Partnerin hat mich im Stich gelassen - Habe ich überreagiert?
Hi,
ich möchte euch mal etwas frage, was mich komplett aus der Bahn geworfen hat. Meine Partnerin hat mich extrem im Stich gelassen und ich fühlte mich verzweifelt.
Zur Geschichte:
Eigentlich hatten wir einen Urlaub geplant, jedoch erlitt meine Mutter genau einen Tag davor einen Herzinfakt. Ich war natürlich komplett fertig und habe sie angerufen und gesagt, dass es mit dem Urlaub leider nichts wird. Dies hat sie auch verstanden. Am Tag darauf habe ich alles daheim klären müssen und ich bekam abends dann nur eine Nachricht, dass sie es komisch fände das ich sie nicht bräuchte. Natürlich schrieb ich ihr, dass ich sie brauche und ob wir uns bitte am Tag darauf sehen könnten. Es kam nichts mehr zurück, da sie wohl schon schlief.
Am nächsten Tag schrieb ich ihr wieder frühs, ob wir uns denn sehen könnten. Darauf kam nur zurück, dass sie jetzt 2 Tage wegfährt und sie in ihrem Urlaub ja nicht daheim sitzen möchte und es ihr auch nicht gut geht.
Ich war wie geschockt und verzweifelt, dass sie mich so im Stich lässt und habe ihr nur geschrieben, dass ich sprachlos und geschockt bin. Danach kamen alle 2 Stunden Nachrichten, ob wir reden können und ob Sie nochmal bei mir vorbei kommen kann. Das wollte ich jedoch nicht, da ich geschockt war und sowieso fertig (das wusste sie auch, wegen meiner Mutter).
Das Ende vom Lied war, dass sie dann doch 2 Tage weggefahren ist.
Habe ich überreagiert oder was denkt ihr? Ich bin selbst jetzt noch schockiert.
11 Antworten
Hallo GoWithTheFlow99
Ich denke nicht, dass du überreagiert hast. Deine Mutter hatte einen Herzinfarkt, da ist es für mich verständlich, dass bei dir eine Art von "Ausnahmezustand" herrscht und du diese schlimme Lage, zuerst einmal für dich einordnen musst!
Dass man da nicht immer korrekt reagiert, ist für mich total verständlich und man macht auch mal "Fehler".. das sollte deine Freundin begreifen, wenn sie zu Empathie fähig ist!
Du hast der Situation entsprechend reagiert und du hättest deine Freundin gebraucht, doch sie hat dich im Stich gelassen! Ich finde es traurig, dass sie in weggefahren ist!
Dafür sind Partner doch da, um einander beizustehen!?
Ich hoffe, Ihr könnt gemeinsam alles klären, wenn sie zurück ist.
Ich wünsche deiner Mutter gute Besserung und dir alles Gute!
Liebe Grüße underdogs969
Hallöchen
Erstmal kann ich verstehen,das Du Dich in einer Schock-Situation befunden hast,nachdem Du erfuhrst,das Deine Mutter einen Herzinfarkt hatte
Da spielt der Urlaub erstmal eine untergeordnete Rolle
Da hat man nicht den Kopf frei ,sondern ist in Sorge
Die Reaktion von Deiner Freundin finde ich überzogen
Und das sie jetzt noch alleine ein paar Tage weg gefahren ist,finde ich ehrlich gesagt auch ziemlich herzlos
Es ist jetzt für Euch 2eine verfahrene Situation
Da Ihr auch nicht richtig miteinander kommuniziert habt
Was ich aber auch Deinerseite verstehen kann...Du hattest den Kopf voller Sorgen
Ich würde Dir raten...Reden....und auch Deiner Freundin sagen,was Dich an ihrer Vehaltensweise gekränkt hat
Genau so,wie Du es hier beschrieben hast
Ich wünsche Deiner Mutter ganz,ganz schnelle Genesung
Und Dir,das alles wieder gut wird ...auch mit Deiner Freundin
LG Angel
An deiner Stelle hätte ich mich auch um die Mutter gekümmert! Wenn deine "Freundin" kein Verständnis für eine solche Situation hat, so beende den Kontakt mit ihr. Es gibt im Leben immer wieder Ausnahmesituationen. Gib ihr nicht die Chance, dich noch einmal in der Weise zu schockieren, wie sie es jetzt getan hat!
Alles Gute!!
In meinen Augen hast du nicht überreagiert.
Du warst/bist in einer sehr schweren Situation. Deine Mutter hatte einen Herzinfarkt und du bräuchtest grade die seelische Unterstützung deines Partners.
