Pferd zeigt trotz Diagnose „Arthrose“ keine Symptome?

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Dass du das Pferd reichlich bewegst, trägt gewiss viel dazu bei, dass es ihm gut geht. Das Longieren würde ich allerdings ganz hinten an stellen. In dem Alter sowieso, und mit Arthrose erst recht.
Frag doch die Eigentümerin bei Gelegenheit mal, wie es denn eigentlich zu der Diagnose gekommen ist. Vielleicht klärt sich dann auf , wie es kommt, dass das Pferd keine unterschiedlichen Tagesformen zeigt.
Bei nicht ganz so weit fortgeschrittener Krankheit ist es aber auch nicht ungewöhnlich, dass angepasste Bewegung eine langjährige Nutzung ermöglicht.

Natürlich kann es sich um eine Arthrose handeln - wenn diese zB mit Röntgen etc. hieb- und stichfest diagnostiziert wurde, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich der TA geirrt hätte. Man kann dann zB auch nach ein paar Jahren Vergleichsbilder machen um zu sehen, wie sich die Arthrose entwickelt hat. Zudem gibt es verschiedene Arten von Arthrose welche wiederrum in verschiedenen Stadien abläuft und es kommt auch darauf an, welches Gelenk bzw. Gelenke denn betroffen sind. Zudem wäre es quasi ein Wunder, wenn ein 22j. Pferd, ein Reitpferd, nichts hätte. Da gibt es einfach Abnutzungserscheinungen, ist so.

Freu dich, dass es dem Pferd damit scheinbar soweit gut geht und es nicht so schnell voran schreitet - oder schon soweit vorangeschritten ist, dass durch Verknöcherung keine Schmerzen mehr vorhanden sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Arthrose tritt in Schüben auf und es kann sein, dass lange Zeit kein Schub kommt.

Für Arthrosepferde ist jedoch eines unabdingbar: Natürliche Bewegung.

Dieses Pferd sollte nicht, oder so wenig wie möglich, in einer Box stehen, oder in enge Wendungen geritten/ longiert werden.

Natürliche Bewegung, mind. 16h am Tag, besser noch, die Möglichkeit dazu 24/7 wäre wichtig.

Im Winter ist natürlich Wärme nicht verkehrt, ein trockener Unterstand, der windgeschützt ist und immer Zugang zu genug guten Heu helfen auch, Arthroseschübe heraus zu zögern, oder gar ganz zu verhindern. Ein gutes Gewicht, passende Muskulatur und gute Hufe entlasten die Gelenke zusätzlich.

Man kann immer wieder mal etwas zufüttern, ggf. vom Tierarzt auch eine Medikation erhalten, wenn die Schübe nicht nachlassen, etc.

Es ist das Ziel, einen Arthrosepatienten so zu halten und zu bewegen, dass er lebenslang beschwerdefrei ist. Funktioniert i. d. R. am einfachsten in einer Haltung mit richtig guten Bewegungsanreizen und sehr gut bearbeitetem Barhuf und geführter Bewegung durch Menschen, die wirklich wissen, was sie tun. Hatte selbst einen 12-jährigen Arthrosepatienten gekauft. Musste erst die richtige Haltung und Hufbearbeitung finden und ab dann lebte er völlig beschwerdefrei bis zu seinem Tod.

22 Jährige schwere Warmblut 

Das hat garantiert Arthrose. Egal ob das mal untersucht wurde oder nicht.

So gut wie jedes Säugetier bekommt das mit fortschreitendem Alter. Das kann man eigentlich kaum verhindern.

Es bedeutet aber nicht, dass das jetzt weiß Gott was schlimmes ist. In erster Linie heißt es: hat keine Gelenke mehr wie ein Teenager sondern altersbedingte Abnutzung. Mehr nicht.

Ist es MEHR als das was man im entsprechenden Alter zu erwarten hätte, DANN führt es zu vermehrten Schmerzen und Problemen. Dazu kommt dann immer noch die Frage der Muskulatur. Ist diese entsprechend gut in Schuss können die Muskeln dabei helfen die Gelenke stabil zu halten und damit tuts wenig bis gar nicht weh. Fehlen diese Muskeln, dann müssen die Gelenke wesentlich mehr Gewicht "abfangen" und das tut dann entsprechend weh.

Ergo: ein Pferd mit Arthrose MUSS bewegt werden um die Muskulatur zu erhalten. Natürlich muss die Art der Bewegung an die schon vorbelasteten Gelenke angepasst werden. Daher sollte man mit solchen Pferden nicht mehr ständig enge Wendungen und der gleichen arbeiten!