei durchdringen können. Eine isotone Harnstofflösung gibt esfolglich nicht.
http://www.py.ruhr-uni-bochum.de/mam/py/content/lehre/ws10/msm-skriptosmose_ws10.pdf
Je schneller sich die Zelle mit Harnstoff füllt, desto schneller platzt diese. Und bei 0,9% ist die Wahrscheinlichkeit höher das Harnstoff die Membran passiert als bei 0,3%.
"Nach der zitierten Begründung" - oder liegt es daran?
> Wenn die Lösung jedoch konzentrierter ist, platzen sie dann schneller?
Umgekehrt. Je höher die Konzentration der äußeren Lösung, umso weniger drängt das Wasser ins Zellinnere, und umso langsamer dehnt sich die Zelle aus.
Zu beachten: Der osmotische Druck hängt von der Stoffmenge ab, nicht von der Masse. 0,9% heisst 9 g auf 1 kg, hinreichend genau auch 9 g/l. Das sind bei Harnstoff 0,15 mol/l, bei Kochsalz minimal mehr.
ABER: Anders als Harnstoff dissoziiert Kochsalz beim Auflösen, in der 0,9%-Kochsalzlösung schwimmen 0,31 mol/l Teilchen herum. Ergibt also etwas mehr als den doppelten osmotischen Druck im Vergleich zu 0,9% Harnstoff.
Harnstoff passiert Zellmembranen und ist deshalb nicht osmotisch wirksam.
Stimmt - ich hatte übersehen, dass es hier um biologische Membranen geht :-(
0,9% ist die isotonische Konzentration, hier passiert nichts.
0,3 % wäre die Antwort, denn da besteht ein Konzentrationsgefälle von den 0,9 % Konzentration in den Erythrozyten und den 0,3% der äußeren Lösung und es baut sich ein osmotischer Druck auf.
Harnstoff passiert Zellmembranen und ist deshalb nicht osmotisch aktiv.
> 0,9% ist die isotonische Konzentration,
Nicht bei Harnstoff - beachte die Teilchenzahl.
Denke schon, der Konzentrationsgradient (unterschied) ist immerhin höher.
Ich dachte da zieht sich die plasmamembran zusammen? :o
Nach der zitierten Begründung ist die Konzentration des Harnstoffs irrelevant - die Zellen sollten in der 0,9% Lösung weder schneller noch langsamer platzen als in der 0,3% Lösung.