Pfarrerin verehrt Gott als "Mutter"?
Hallo, ich war in der evangelischen Kirche in einem Gottesdienst. Die Pfarrerin hat Gott nicht als Vater, als "Herr", sondern als Mutter verehrt. Ich fand das iwie komisch. Ich bin das nicht gewohnt und fühlte mich unwohl dabei. Hat sie wie eine andere Religion angefühlt, schwer zu beschreiben. Wie würdet ihr reagieren? Danke
31 Stimmen
12 Antworten
Sollte "Finde ich in Ordnung" lauten.
Der katholische Katechismus sagt explizit, dass Gott weder Mann noch Frau ist. Vater ist ein Archetyp:
Deswegen ist daran zu erinnern, daß Gott über den Unterschied der Geschlechter beim Menschen hinausgeht. Er ist weder Mann noch Frau; er ist Gott. Er geht auch über die menschliche Vaterschaft und Mutterschaft hinaus
Der katholische Katechismus geht sie nichts an.
Richtig.
Aber wenn bei den Katholiken der liebe Gott im Himmel kein Geschlecht hat, dann erst recht nicht liberale evangelische Landeskirchen.
Daher bin ich aus der liberalen EKD ausgetreten. Im Übrigen hat Gott ja gerade für diese Pfarrerin ein Geschlecht, das ihr so wichtig ist, dafür Jesus zu ignorieren.
Im Übrigen hat Gott ja gerade für diese Pfarrerin ein Geschlech
Ja, als Archetype. So wie Vater ein Archetyp ist.
dafür Jesus zu ignorieren.
Hat dein Gott einen Penis?
Nein. Habe heute leider keine Zeit für eine ausführliche Diskussion, alles Gute weiterhin.
Das hat mit liberal überhaupt nichts zu tun. Diese Wortwahl (Vater/Herr) ist von der Kirche geschaffen, also von Menschen. Gott ist ein Geistwesen und deshalb ohne Sexus. Ob Mutter oder Vater, beides ist falsch. Deswegen kann man der Patirin also keinen Vorwurf machen. Es klingt in unseren Ohren nur ungewohnt!
Verbietet dir ja keiner, aber als Pastorin hat sie ihrer Gemeinde und Gott zu dienen, sie hat keinen Erziehungsauftrag - sonst hätte sie Lehrerin werden sollen. Und offensichtlich hat sie mindestens ein Gemeindemitglied verstört und vielleicht aus der Kirche vertrieben.
hat sie ihrer Gemeinde und Gott zu dienen,
vielleicht macht sie genau das?
Ohne die Gemeinde und anwesende Zielgruppe zu kennen, kann man das überhaupt nicht wissen.
offensichtlich hat sie mindestens ein Gemeindemitglied verstört
das passiert ständig in allen Gemeinden.
"das passiert ständig in allen Gemeinden." Gott sei Dank -- Ja!
Es muss noch viel häufiger passieren! "Geht aus aus ihr, Mein Volk"!
Dass "Gott" ein Geschlecht hat, finde ich unlogisch. Was soll er damit?
Für mich ist es "Es" - das höhere Wesen. (Wenn ich denn schon mal von imaginären Figuren ausgehe oder auch über sie schreibe.)
Und warum sollte Es nicht in Form einer jungen, hübschen Frau erscheinen und als solche von denen, die meinen, das tun zu müssen, "angebetet" werden?
Das Bild ist doch deutlich besser als das einen hinfälligen, alten, unrasierten Mannes, wie es uns üblicherweise geläufig ist...
Oder würdest DU als Gott, der sich alles aussuchen kann, SO ein unattraktives Erscheinungsbild wählen?
Nutze die Eigenheit deiner Pfarrerin mal als Denkanstoß in diese Richtung. Wer sagt, dass Gott ein Mann ist - außer alten, konservativen Männern eben?
Danke. Ich finde, dass jede Religion zentrale Eigenschaften hat und ohne diese nicht mehr wirklich dieselbe Religion ist. Im Christentum/Judentum/Islam ist das zB dass Gott eben als Vater verehrt wird. Man kann Gott als Mutter etc. verehren, aber ist es dann noch die gleiche "Religion"? Ich denke nicht...
Tja, das ist das elende Kreuz mit den Religionen... Alles in Dogmen gegossen, die keiner hinterfragt, sondern unreflektiert hinnimmt. GLAUBE ist was anderes...
Nun musst du dich wohl entscheiden. Worum geht es dir EIGENTLICH? Um menschgemachte Religion - oder individuellen Glauben? Beides ist NICHT dasselbe.
Vielen Dank. Ich denke der springende Punkt; das was ich sagen will; ist, dass es nicht darum geht, wer Gott allgemein ist (näml. ohne Geschlecht) etc. Sondern, dass Religion auch Identität und Tradition ist. Und wenn man die wegnimmt, nimmt man mir einen Teil meiner Identität weg. Das ist was sehr persönliches...
AHA: Du lässt Dir also von einer - wie ich vermute - Dir total fremden Pfarrerin Deine Identität wegnehmen???
Also ICH für meinen Teil passe auf MEINE Identität besser auf!
Ich glaub deine Caps Taste hängt, gleichwie die Fragezeichen Taste. Was soll das für eine Rechtschreibung sein?
...eine teleologisch akzentuierende Rechtschreibung! - Nie gehört?