Deine Partnerin ist aber nicht einmal für dich da gewesen und SCHREIBT dir dann auch noch, dass sie weg fährt, „weil sie in ihrem Urlaub nicht Zuhause sitzen will“. Das ist absolut schlecht und zeigt, dass sie in Krisensituationen nicht für dich da ist oder für dich da sein kann zb weil sie selber nicht mit so emotionalen schlimmen Dingen umgehen kann, da du aber jemanden brauchst, der dich unterstützt und dir das Gefühl gibt, dass du nicht alleine bist, ist es wohl nicht das Richtige.
In meinen Augen hast du sogar zu ruhig reagiert. Auch wenn sie die Situation überfordert hat, dich dann damit alleine zu lassen, das macht man nicht! Mit Eintritt der Ehe verspricht man sich doch IMMER füreinander da zu sein „In guten, wie in schlechten Tagen“ und genau so sollte das auch sein, wenn man eine Partnerschaft führt.
Ich hätte glaube gesagt, dass sie erst mal wegfahren soll, aber mich auch in Ruhe lassen soll. Was ist das für ein Partner, der mich nicht unterstützt? Dann kann ich auch alleine bleiben und mich alleine um mein Zeig kümmern. So ticke ich halt. Die hätte sich halt gar nicht mehr bei mir melden brauchen, denn das was sie gemacht hat ist mir dann doch schon wieder fast zu egoistisch.
Ganz ehrlich, mein erster Gedanke bei der Geschichte war "kolossale fehlkommunikation". Setzt euch in Ruhe hin, redet darüber, was los war und wie ihr euch gefühlt habt, ohne Vorwürfe. Hab den Verdacht, es löst sich auf.
Warum? Es klingt so als hätte sie sich weggestoßen gefühlt. Es klingt, als habe sie den Tag darauf gewartet, dass du dich meldest und mit ihr darüber sprichst, wie es dir geht. Und es kam nichts. Du warst beschäftigt, kein Vorwurf an der Stelle von mir. Aber das kann weh tun und es kann zu einer Art trotzreaktion führen. "wenn er mich nicht braucht, kann ich ja auch gehen". Und das eskaliert dann weiter.
Es tut mir sehr leid wegen deiner Mutter 😕
Und es bleibt etwas, was durch bessere Kommunikation von beiden Seiten her vermeidbar gewesen wäre. Und etwas, was wahrscheinlich von beiden Seiten eigentlich nicht so gemeint war, wie es dann wirklich passiert ist, und was entsprechend leicht zu lösen sein könnte, wenn beide Seiten das wollen.
Kommunikation, Dinge in Ruhe besprechen ... Mancbmal geht das in der Situation einfach nicht. Das ist dann auch menschlich. Damit meine ich vor allem den FS, der schlimmer betroffen ist. Der andere kann sich und seine Befindlichkeiten in solchen Extremsituationen auch mal hintenan stellen, großzügig sein.
Mancbmal geht das in der Situation einfach nicht. Das ist dann auch menschlich.
Ja und deswegen redet man dann hinterher, erkennt beiderseitig an, dass das alles nicht so toll gelaufen ist, entschuldigt sich gegenseitig und hat sich wieder lieb. Deswegen: treffen und in Ruhe darüber sprechen.
Klar. Hinterher auf jeden Fall reden.
Allerdings gibt es Verhaltensweisen, die bleiben i Hinterstübchen und sind nicht komplett wegzureden. Und dazu gehört vielleicht auch dieser Umstand, dass Sie imstande war, trotzdem zu reisen, mit Blick auf vor allem sich selbst. Das hat für mich eine andere Qualität, als die Partnerin am Tag des Unglücks nicht umfassend genug einzubinden. Er hat ja niemals gesagt, dass er sie nicnt brauchen würde ...
Du liest ja auch, hier streiten die Geister. Ich bin einfach ein anderer Mensch, der die Dinge großzügiger betrachten kann - weil ich irrationales Verhalten rein menschlich verstehe und nicht immer die erste Geige spielen muss. Da tickt jeder so, wie er eben tickt.
Und dazu gehört vielleicht auch dieser Umstand, dass Sie imstande war, trotzdem zu reisen, mit Blick auf vor allem sich selbst.
Natürlich. Dazu zählt möglicherweise auch, dass sie über Stunden mehrfach um ein Treffen gebeten hat (was Verzweiflung zeigt) und jedesmal abgewiesen wurde. Es geht ja nicht nur um den Tag selbst, das ging am Tag danach noch weiter. Dazu kann auch das Gefühl zählen, vom Partner in emotional wichtigen Momenten ausgeschlossen worden zu sein.
