Phase/Neutral bei Mehrfachstecker?
Hello Leute :)
Also, an die Elektriker unter euch:
Ich möchte einen LED Trafo (230VAC auf 12VDC) per 2×0,75mm² Leitung mit einem Euro-Stecker verbauen (bestehend aus derzeit 3 Einzelteilen)
Der Trafo hat ausgeschriebene Eingänge für Phase & Neutral, dass es bei Wechselstrom in der Praxis wumpe sein dürfte, was wo rein geht, weiß ich, aber meines Laien-Wissens nach funktionieren dann einige Schutzschaltungen des Trafos nicht korrekt.
Das Stecker Bauteil hat ebenfalls Angaben über L/N, über Kurz/Lang sowie "Dokumentation", soweit bin ich schon mal. Doch ist das letztlich nicht dennoch 100% abhängig davon, wie rum ich den Stecker in die Kupplung stecke? Bei ner fest verbauten Dose kann man da ja noch einen educated Guess wagen, aber bei ner Mehrfachsteckdose...?
Habe es jetzt erst mal mit einem Phasenprüfer umgesetzt (und damit meine ich keinen Lügenstift, keine Sorgen), aber das kann ja auch nicht gängige Praxis sein, dass man immer erst nachmessen muss, wie rum ich den Stecker in die Buchse packe?
Alsou, wäre top, wenn mir jemand da sie übliche praktische Umsetzung für nahelegen könnte, Schönen Abend noch Allerseits 😁
PS: Um [berechtigten] Einwänden vorwegzugreifen (da ich ja schließlich kein Fachmann bin): 1.Ich bin mir bewusst, wie sau gefährlich 230V sein können - mehr als nach bestem Wissen in eigenem Interesse vorsichtig sein kann ich aber wohl auch nicht ^^ 2. Jou ich verwende vercrimpte Aderendhülsen 👍🏻 3. Leitungsquerschnitt ist staaark überdimensioniert (Trafo 20W mit 0,75mm² Leitungen lol) doppelte Isolierung vorhanden, Steckerteile mit CE Kennzeichen (btw dachte auch, alles andere wäre EU weit illegaler Verkauf, Amazon sieht das aber wohl nicht so & vertreibt lebensgefährlich dumm konstruierte CE-Freie Stecker ^^)
Also, Trafo Handbuch noch mal zu Rate gezogen, die Schutzschaltungen sind wohl ohnehin nur für den Sekundärkreis verbaut, und da dieser ja Gleichstrom ist, erübrigen sich jegliche Fragen bzgl. Polung ^^
Dennoch wäre es einmal interessant zu wissen, wie man bei Geräten, deren Eingänge im Hinblick auf Schutzschaltungen nicht variabel sind, garantiert, dass L&N stets dem Geforderten entsprechen, oder sind derartige Geräte ohnehin nicht zum Verbauen mit Stecker sondern ausschließlich als Festinstallation vorzufinden?
Der Trafo sieht folgendermaßen aus:
Was meinst du mit Schutzschaltungen des Trafos? Und ist dieser Trafo ein LED-Netzteilmodul oder echt ein nackter Trafo? Und warum willst du kein 3poliges Kabel nehmen?
Ehrlich gesagt entstammt diese Schutzschaltungs-Sorge rein meinen Internetrecherchen 😅Bild des Trafos wurde der Frage hinzugefügt :) Wüsste nicht, wo ich da PE anschließen soll 😅
5 Antworten
Die Anschlussfolge spielt keine Rolle - darf absolut keine Rolle spielen bei so einem Gerät. Es ist vollfunktionsfähig und sicher, egal wo L ist.
Gerät ist mit Doppelquadrat Schutzklasse II und hat somit auch keinen Ort und keine Notwendigkeit zum Anschluss der Erdung.
Also mit der nötigen Vorsicht sorglos verkabeln.
Und sonst Schweizer Dose und Stecker Typ 13 nehmen, die sind "verpolungssicher"...
(falls wie meist L richtig angeschlossen wurde)
Ob's eine Norm verlangt, kann ich nicht sagen. Glaub nicht; mehr als eine Empfehlung kann es nicht sein.
Vielleicht einfach damit keiner eben nach dem Anschluss für PE sucht.
Intern sind die Geräte manchmal so gebaut, dass N "eher" dort liegt, wo mehr Masse, also mehr Leiterbahnfläche vorhanden ist. Das kann Störemission (Aussendung) vermindern.
Klingt durchaus schlüssig, kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass einfach keine Ein-/Ausgänge als "unbeschriftet" stehen gelassen werden wollen/sollen 👌🏻
Dennoch wäre es einmal interessant zu wissen, wie man bei Geräten, deren Eingänge im Hinblick auf Schutzschaltungen nicht variabel sind, garantiert, dass L&N stets dem Geforderten entsprechen, oder sind derartige Geräte ohnehin nicht zum Verbauen mit Stecker sondern ausschließlich als Festinstallation vorzufinden?
