Pferd läuft vor mir weg, wieso?

9 Antworten

Holst du ihn nur zum Arbeiten ausm Stall? Da würd ich dir auch ned entgegenkommen.

Leg reine Verwöhntage ein, ausgiebig Putzen und dann einfach nur spazieren gehen. Oder üb kleinere Zirkuslektionen, Bau n Parcours auf, in dem er mal ne Tonne umkreisen muss, da durch Stangen durchlaufen muss usw. Mit Pferden kann man viel mehr machen, als sich nur drauf zu setzen :)

Wen er merkt das du ihn nicht nur als Sportgerät, sondern als Freund siehst, dann kommt er vielleicht mit der Zeit wieder auf dich zu.

Viele Leute „erdrücken“ihr Pferd mit dieser Erwartungshaltung. Stress fängt nicht erst bei der Arbeti an, sondern schon in der eifersüchtigen Erwartung, dass das Pférd mein Freund sein muß.

Ne, lass es einfach. Wenn du akzeptierst, dass das Pferd keinen gesteigerten Wert auf deine Gesellschaft legt, DANN ist das wahre „Freiarbeit“. Gestehe dem Pferd doch zu, zu sagen: „ach ne, eigentlich habe ich keine Lust, meinen Platz hier zu verlassen und mit dir zu gehen.“ Nimm es mit Humor und antworte: „Ist ok, aber wir gehen jetzt trotzdem..“

Auch kann es durchaus sein, dass sich da einfach eine Gewohnheit eingeschlichen hat. Das Pferd kennt es inzwischen nicht anders, als dass bei deinem Erscheinen erst mal Fangen und Verstecken gespielt wird. Das gehört sozusagen schon zum Begrüssungsritual und sagt dann nichts über die Qualität der Beziehung aus.

Du hast dem Pferd bislang noch nicht vermitteln (können), dass das Zusammensein mit dir Spaß macht (auch mehr Spaß als Fressen, wenn ausreichend Futter da ist und er weiß, dass auch noch was da ist, wenn er nach der Arbeit zurück kommt).

Woran das aber nun liegt, da kann man aus der Ferne nur rätseln. Entweder kommst du schon mit so viel "Druck" (innerlich und äußerlich) in den Stall, dass das Pferd sein Heil lieber in der Flucht sucht, oder aber dass eben das Zusammensein mit dir dem Pferd keinen für ihn erkennbaren Spaß bringt, weshalb er auch versucht, sich dir durch weglaufen zu entziehen.

Wenn er bei der Freiarbeit auch weg läuft, scheint es wohl daran zu liegen.

Bevor ich mich an Freiarbeit versuche, würde ich erstmal die Basis dafür schaffen: und das ist in meinen Augen ein motiviertes Pferd, welches eben gerne zu mir kommt und nicht wegläuft, wenn ich es holen will. Freiarbeit scheint mir in diesem Fall tatsächlich so zu sein, als würde man das Pferd "von hinten aufzäumen". Erst kommt das Vertrauen, dann die normale gemeinsame Arbeit und dann irgendwann mal die Freiarbeit.

Ich glaube nicht, dass die "erfolgreichen Freiarbeiter" mit Tieren arbeiten, die weglaufen, wenn sie kommen.

Es gibt natürlich in der Tat Menschen, zu denen es alle Tiere scheinbar automatisch hinzieht, aber das sind in meinen Augen wenige Glückliche, alle anderen müssen sich das Vertrauen erstmal "hart" erarbeiten im Sinne von sich als verlässlich und dem Vertrauen würdig zu zeigen.

Also würde ich an deiner Stelle erst einmal ein paar Stufen zurückgehen und dem Pferd zu vermitteln versuchen, dass das Zusammensein mit dir auch was ganz was tolles ist und er hinterher ja immer noch genügend zu Fressen hat....

Freiarbeit mit einem Pferd zu machen dass dir noch nicht freiwillig folgt ist völlig kontraproduktiv. Er lernt dadurch eher von dir wegzugehen als auf dich zu zu kommen.

Wieso genau er nicht zu dir kommt, ob es an deiner Haltung, deiner Ausstrahlung etc. liegt oder er eben einfach nicht versteht wieso es beim Menschen toller ist als am Heu können wir aus der Ferne nicht sagen.

Ich würde da an deiner Stelle nochmal bei den Grundlagen anfangen. Gerade ein 5 jähriges Pferd ist in einer schwierigen Phase. Da steht erstmal Führ- und Positionstraining auf dem Programm - und das beginnt mit dem Holen von der Koppel und endet dort und beschränkt sich nicht auf die Zeit die ihr auf dem Platz etc. verbringt. Wenn das klappt kann man das Ganze weiter ausbauen und erst dann - wenn du am Seil in der Lage bist ihn überall hin zu dirigieren und er dir ohne Zug / Druck folgt, dann kann man nach und nach die Freiarbeit dazu nehmen. Sei dabei immer ruhig und gib ganz klare Signale - damit baut sich das Vertrauen von ganz allein auf, da dein Pferd dann auch weiß was von ihm gewünscht wird, was richtig und was falsch ist - damit steigt seine Motivation an der gemeinsamen Arbeit und dann wird er auch von selbst anfangen zu dir zu kommen.

Leider ist die Gleichung “ohne Mensch = Entspannung - mit Mensch = Stress“ für viele Pferde Alltag. Sobald du es geschafft hast dem Pferd zu vermitteln, dass dem nicht so ist, Arbeit u./o. Zusammensein mit dem Menschen auch Spaß machen kann, sollte euer Verhältnis besser werden.

Wichtig ist, dass du fair, konsequent u. berechenbar bist. Dann wird dich dein Pferd auch ernst nehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin