Ortunabhängiger Beruf?

3 Antworten

Es kommt ein bisschen drauf an wie du es dir definierst.

Natürlich kannst du, arbeitserlaubnis und aufenthaltserlaubnis vorausgesetzt, überall in der Welt leben und arbeiten. Ist in der EU ggf leichter als in den USA aber die Option ist da.

Du kannst wenn dein AG es anbietet auch weiter weg von dem wohnen mit einem Festen Büro zuhause (Homeoffice/mobiles arbeiten) und wenn dein AG keine vor ORt Tage haben will musst du auch nie pendeln.

Du kannst wenn dein AG dir gänzlich freie hand gibt auch von überall sonst auf der Welt arbeiten.

Relevant ist das du für die Tätigkeit keine Hardware, Papiere, usw vor Ort brauchst bzw. nicht aus sonst welchen gründen (begehnung von Räumlichkeiten) irgendwo sein musst. Das hängt aber massiv auch am AG und nicht nur an der Tätigkeit und vermutlich wird dieses remote arbeiten in den nächsten JAhren eh eher mehr als weniger.

Wenn du aus dem Ausland arbeiten möchtest, musst du schauen, wie da die Regelungen sind im Hinblick auf Arbeit für einen ausländischen Arbeitgeber. Manche Länder sind da cool, viele wollen aber dann Steuern sehen, oder du brauchst überhaupt ein Visum, dass dir das ermöglicht. Nicht unbedingt einfach.

Zeitzonen sind auch ein Thema. Wenn du in Australien sitzt und die Firma, für die du arbeitest, ist in Deutschland, dann wird das schwierig. Da muss mit dem AG abgestimmt werden. Es gibt Jobs und AG, bei denen das geht, und andere, wo das von den Arbeitsabläufen nicht geht.

Lebenshaltungskosten sollte man auch berücksichtigen. Sicherlich verdienst du in Deutschland nicht so schlecht, weltweit betrachtet, aber in verschiedenen Regionen kannst du davon vermutlich nicht leben. Wenn du zum Beispiel von einem normalen Angestelltengehalt in San Francisco oder Zürich leben willst, kannst du das vergessen. Ist aber eigentlich gut planbar, muss man halt nur vorher wissen.

Grundsätzlich kannst du Bürojobs ganz gut auch "remote" machen. Viele AG haben das seit Corona ganz gut verstanden.

Arbeitgeber in Deutschland dürfen einem grundsätzlich nicht vorschreiben, wo man zu wohnen hat. Da aber natürlich der Arbeitsweg in der Verantwortung des Arbeitnehmers liegt, ist es gesunder Menschenverstand, in die Nähe des Arbeitsortes zu ziehen, oder andersherum ausgedrückt: sich einen Beruf und Arbeitgeber zu suchen, der dort ansässig ist, wo man wohnen möchte.

Du hast leider überhaupt nicht geschrieben, wo du denn wohnen möchtest, und der einzige kleine Mini-Hinweis, den du gibst, ist der Hashtag #auswandern, sodass ich wenigstens Deutschland aus der Liste von über 190 Ländern streichen kann…. Wie soll ich dir da eine gute Antwort geben? Wenn du in Prag leben möchtest, sind andere Berufe, Ausbildungswege und Arbeitgeber empfehlenswert als wenn du in Rio de Janeiro wohnen willst….

Grundsätzlich empfehle ich bei Berufsfragen mit der Option Auswandern immer meinen Beruf „Speditionskauffrau“, weil ich zum Beispiel mit dem jetzt in Japan lebe (weil ich es will), und wenn ich in Prag oder Rio de Janeiro leben wollen würde, würde ich auch dort mit einiger Sicherheit Anstellung finden. Der Beruf ist insgesamt sehr international (logisch, bei globalem Warenverkehr), das grundsätzliche Speditionswissen ist universal, und fehlende spezifische Kenntnisse in Zusammenhang mit dem Gastland kann man ausgleichen mit spezifischen Kenntnissen in Zusammenhang mit dem Heimatland. Wenn also konkret gesagt ich als Speditionskauffrau nach Japan komme und noch keine Ahnung von den speditionellen Besonderheiten Japans habe, kann ich für den Arbeitgeber trotzdem wertvoll sein, weil ich mich dafür mit den Besonderheiten Deutschlands / der EU auskenne, zum Beispiel beim Zoll. Es gibt aber tatsächlich Länder, in die auszuwandern mit diesem Beruf relativ schwer ist.

Und es gibt übrigens auch keinen Zwang, für immer an einem Wohnort und bei einem Arbeitgeber und Beruf zu bleiben. Wenn du also jetzt erstmal in Prag wohnen möchtest und in 5 Jahren zum Beispiel in Rio de Janeiro, ist es überhaupt kein Problem und im Gegenteil für die Karriere ggf. sogar förderlich, erst fünf Jahre für einen Arbeitgeber in Frankfurt zu arbeiten und dann zu einem Arbeitgeber in Rio de Janeiro zu wechseln. Nur für den Fall, dass du mit „Auswandern“ nicht „für unbestimmte Zeit“, sondern einen temporären Aufenthalt von einigen Jahren meinst. Ich hoffe sehr, dass du mit „Auswandern“ nicht Aufenthalte von ein paar Wochen meinst.

Oh und eine Sache noch, beim Thema Auswandern ist die Berufsfrage meiner Meinung nach häufig überbewertet. Natürlich gibt es bestimmte Berufe in bestimmten Ländern quasi nicht, aber das ist wenn dann naheliegend. Viel entscheidender ist, mit welcher Aufenthalts- und Arbeitsberechtigung man im Wunschland ansässig werden kann, wie man an diese Berechtigung kommt und wie man auch die sonstigen Angelegenheiten wie Krankenversicherung, Rentenversicherung etc regeln kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan
MmaBeste28 
Fragesteller
 04.02.2024, 08:52

Danke für die Ausführliche Antwort. Das hat mir schonmal geholfen.
Spezifiziert gesagt meine ich Tatsächlich ein paar Wochen und dann wieder das Land wechseln, am Anfang. Zum Beispiel, 4 Wochen Thailand, 4 Wochen Bali, 4 Wochen Japan. Ist jetzt nur eine Zufällige Länderreihenfolge.
Hauptsache die Freiheit haben, nicht an einen Berufsweg gebunden zu sein sondern eben arbeit digital verrichten für einen Arbeitgeber. Dennoch kenne ich keinen Studiengang oder keine Ausbildung dafür.

0
warai87  04.02.2024, 10:48
@MmaBeste28

Ach soooo…. da habe ich deine Frage vollkommen falsch verstanden, ich dachte du meinst auswandern. Ja nee, Künstler aller Art, Models, Diplomaten, Geschäftsführer globaler Konzerne oder auch Forscher aller Fachrichtungen machen mitunter etwas vergleichbares, aber die wohnen dann ja nicht in dem Land, in dem sie wollen, dann, wann sie wollen, sondern die wohnen dann dort, wann wo ihre Kunden sie hinbeordern oder die betrieblichen / institutionellen Arbeitsaufträge sind, das ist ja nicht das, was du wissen wolltest. Du willst es dir ja selbst aussuchen, und das ist mit ein paar Wochen Aufenthalt möglich, aber über einen Zeitraum von selbst einem nur einem Jahr absolut unrealistisch, das macht niemand.

1