"teleologisch akzentuierende", sind wir hier auf einem Germanisten Seminar oder wie? Drück dich halt normal aus...
Warum lässt du zu, dass eine Religion einen Teil deiner Identität ausmacht?
Das einzig Unveränderbare ist, dass alles sich stetig verändert. Nur Religionen scheinen sich gegen dieses Naturgesetz sträuben zu wollen und halten an überkommenen Sachen fest.
Warum ist es deine Identität, was irgendwelche Machtmänner sich vor Jahrtausenden ausdachten - nicht zuletzt deshalb, um andere zu ängstigen und zu unterdrücken? Warum formst nicht du selbst deine Identität - unabhängig von diesem fragwürdigen äußeren Faktor? Und - warum beginnst du nicht, deine eigenen Traditionen zu schaffen? Und findest deinen eigenen, individuellen Glauben?
Ja, danke. Das ist ein guter Punkt. Man kann sich drüber aufregen, dass die in der Kirche dies und das machen. Im Grunde sollte es einem egal sein.
Wenn du einen Glauben an höhere Wesen für dich brauchst und es dir hilft, ist das okay. Aber du hast jedes Recht, dir deine ganze eigene "Religion" zu basteln. Und zwar eine, die dir guttut und dich nicht hemmt. Und das beste "Gotteshaus" ist immer noch die Natur...
Du hast den Kern der Christlichen Religion immer noch nicht verstanden!
Sollte man, wenn man hier so argumentiert! In der Bibel steht sogar explizit, dass man sich kein Bild von Gott machen soll. Sie behauptet dagegen, dass grade die männliche Person, mit zum Kern des Christlichen Glaubens gehöre!
Nein, das hat sie nicht behauptet. Sie hat lediglich - und das zu Recht! - ausgeführt, dass diese Bild ihr in der KIRCHE bisher vermittelt wurde.
Gut, dann werde ich zu dieser Pfarrerin gehen und ihr sagen, dass sie Gott nicht als Mutter bezeichnen soll, weil man sich von Gott kein Bild machen soll, Gott also nicht als geschlechtliches Wesen darstellen soll. Danke.
Oder, du lässt sie machen, was sie für richtig hält - und tust selbst, was DU für richtig hältst. ;)
Ich schick iQhaenschenkl sonst die Mailadresse der Pfarrerin, dann können sie direkt diskutieren, wer jetzt die Religion richtig versteht :D
Ich hoffte hier auf Augenhöhe diskutieren zu können. Leider nicht möglich! Schade! Keine Streitkultur!
Habe ich auch eine Zeit lang gemacht. Immerhin sollte eine allmächtige Gottheit doch über menschlichen Geschlechtszuschreiben stehen.
Aber die Dissonanz des Gottesbildes und andere theologische Ungereimtheiten führten dazu, dass ich mich ganz vom Christentum abgewandt habe.
Dann hat sie wohl das Christentum nicht verstanden, denn das beruht darauf, dass Gottvater mit der Jungfrau Maria einen unehelichen Sohn hat.
Jesus selber betete ja auch: Vater unser, .........
Wobei wir ja nur von den Übersetzungen lesen!😜
Das Sakrament der Ehe, gibt es übrigens erst seit dem 12. Jahrhundert nach Chr.!
Zudem hat Gott sicherlich nicht den üblichen Beischlaf angewandt, wo selbst wir kleine Menschlein heute schon die künstliche Befruchtung anwenden.
ich weiß nicht, warum so einige "Christen" Gott immer auf Menschen Niveau herunterholen wollen.
Zumindest Jesus war ja unzweifelhaft ein (fehlerhafter) Mensch. Er ließ sich als sündiger Mensch taufen, war als Fresser und Weinsäufer bekannt und ließ sich von Frauen aushalten.
Da Gott weder männlich, noch weiblich ist, ist das völlig in Ordnung. Mag für manchen noch ungewohnt sein, das legt sich aber mit der Zeit.
Danke. Ich finde, dass jede Religion zentrale Eigenschaften hat und ohne diese nicht mehr wirklich dieselbe Religion ist. Im Christentum/Judentum/Islam ist das zB dass Gott eben als Vater verehrt wird. Man kann Gott als Mutter etc. verehren, aber ist es dann noch die gleiche "Religion"? Ich denke nicht...
Gott sagt in Jes 66,13: "Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten."
Dieser Vers ist grob 2.500 Jahre alt. "Gott wie eine Mutter" ist damit ähnlich alt wie "Gott wie ein Vater".
Vielen Dank. Ich denke der springende Punkt; das was ich sagen will; ist, dass es nicht darum geht, wer Gott allgemein ist (näml. ohne Geschlecht) etc. Sondern, dass Religion auch Identität und Tradition ist. Und wenn man die wegnimmt, nimmt man mir einen Teil meiner Identität weg. Das ist was sehr persönliches...
"Gott wie eine Mutter" hat eine Tradition von über 2.500 Jahren. Wer sich da von etwas beraubt fühlt, der sollte sich mal Fragen was ihm denn weggenommen wird, wenn ihm eine andere, ihm neue Sichtweise präsentiert wird. Weggenommen wird da nichts, höchstens hinzugefügt.
Katholisch ist die Pfarrerin aber nicht. Der katholische Katechismus geht sie nichts an.