Und ich spreche hier bewusst nicht von Fairness. Er ist der mit dem Katastrophentag, neben der Spur zu sein und die Beziehung mal nen tag Beziehung sein zu lassen ist okay. Aber Gefühlen ist Fairness egal.
Ist aber alles in einem Rahmen, der in aller Regel von Zeit geheilt werden kann, wenn beide das wollen (und meine Interpretation zutrifft, wollen wir hier mal nicht vergessen. Ich kann natürlich falsch liegen. Vielleicht ist sie auch einfach nur herzlos).
Du liest ja auch, hier streiten die Geister.
Normal im Situationen, in denen alles irgendwie doof gelaufen ist. Die meisten schlagen sich auf die Seite, mit der sie sich besser identifizieren können^^
Das mit dem mehrmaligen Bitten um ein Treffen vor ihrem 2-Tages-Urlaub (diesen wollte sie offenbar trotz seiner Bitte um Unterstützung antreten) hat mich auch etwas fühlen lassen. Verzweiflung tatsächlich nicht, auch keine Sorge um die Mutter oder sein Wohlgefühl ...Sondern eher die Sorge, selbst einen Schritt zu weit zu gehen und evtl. Konsequenzen auszuschließen. Eine Art Absolution für dien Kurztrip? Interessant, wie man das so unterschiedlich wahrnimmt ... ☺
Ich bemühe mich eigentlich, alle Seiten in Betracht zu ziehen. Aber eine Tendenz gibt es natürlich immer. Die habe ich ganz klar.
Wir sind doch alle Psychologen, nicht wahr? 😀
Verzweiflung tatsächlich nicht, auch keine Sorge um die Mutter oder sein Wohlgefühl ...Sondern eher die Sorge, selbst einen Schritt zu weit zu gehen und evtl. Konsequenzen auszuschließen. Eine Art Absolution für dien Kurztrip?
Habe ich in Betracht gezogen aber verworfen. Abgewiesen werden ist eine Demütigung und Verletzung. Immer wieder zu fragen, obwohl man im Prinzip weiß, dass die Antwort sich nicht ändern wird und man wieder abgewiesen wird, macht man nur, weil man verzweifelt ist und das Treffen unbedingt will. Es geht eher um die Frage, warum sie ihn so dringend sehen wollte. Ich denke nicht, dass den Segen für einen kurztrip zu bekommen eine ausreichend große Verzweiflung erzeugt. Da würde man einmal, vielleicht zweimal fragen.
Wir sind doch alle Psychologen, nicht wahr?
Immer 😁
Alles richtig - Die Frage ist doch, warum man das Treffen unbedingt will, wenn die Reise nicht abgesagt werden soll? Das hätte sie ja tun können. Aber sie wollte unbedingt fahren, weil es ihr "auch nicht gut ging". Also aus egoistischen Motiven bzw. Schadensbegrenzung ...?
Ich bin bei meiner Version. ☺
Wir haben das tranparente Psychologen-Diplom. Da hat man was fürs Leben, was Eigenes. 😀
Die Frage ist doch, warum man das Treffen unbedingt will, wenn die Reise nicht abgesagt werden soll?
Meine Interpretation (! Kann natürlich falsch sein): das klären, was am Tag davor schief ging. Das ist gerade ein Konflikt, der die Beziehung bedroht, und das weiß sie vermutlich. Entsprechend ein dringender Wunsch, mit ihm persönlich zu sprechen. Ein Grund für Verzweiflung.
weil es ihr "auch nicht gut ging".
Das glaube ich ihr unbesehen. Also, dass es ihr nicht gut ging. Ihr Partner hat nen Notfall, verschwindet für einen Tag, und will sie danach nicht sehen. Mir würde es nicht gut gehen. Ich wäre nicht verreist, ja. Aber ich wäre ziemlich fertig mit den Nerven und würde möglicherweise die Beziehung in frage stellen. Weil funktioniert nicht unter Belastung.
Sie hat ihn alleingelassen, obwohl er sie am Tag danach bat, ihm beizustehen. Diese Nachricht blieb von ihr unbeantwortet. Diie Entscheidung war wohl bereits getroffen. Sie wollte fahren. Aber sie hätte wohl besser bleiben sollen bzw. ihn zumimdest fragen, ob es okay für ihn wäre, wenn sie trozdem fährt, weil sie sich ohnehin nicht gutfühlt. Das kommt am Ende heraus.
Ich bin tatsächlich mehr bei ihm.
Sie hat ihn alleingelassen, obwohl er sie am Tag danach bat, ihm beizustehen. Diese Nachricht blieb von ihr unbeantwortet
Nein, er hat ihr am selben Tag abends geschrieben, da kann sie schon geschlafen haben (was okay ist, wenn ich nen tag umsonst gewartet habe, bleibe ich nicht noch auf Verdacht die nacht wach).
ich bekam abends dann nur eine Nachricht, dass sie es komisch fände das ich sie nicht bräuchte. Natürlich schrieb ich ihr, dass ich sie brauche und ob wir uns bitte am Tag darauf sehen könnten. Es kam nichts mehr zurück, da sie wohl schon schlief.
(..)
Ich war wie geschockt und verzweifelt, dass sie mich so im Stich lässt und habe ihr nur geschrieben, dass ich sprachlos und geschockt bin. Danach kamen alle 2 Stunden Nachrichten, ob wir reden können und ob Sie nochmal bei mir vorbei kommen kann.
Am nächsten Tag war dann das mit dem bitten um Treffen und insgesamt mehr Eskalation.
Diie Entscheidung war wohl bereits getroffen. Sie wollte fahren.
Möglich. Ihre Antwort am nächsten Tag klingt schon nach "fertig mit der Welt", und das ist schließlich der Grund, warum sie letztendlich gefahren ist. Wobei ich durchaus die Möglichkeit sehe, dass sie geblieben wäre, wenn er einem Treffen zugestimmt hätte. Wieder, miteinander reden.
Ich bin tatsächlich mehr bei ihm.
Ich halte das ganze für einen riesigen clusterfuck, an dem keiner alleinige Schuld hat, aber auch keiner wirklich deeskaliert hat. Gewaltige fehlkommunikation halt.
Das mag alles sein ... Wer weiß?
Allein Schuld hat meist niemand. Ich spreche sowieso lieber von Beteiligung. Tut mir wirklich leid - ich bin immer noch bei mir. 😀
Kennst du das 4-Ohren-Modell der Kommunikation? Natürlich oder? Da sitzt man im Grunde immer in der Falle. 😀
Kennst du das 4-Ohren-Modell der Kommunikation?
Ja kenne ich. Ich bin Autistin, ich höre quasi nur auf dem sach-Ohr. Ich muss die anderen drei gezielt suchen, mit variierendem Erfolg. Quelle für unendlich viele Probleme 😁
Allein Schuld hat meist niemand. Ich spreche sowieso lieber von Beteiligung. Tut mir wirklich leid - ich bin immer noch bei mir. 😀
Hm ich mag das Konzept. Ist lösungsorientierter als schuld. Schuld suchen führt meistens nur zu mehr Stress, nicht zu einer Lösung.
Würde die Beteiligung ungefähr gleich mit vielleicht leichtem plus zu ihr sehen. Beide haben schlecht kommuniziert, beide waren emotional und haben zumindest zeitweise zugemacht und waren für Kommunikation nicht offen. Beide sind wahrscheinlich in einem emotionalen Ausnahmezustand. er hat den wichtigeren Grund dafür.
Der Punkt an Problemen mit Kommunikation ist, sie sind in aller Regel nicht so gemeint. Ich wurde letztens auf Aristoteles gestoßen, der da hilfreich ist. Für ihn gab es Unglück, Fehler, und schlechtes tun. Einfach gesagt, ehrlicher Irrtum, nicht nachdenken und böse Absicht. Und Kommunikationsprobleme sind in alle Regel nicht böse Absicht. Und damit verzeihbar.
Und jetzt haben wir zwei einen Konsens. Schön. Das freut mich. Solche Austausche mag ich hier bei GF.
Ich denke auch, dass man vielleicht nicht alles, aber vieles bewusst und ruhig im Nachgang klären kann. Am Ende sind wir alle nur Menschen und manchmal auf mindestens einem Ohr taub. ☺
Und jetzt haben wir zwei einen Konsens. Schön. Das freut mich.
Ich mag zwar Konsens, aber Konsens kann für mich auch sein, überein zu kommen, dass man nicht überein kommt. Wichtig ist mir respektvolle Auseinandersetzung miteinander. Entsprechend, agreed to this:
Solche Austausche mag ich hier bei GF.
Drücken wir den beiden die Daumen, dass sie das geklärt bekommen.
Ich meinte den Konsens tatsächlich hier und jetzt bezüglich des Treffes in der Mitte - rein sachlich bezogen. Zwischenmenschlich bedeutet es für mich, , dass alle Beteiligten bei sich bleiben "dürfen" und den anderen mit seiner Sichtweise respektieren.
Natürlich sollen die beiden das für sich klären. Am besten für alle gut.
Dann stellt sie trotzdem ihre Befindlichkeiten an die erste Stelle.