Um auf diesen Teil des Nachtrages einzugehen... Der abgebildete Trafo ist eig zum Festeinbau gedacht und da gibt es eben eine feste Beschaltung.. Er hat wahrscheinlich auch keine ausreichende Zugentlastung für flexiblen Anschluss. Diese muss also anders gewährleistet werden... Mir ist bisher kein Gerät bekannt, welches durch Schutzbeschaltungen zwingend richtig angeschlossen werden muss. Aber wenn dem so ist, dann ist es ausschließlich für Festanschluss vorgesehen, oder es steht in der Beschreibung, dass verpolungssichere Stecker genutzt werden müssen. (CEE blau z.B.)...
Das einzige "Ausnahme"-Potential ist der PE (Schutzleiter), da er im TN-C-S-Netz mit dem N verbuden ist. Daher liegt auch Netzspannung zwischen L und PE an.
Da die Spannung zwischen L und N eine Wechselspannung mit Nulldurchlauf ist, ist die Polung für den Betrieb von Geräten mit Trafo erst einmal völlig egal. Egal, wie herum man den Stecker in die Dose stöpselt, die Amplitude ändert sich nicht. Ob so oder so hat die Spannung an beiden Polen alle 10 ms entweder den positiven oder den negativen Höchstwert gegen Null.
Es gibt bei der Polung des Steckers nur einen Haken: Hat das Gerät primärseitig einen einpoligen Ausschalter, so stehen auch im ausgeschalteten Zustand alle Bauteile im Primärstromkreis unter Spannung, wenn der Schalter den N unterbricht. Da ist es dann sinnvoll, wenn man den Stecker so dreht, dass der Schalter phasenseitig liegt. Es ist immer empfehlenswert, aussschließlich zweipolige Ausschalter zu verwenden. Denn dann ist hinter dem ausgeschalteten Schalter generell alles spannungsfrei, egal wie herum der Stecker gerade in der Dose steckt.
Alles klar, damit lässt sich doch eiiiniges anfangen, vielen Dank für deine fachkundige, umfassende Erläuterung des Ganzen!! :)
Deine 0,75mm² sind sicherlich nicht überdimensioniert. 230V AC wird immer mit mindestens 1,5mm² geführt. Die 0,75mm² Anschlussleitungen an vielen Geräten sind nur bei einer stark begrenzten Länge zulässig (2 m meine ich). Damit soll zum einen verhindert werden, dass der Spannungsfall bis zum Verbrauchen zu groß wird. Zum andern darf der Leitungswiderstand nicht zu groß werden da sonst ein möglicher Kurzschlusstrom nicht hoch genug werden könnte um die Sicherung rechtzeitig auslösen zu lassen.
L und N sind in Deutschland (leider) nicht fest zugeordnet. Solange du keinen einpoligen Schalter dazwischen baust und nur N schältst, ist das kein Problem.
Vielen lieben Dank für die Erläuterungen!
Ich verwende H03VV-F, das sollte ja für 230V zulässig sein :)
Kabelstrecke ist insgesamt ~1m-1,5m, insofern dort auch alles im Grünen Bereich.
Nochmal zum Schalter: Bei Verwendung eines Einpoligen; Was kann ich dabei verhauen? Weil wie ich ja jetzt gelernt habe, sind L & N gar nicht so genau voneinander zu trennen, also inwiefern könnte ich "nur N schalten"? Oder ist die Verwendung eines Einpoligen Schalters bei Wechselstrom grundsätzlich schon ein Risiko? (Von Pfusch mal ganz abgesehen)
Beim Anschluss mit einem Stecker kannst du nie sicher sein ob du N oder L schältst. Je nachdem wie rum du den Stecker in die Dose steckst. Deshalb solltest du wenn du etwas an dem Gerät arbeitest, nicht nur den Schalter aus machen, sondern immer den Stecker ziehen.
Bei der normalen Verwendung des Geräts gibt es meiner Meinung nach kein größeres Risiko.
Alles klar, dann mal vielen Dank, und klar Stecker sind immer alle draußen, als Anänger habe ich noch nicht die Routine & bin deshalb immer & überall lieber etwas übervorsichtig, better safe than sorry, schaden kann es ja nicht :)
das ding ist für festeinbau gedacht und anschluß mit stecker ist nicht zulässig.erdung ist kein thema da keine vorhanden und schutzisoliert
Auch dir vielen Dank für deinen hilfreichen Beitrag!
Nur: wo ist dann überhaupt der Sinn, L&N auf dem Gerät & in der Anleitung explizit auszuschreiben? 🤔
Oder verlangt das einfach nur die Norm so? 😅