Nazis DDR?

2 Antworten

Es gab in der DDR keine nachhaltige Entnazifizierung. Es wurden zwar zahlreiche Prozesse geführt und es wurde teils auch sehr rigoros gegen Nazis vorgegangen, aber von Anfang an war das eher eine Willkür. Man schaltete damit auch politische Gegner aus, indem man ihnen etwas anhängte.

Schon nach wenigen Jahren erklärte die DDR bzw. Sowjetunion die Entnazifizierung für erfolgreich beendet. Es wurde einfach so bestimmt, dass es keine Nazis mehr geben durfte.

Die STASI sammelte dann auch gezielt Informationen und erpresste viele Menschen mit ihrer Nazi-Vergangenheit. Sie zwang sie so dazu, gezielt zu spitzeln.

Warum das Ganze? Da es im Westen immer wieder zu Problemen kam, da ehemalige Nazis und kleinere Funktionäre dort überall unterwegs waren (soweit auch logisch, da ganz Deutschland ja durchsetzt war), wollte man so seine Überlegenheit demonstrieren. Sprich: Wir im Osten haben keine Nazis, ihr im Westen seid durch und durch faschistisch und wir müssen mit dem "Antifaschistischen Verteidigungswall" unsere Bürger beschützen...

ioesh  10.12.2023, 22:29

sehr gute Antwort

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Es gab in der DDR genausowenig wie im Westen eine nachhaltige Entnazifizierung. Die DDR behauptete einfach ein antifaschistischer Staat zu sein. Arbeitete aber nicht am Antifaschismus. Im Gegenteil: die Grundzüge des Regimes waren autoritär. Da hilft auch kein anderes Wirtschaftsregime.

tanztrainer1  11.12.2023, 13:45

Interessant in dem Zusammenhang ist das Buch von Inge Deutschkron: "Mein Leben nach dem Überleben", besonders aber die Kapitel "Justiz mit zweierlei Maß" und "Das Milliardending". Es gab Ärzte, die in der NS-Zeit schon aktiv waren, und dann später entsprechend entschieden, ob ein Opfer der NS-Zeit einen Anspruch auf Entschädigung haben könnte. Man kann sich denken, wie solche Entscheidung häufug ausgesehen hatten.

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