Ost-Berlin und West-Berlin

6 Antworten

Nein, West - Berlin gehörte nicht zur Bundesrepublik und durfte von ihr auch nicht verwaltet werden. Damit waren West - Berliner auch nicht Bürger der Bundesrepublik!

Ungehindert reisen konnten sie (sie waren also nicht "eingesperrt"):

innerhalb West - Berlins sowieso;

ausreisen aus West - Berlin, wohin sie wollten;

durchreisen durch die DDR, wenn sie deren Hoheitsrechte beachteten.

Ost - Berliner konnten rein formell nach West - Berlin reisen, aber nicht nach freiem Wollen und Wünschen und nur unter bestimmten Voraussetzungen und mit staatlicher Genehmigung. Da die Bundesrepublik die DDR faktisch nie so richtig völkerrechtlich anerkannte und völkerrechtswidrig immer wieder in West - Berlin agierte, war die konsularische Interessenvertretung der DDR - Bürger in West - Berlin durch die DDR - Behörden sehr problematisch. Hinzu kam die panische Angst der DDR - Behörden, dass viele ihrer kostenlos ausgebildeten Spezialisten und Akademiker eventuell nicht wiederkommen könnten.


elektrofuzzi49  26.12.2011, 10:46

Theoretisch gehörte Ost - Berlin auch nicht zur DDR. Denn es oblag ja auch dem 4 Mächte Pakt. Die Ost - Berliner legten meist großen Wert darauf nicht zur Zone zu gehören. Zone = Ostzone oder sowjetisch besetzte Zone. Wie es ja in Westdeutschland ja auch die britische, amerikanische und französische Zone gab.

babulja  26.12.2011, 19:01
@elektrofuzzi49

Fuzzi, doch gehörte Ost - Berlin zur DDR. Spätestens ab dann, als die UdSSR die Verwaltungsrechte an die DDR abgegeben hatte!

"Die Zonen" gab es ab Gründung der Bundesrepublik und der DDR nicht mehr!

NEIN,die westberliner waren NICHT bürger der bundesrepublik, sondern hatten einen eigenen\speziellen personalausweis, der wie ein westdeutscher reisepass von den behörden der ddr anerkannt wurde. westberlin war NIEMALS teil der bundesrepublik:z.b. hatten die westberliner abgeordneten im bundestag einen besonderen status und gelegentliche sitzungen des bundestages in berlin (west) wurden mit schöner regelmäßigkeit von seiten der ddr als auch der sowjetunion als "bruch des viermächteabkommens" bezeichnet, was zum quasi serienmäßigen kasperletheater aller beteiligten staaten und regierungen gehörte, die irgendwie mit dem thema berlin und deutscher zweistaatlichkeit zu tun hatten. die westberliner konnten nach abschluß eines transitabkommens über einige festgelegte strecken in die brd reisen- witzigerweise sogar mit dem fahrrad über autobahnen. ich weiß den namen nicht mehr, es gab aber mindestens einen verrückten, der diese möglichkeit nutzte.

die west-berliner waren keine bürger der bundesrepublik, sondern hatten ihren eigenen westberliner personalausweis und reisepass. genaue daten mußt du ergoogeln, aber nach meiner erinnerung konnten die westberliner ebenso wie bundesbürger erst nach abschluß des sog. transitabkommens über bestimmte grenzkontrollstellen auf festgelegten routen nach westdeutschland reisen. per bahn liefen "interzonenzüge" bis weit in die 60iger jahre zwischen berlin und dem bundesgebiet. die grenzabfertigung im straßenverkehr war von seiten der ddr in den ersten jahren sehr schleppend und schikanös außerdem wurden gebühren für transitvisa erhoben, die erst in den 70iger jahren durch neue vereinbarungen wegfielen. dann normalisierte sich die abfertigung so halbwegs auf internationalen standard, bis mal wieder irgendwelche mißstimmungen zwischen beiden deutschen staaten auftraten.: dann wurde prompt wieder "sehr gemütlich" abgefertigt, so dass gelegentlich staus von mehreren kilometern im westen auftraten, weil im osten die einfahrtsampel auf rot stand.


Silmoo  19.04.2018, 07:37

Ergänzung : Im Berliner Ausweis West stand folgendes

"Behelfsmäßiger Personalausweis

Der Inhaber dieses Ausweises ist deutscher Staatsangehöriger""

Der Polizeipräsident in Berlin Meldestelle 26

Die Bezeichnung Westberlin gab es in den Dokumenten in Berlin-West nicht.

Diese Bezeichnung benutzten die DDR Organe.

Die Bürger Berliner West bezeichneten sich selber gerne als Westberliner,.

Der gelernte Westberliner hieß in der DDR "Ständiger Einwohner von Berlin (West)", darbte unter dem Vier-Mächte-Besatzungsregime, glaubte in der freiesten Stadt der Welt zu leben, wobei er sich auf John F. Kennedy berief und war rundum eingemauert, wobei er genau anders herum den DDR-Bürger vorwarf, eingemauert zu sein. Er war "deutscher Staatsangehöriger" nach dem Reichsstaatsangehörigkeitsrecht des Deutschen Reiches von 1913, was in der DDR politisch für Belustigung sorgte, da man das Deutsche Reich für im II. Weltkrieg als untergegangen betrachtete. In Westberlin lebten die "ewig Gestrigen", in Ostberlin die "Erbauer der Zukunft". So schizophren war das, natürlich wegen der Bonner Ultras und der Revanchisten in den deutschen Landsmannschaften einerseits und den Betonköpfen der SED-Funktionäre andererseits.

West Berliner waren BRD Bürger!

Transitstrecken gab es!

Nein!

Nein und ja ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer


abibremer  21.03.2012, 18:43

wenn die westberliner brd bürger gewesen wären, wie ist es zu erklären, dass tausende junger männer unbedingt nach westberlin ziehen wollten und gezogen waren, um der bundesrepublikanischen wehrpflicht zu entgehen'`????

MichaelUekmann  11.05.2014, 13:04
@abibremer

westberlin war de jure bis 1990 nicht Teil der BRD. Aus Sicht der BRD gab es keine BRD und DDR Staatsbürgerschaft, sondern nur eine gemeinsame deutsche Staatsangehörigkeit, die nichts mit Wohn- oder Geburtsort zu tun hatte. West Berliner waren deutsche Staatsangehörige genauso wie die Bürger der BRD und DDR.