NAK? Beziehung zwischen gläubigen und ungläubigen Menschen?
Hey, ich brauche wirklich, wirklich dringend Hilfe: Ich (16), habe mich verliebt, es läuft auch soweit alles super zwischen uns (er ist 18), zeigen beide Interesse, bla bla. So. Heute hat er so nebenbei erwähnt dass er neuapostolisch ist, da er in der Kirche war. Habe es mir dann in Kurzform erklären lassen, er hat auch gesagt dass er eigentlich jeden Sonntag und gelegentlich mittwochs in die Kirche geht. Ich habe dann aus Reflex gesagt dass ich zwar katholisch, aber nicht gläubig bin, woraufhin er meinte 'jedem das seine', was ich schonmal sehr positiv aufgefasst habe. Ich habe mir jetzt erstmal ein paar Infos zu der NAK durchgelesen und zerbreche mir jetzt, wie soll es anders sein, den Kopf. Irgendwie mache ich mir nun gewisse Sorgen, wie sehr das eine Beziehung beeinflussen würde? Es hat sich natürlich nichts an meinen Gefühlen für ihn verändert, aber trotzdem, irgendwie habe ich, danke an die Horrorgeschichten des Internets, Angst dass ich irgendwie in die ganze Nummer mit Kirche und allem reingezogen werden kann. Ich bin nunmal ein Mensch, der aus persönlichen Gründen, nicht an Gott glauben will und/oder kann. Kann mir denn jemand vielleicht etwas darüber erzählen, inwiefern das ganze eine Beziehung zwischen uns beiden beeinflussen könnte? (betreffend auch sexuelle Interaktionen, die im Verlauf einer Beziehung ja auch in Betracht gezogen werden müssen), vielleicht sogar aus persönlichen Erfahrungen? Bitte aber die ehrliche Meinung, es würde mir nichts bringen das Blaue vom Himmel erzählt zu bekommen :) Vielen Dank fürs Lesen und generell im Vorraus, Leah
12 Antworten
Ob eine solche Beziehung klappt oder nicht ist letztlich eine Frage der gegenseitigen Toleranz. "Gefährlich" sind die Angehörigen der NAK jedenfalls nicht, sondern meist recht tolerante Menschen. Dessen ungeachtet spielt aber der Glaube und die entsprechende Gemeinschaft in ihrem Leben schon eine Rolle, welcher du dich auf Dauer kaum entziehen können wirst.
Ihr seid ja beide noch recht jung und darum kann sich bei euch beiden ja auch noch einiges verändern - bei dir hin zu einem religiösen Glauben, bei ihm vielleicht weg von seinem Glauben. Wobei bei ihm, so wie ich neuapostolische Nachbarn kenne, seine Familie einen größeren Einfluss haben dürfte. Daher versuche seine Familie kennen zu lernen und besuche, auch wenn es dir gegen den Strich gehen sollte, auch ein paar Mal seine Gottesdienste. Dann kannst du besser beurteilen, was auch auf dich in der Zukunft zukommen könnte, denn aussperren wirst du seinen Glauben aus einer möglichen zukünftigen Ehe nicht können. Und dann musst du selbst entscheiden. Das Leben ist leider nie ohne Risiko.
Vielen Dank, das klingt auf jeden Fall vernünftig :)
Ich habe die Apostel bisher immer als tolerant erlebt. (Also jetzt nicht wie die Zeugen, die einen samstags morgens an der Haustür in ihre Sekte quatschen möchten.) Ein Bekannter ist mit einer Frau verheiratet, die der NAK angehört. Ihm ist das wurscht, sie erzieht aber die Kinder nach ihrem Glauben. Meine Freundin war mal mit einem geschiedenen Apostel zusammen, sie ist auch katholisch. Ist zwar nichts draus geworden, aber am Glauben lag's nicht. Ein Kollege ist bei der NAK sehr aktiv und auch von ihm habe ich noch gehört, dass er missioniert.
Auch Mormonen machen eine Ausbildung und studieren meistens, auch wenn sie sich zwischen Schulabschluss und Studium einer Mission widmen.
Dazu kann ich Dir sagen, dass es keine Probleme geben muss. Wichtig ist immer, wie Ihr beide damit umgeht. Meine Freundin gehört zur NAK, ihr Mann jedoch hält nicht viel von Kirche. Er hat nichts dagegen, wenn sie in ihre Kirche geht, ab und zu geht er auch mal mit. Da muss einfach jeder tolerant sein und dem anderen seine Freiheiten lassen. Red mit ihm darüber, dann kannst Du mehr erfahren. Jedenfalls ist es auf keinen Fall zwingend, dass Du auch mit in die Kirche gehst.
Sieh es doch auch mal so. Dein Freund könnte ja auch regelmäßig zum Fußball gehen, Du hast aber wenig Interesse daran. Dann lässt Du ihn gehen, machst in dieser Zeit eben was anderes, was Dir gefällt.
Vielen Dank, große Erleichterung für mich zu hören, dass andere Beziehungen in der Konstellation funktionieren :)
Lern doch einfach mal den jungen Mann und dann auch seine Eltern kennen. Normalerweise wirst Du eine ganz normale Familie antreffen. Vielleicht machen sie ein paar Dinge, die Dir fremd sind, aber sieh es Dir einfach mal an. Du kannst Deinen Freund auch immer begleiten, Du gehst dadurch keinerlei Verpflichtungen ein.
Ich denke mal das ihm die Kirche sehr wichtig ist. Manche nehmen ihren Glauben ernst aber nicht die Regeln, nachdem er dich nicht sofort am Anfang gefragt hat denke ich das ihm die Regeln nicht so wichtig sind, wichtiger ist der Glaube. Das er dich vielleicht davon begeistern will ist realistisch aber ich denke er wird dich nicht zwingen. Mach dir keine Sorgen, wenn er intelligent ist wird er nichts tun was du nicht willst in der Hinsicht.
LG
Vielen Dank, es hilft wirklich die Meinung eines neutral eingestellten Menschen zu hören :)
Hei, MooncookieChan, die Leute der NAK sind zwar fromm und brave Kirchgänger, soweit ich weiß, aber sie sind keine religiösen Eiferer, die nur unter der Bedingung, dass der / die andere meiner Religion beitritt, eine Beziehung akzeptieren. Allerdings wird das Thema der Konfession mit einem (sehr) religiösen Menschen nie von der Tagesordnung verschwinden, denn: Er / Sie kann es einfach nicht vor seinem Gewissen verantworten, dass er / sie den Partner / die Partnerin der ewigen Verdammnis anheimfallen lässt. In wieweit "sexuelle Interaktion" darunter leiden könnte, entzieht sich meiner Kenntnis - sicher ist, dass (sehr) religiöse Leute heftig mit ihrem Gewissen streiten werden, wobei (glaube ich) die Lust an der Lust nach langem Zögern doch obsiegt. Aber man darf nie vergessen, wie sehr heftig und tief die religiöse Erziehung einen Menschen formt. Und so. Grüße!
Dankeschön, das hat wirklich geholfen :) Kinder und alles hat ja zum Glück noch etwas Zeit, aber die Toleranz erleichtert mich gerade ein wenig :) Ich weiß nicht, wann normalerweise missioniert wird, aber ich weiß dass er nach dem Schulabschluss eine Ausbildung machen will, also denke ich mal ist es vom Prinzip her nicht, zum Beispiel, mit dem Mormonen zu vergleichen, was mich etwas beruhigt :)