Öffentlich‑rechtlicher Rundfunk: Unverzichtbare Säule oder Reformfall?
Der Rundfunkbeitrag sorgt seit Jahren für Diskussionen. Von „garantiert unabhängige Berichterstattung“ bis „überholtes Zwangsmodell“. Manche sehen in ARD, ZDF & Co. eine wichtige Instanz für ausgewogene Information, andere fordern radikale Kürzungen oder eine komplette Neuausrichtung.
Wie sollte eurer Meinung nach der öffentlich‑rechtliche Rundfunk in Zukunft aussehen, damit er relevant bleibt und gleichzeitig fair finanziert wird?
6 Antworten
Grundsätzlich ist der ör Rundfunk tatsächlich unverzichtbar, weil er unabhängig von Staat und Wirtschaft und von den Vorlieben der Abonnenten ein informatives und ausgewogenes Programm für alle bietet. Darüber unterliegt er mit dem Rundfunkrat einer gesellschaftlichen Kontrolle. Nach dem BVerfG ist er eben gerade deshalb für unsere Demokratie unverzichtbar. Außerdem ist er die Voraussetzung für die Existenz der privaten Programme.
Andererseits ist sein Angebot inzwischen ausgeufert. Wir brauchen nicht für jedes Bundesland einen eigenen Fernsehsender und bei den Hörfunkprogrammen nicht insgesamt 67 Programme. Es sollte also Reformen geben. Das hat die Politik zwar in Angriff genommen, nur spart sie leider an den falschen Ecken, wenn man die einzigen vom Mainstream abweichenden Programme, nämlich ARTE und 3Sat zusammenlegt. Da geht Vielfalt verloren.
Um Irrtümern vorzubeugen: Auch Sport gehört zur Information und auch auf Fußball kann im ör Rundfunk nicht generell verzichtet werden. Das wäre ein staatlicher Eingriff in die Unabhängigkeit der Berichterstattung, die jedem Medium in Deutschland, das sich im Rahmen der Gesetze bewegt, zusteht.
Also lautet das Ergebnis: Unverzchtbare Programme müssen bleiben und dafür sind Reformen die Voraussetzung.
Beides.
Unverzichtbar für einigermaßen seriöse und neutrale (differenzierte) Berichterstattung allerdings auch ein Sanierungsfall.
Wer braucht 50 Spartenkanäle die sich am Tag nur durch eine Stunde unterschiedliche Nachrichten unterscheiden ?
Müssen wir die teueren Sportlizenzen kaufen oder könnte man da nicht an einem Bezahlmodell arbeiten ?
Muss die Filmförderung immer den gleichen uninnovativen drögen Mist bezahlen ?
Und brauchts so abgehobene Intendanten die zwar das Gehalt von jemanden bekommen die in der freien Wirtschaft arbeiten aber Zwangsfinanziert werden ?
Unverzichtbar, muss aber inhaltlich modern, transparent und nutzerorientiert sein und gleichzeitig ein Finanzierungsmodell erhalten, das gesellschaftlich als fair akzeptiert wird.
Gruß aus Tel Aviv
Der gesamte Haushalt muss reformiert werden. Es verbrennt zu viel Geld in Projekte die eig. private TV-Sender übernehmen sollten.
Grundsätzlich ist der öffentliche Rundfunk aber unverzichtbar und ein sehr wichtiges Gut unserer Demokratie.
Wenn der Quark kein Geld kosten würde, könnte es so bleiben.