NS-Erziehung?

2 Antworten

Was ist hier gemeint?

In der Familie gab es keine speziellen NS-Erziehungsmethoden. Hier galten allgemein andere pädagogische Ansichten über Erziehung, die schon weit vorher galten und auch nach dem Krieg Geltung behielten (bis etwa 1968); das war dann meist auch mehr eine Dressur als eine Erziehung im heutigen Sinne - dann fanden weitgehend andere pädagogische Konzepte Anklang.

"Erziehung" zu Gehorsam, Treue, Disziplin, Pünklichkeit, Sauberkeit, Ordnung, Fleiß, Höflichkeit etc. standen im Vordergrund - und das durfte auch von den Kindern und Jugendlichen nicht hinterfragt oder relativiert werden --> sog. Sekundärtugenden (auch als "Preußische Tugenden" bekannt).

Persönliche Neigungen und Interessen der Kinder wurden meist nicht individuell gefördert; der Lebensweg stand weitgehend bereits fest (Beruf des Vaters wird auch Beruf des Sohnes - Mädchen heiraten und werden Mutter und Hausfrau und nur wenige Berufe standen ihnen zur Verfügung)

Körperliche und psychische Gewalt galten als legitimes Erziehungsmittel, um den Kindern und Jugendlichen diese Tugenden beizubringen (man nannte das damals: "einbläuen") --> aber das hatte mit den Nazis direkt nichts zu tun.

Die Sekundärtugenden sind zwar auch heute nicht ganz unwichtig, werden aber i. d. R. nicht mehr mit Gewalt gegen Kinder und Jugendliche andressiert.

Die früher üblichen Erziehungsmethoden machten aber vielfach die Menschen empfänglicher für die NS-Ideologie, weil die individuelle kritische Persönlichkeit, zu der man wünschenswerterweise heranreifen sollte, hierbei oft nicht ausreichend entwickelt wurde.

Die ideologische NS-Erziehung fand in Kindergärten, Schulen, Vereinen und in den vielfältigen NS-Organistionen durch den Staat und der NSDAP statt.

Such nach "Johanna Haarer".

Übrigens steckt diese Erziehung noch in sehr vielen deutschen Köpfen.
Wenn auch ein klein wenig abgewandelt.