Nach Selbstmedikation habe ich weniger Hunger. Sollte ich mir sorgen machen?

2 Antworten

Hey :-)

Ich finde es erst einmal super, dass du dich selber schon mal ein wenig in die Theamtik Hashimoto eingelesen hast. Ich spreche aus eigener Erfahrung und kann sagen, dass dies sehr sinnvoll ist. Viele Ärzte können, obwohl es heutzutage ein Volkskrankheit ist, nicht immer weiterhelfen.

Die Medikation der Schilddrüsenhormone (Euthyrox 100) sollte auf jeden nicht selber angepasst werden. Eine regelmäßige Kontrolle der SD-Werte ist wichtig und hilft dann entsprechend auch bei der richtigen Einstellung. In geringem Maße kann man da selber spielen, aber die Dosis sollte nie um mehr als 12,5 nach oben oder unten angepasst werden. An sich würde ich das ohnehin nur Menschen empfehlen, die ihren Körper sehr sehr gut kennen.

Selen ist an sich sinnvoll und kann man gut ergänzen, da bei Hashimoto oft eine Mangel herrscht. Man kann Selen allerdings auch überdosieren und dies kann zu einer regelrechten Vergiftung führen. Deshalb würde ich zunächst nur eine Kur von 2 Wochen empfehlen und dann wieder absetzen. Es auf Dauer hochdosiert zu nehmen ohne dies vom Arzt überprüfen zu lassen, solltest du lieber lassen.

Wozu nimmst du das Johanniskraut? Mit welcher Absicht?

Die Psyche ist ein großer Faktor und es ist klar, dass viele seit der Pandemie stärker belastet sind. