Panische Angst vor Vorträgen und Referate.. Was tun?
Hallo :) Erst einmal zu meiner Person. Ich bin 20 Jahre alt und besuche ein Berufskolleg wo ich eine Ausbildung zur Kosmetikerin mit Fachabitur mache. Mein größtes Problem und Angst, sind die Vorträge die ich halten muss.. Ich muss jetzt wo wir nur noch 4 Wochen Schule haben noch insgesamt 8 Referate in 8 verschiedenen Fächern halten.. Ich schaffe das einfach nicht, sobald ich vorne stehe werde ich rot und bekomme einfach keine Luft, ich bekomme Bauchschmerzen und kriege keinen Ton aus meinen Mund.. Da dass mit den Vorträgen aber sehr häufig vorkommt muss ich einfach da durch. Ich weiß nur noch nicht ganz wie, denn ich kann mich einfach nicht überwinden hat jemand ein ähnliches Problem und kann mir Tipps und Ratschläge geben.. Kommenden Donnerstag habe ich die Zulassungsprüfung für die nächste Klassenstufe und ich muss dafür Beruhigungstabletten nehmen.. Das kann es doch auch nicht sein, oder?
7 Antworten
Nein, Beruhigungstabletten sollten wirklicht niemals Teil einer Prüfung sein - allein schon, weil sie dich benebeln und du somit niemals die volle Konzentration erlangen kannst.
Für mich ist es zugegeben sehr schwer sich vorzustellen, wie man Angst davor haben kann, vor anderen zu sprechen. Mir macht das immer riesig Spaß, aber ich habe schon oft gehört und auch erlebt, wie viel Angst das bei manchen Leuten auslösen kann - das tut mir schon mal sehr Leid für dich, ehrlich!
Um solche irrationalen Ängste abzulegen, wirst du mehr brauchen als die wenigen Tage bis zu deinem Referat-Marathon. Für eine intensive Vorbereitung bist du leider schon ziemlich spät dran. Trotzdem solltest du am besten jetzt damit anfangen, denn sonst verdrängst du das Thema nur wieder, bis es wieder so weit ist und du wieder schlaflose Nächte hast.
Vielleicht kannst du aber ein bisschen "erste Hilfe" gebrauchen. Keine Patentrezepte, sondern Ideen, die mir spontan in den Sinn kommen:
- Atemübung & Gedankenlenken: nutze die verbliebenen Tage um immer wieder ein paar Atemübungen zur Entspannung zu machen. z.B. immer dann, wenn Panik in dir hochsteigt. Tiefe Seufzer helfen schon recht gut. Ansonsten scharf und tief durch die Nase einatmen, die Luft 2 - 3 Sekunden halten und gaaaanz langsam durch den geöffneten Mund entwichen lassen. Diese Atmung mehrere Male wiederholen und dabei spüren, wie sich die Muskeln etwas entspannen. Zusätzlich unterstützt eine Umlenkung der Gedanken: beim Einatmen durch die Nase formulierst du im Stillen die negativen Bedenken und beim Ausatmen findest du die entsprechende Lösung. Beispiel: [einatmen] wenn ich mich verspreche, lacht die ganze Klasse. [ausatmen] na, dann sorge ich wenigstens für Heiterkeit und morgen haben es alle wieder vergessen.
- Positives Visualisieren: in deinen Gedanken ist alles erlaubt. Wenn du an das Referat denkst, dann zwinge dich mal das ganze positiv durchzudenken. Stell dir vor, wie du vorne stehst, locker dein Referat schmetterst, die süßen Jungs ganz verträumt zu dir schauen, dein Lehrer lächelt und am Ende tobender Applaus, eine 1 mit Sternchen. Keine Fantasie ist schmalzig genug. Gib deinem Geist ein Ziel, worauf es hinarbeiten kann!
- Üben, üben, üben: Sprich dein Referat durch. Wieder und wieder und wieder und wieder. Ich würde mich als guten Redner bezeichnen, aber auch ich probe meine Vorträge in Endfassung (30 - 90 Minuten!) mind. zweimal - dabei darf mir auch keiner zuhören. Ich lerne einen Einleitungssatz auswendig und dann rede ich einfach. Du merkst dann, an welchen Stellen die "äh"s kommen und kannst Formulierungen finden. Du hast die Präsentation schon ein wenig im Kopf und kannst daran anküpfen, wenn du bei deinem Auftritt mal den Faden verlierst. Du siehst, wie du mit der Zeit hinkommst. Die Profis üben übrigens vor einem Spiegel um zu sehen, wie sie dabei auf andere wirken.
- Akzeptanz der Schwäche: kein Mensch kann alles beherrschen. Es ist nicht deine Stärke vor anderen Leuten flüssig zu sprechen? Drauf gesch!ssen. Keiner wird je von dir erwarten, dass du es perfekt beherrscht. Andere sind neidisch auf deine Qualitäten, ob dus glaubst oder nicht. Wenn du akzeptierst, dass du darin eben kein Ass bist, aber trotzdem dein Bestes gibst, fällt es dir schon wesentlich leichter.
Viel Erfolg!
Also du musst dich wohlfühlen und dir sicher sein,dass du alles kannst. Denke nicht daran was du falsch machen könntest,sondern was du richtig machen kannst! Eine Präsentation ist nur noch halb so schwer, wenn du gut vorbereitet bist und dich sicher fühlst, so mach ich es immer. Und wenn du den roten Faden verlierst, nimm einen Schluck Wasser aus deiner mitgenommenen kleinen Flasche und sage,dass dein Mund so trocken ist und nach dieser Pause sollte es dir einfallen( klappt bei mir selbst beim strengsten Lehrer ohne Abzug) Und wenn du vorne stehst: hier for it and don't look back!😉 Du schaffst das!
Hallo :)
Solche Fragen beantworte ich gerne, denn ich weiß wovon du redest. Mir geht es genauso. Mir reicht es schon, wenn ich erfahre, dass eine Präsentation ansteht. Dann hör ich nur noch mein Herz bubbern.
Also, ich mache ein Ausbildung als Industriekauffrau und glaub mir, dort muss man präsentieren können. Die sind alle sehr streng, was meine Nervosität nicht gerade besser macht.
Meine Tipps:
Eine Präsentation wird erst gut, wenn du sie 7 Mal durchgesprochen hast. So hat es mir mein Ausbilder erklärt. Üben, üben, üben. So wirst du automatisch sicherer! Auch gerne auswendig (was du nach 20 Mal lernen sowieso kannst), so ist es nahezu unmöglich den roten Faden zu verlieren. Übe vor deinen Eltern, deinen Freunden, vor dem Spiegel. So oft es geht.
Das Rot werden vorne lässt sich nicht vermeiden, das ist so. Du bist aufgeregt, dein Blutdruck steigt, dann passiert das. Aber dafür wird dich keiner auslachen, fast jeder wird rot, wenn er präsentieren muss.
Aufregung (vor Allem zittern) lässt sich gut durch Gestik verbergen. Erkläre sozusagen mit vollem Körpereinsatz.
Bevor du anfängst zu reden, atme nochmal tief durch. Das hilf ungemein! Dadurch bekommst du die Aufregung in den Griff.
Nun mein letzter Tipp: Nimm dir einen Stift mit vor. Das ist sozusagen deine "Mutti", an ihr kannst du dich festhalten. So lassen sich unwillkürliche Bewegungen mit den Händen vermeiden, die man auch manchmal bei Aufregung hat (Ich fasse mir immer durch's Haar).
Und denk immer dran. Du bist nicht die einzige! Jeder ist wenigstens ein kleines bisschen angespannt vor Menschen zu sprechen. Schließlich ist Sprechangst die meist verbreiteste Phobie, noch vor Flugangst oder Angst vor Spinnen.
Also, lass dich nicht von der Aufregung überrennen, ein bisschen ist immer gut, so konzentrierst du dich optimal auf deinen Vortrag.
Ich wünsch dir viel Erfolg.
Liebe Grüße einer Leidensgenossin :)
Super punkte.
Mir hat außerdem noch geholfen tief in den Bauch zu atmen. Ist nicht ganz einfach und in der jeweiligen Situation denke ich auch nicht immer dran. Es kam sogar schon vor das ich mir "ruhig und tief atmen" auf einen Zettel geschrieben habe, damit ich auch während des Vortrages dran gedacht habe. Mein Problem ist aber auch eher, dass ich ziemlich Flach in die Brust atme und dadurch oft rot werde. So zumindest mein Eindruck. :-)
Da hilft folgendes:
- Vorträge gut vorbereiten. Du musst den Stoff sicher beherrschen
- Probevortrag halten. Am besten vor ein paar wohlwollenden Freunden. Ggf. auch mehrfach den gleichen Vortrag zur Probe halten
- eine kleine Story, ein Beispiel etc. in den Vortrag einflechten, also einen Teil vorsehen, wo man scheinbar etwas erzählt, was nicht unmittelbar zum Vortrag gehört. Das schafft Sicherheit und macht den Vortrag für die Zuhörer interessanter.
Viel Erfolg!
Ich hab auch echt übelste panische Angst davor Vorträge zu halten. Versuche nicht darüber nach zu denken... Ich weiß das sagt echt jeder aber überleg doch mal, was kann schon schlimmes passieren wenn du dich gut vorbereitet hat. Du wirst vielleicht rot na und... Es hört doch sowie niemand zu *lach* Denk an lustige Dinge dann hast du vl kein Schiss mehr.
Zustimmung in allen Punkten - sehr gute und hilfreiche Antwort!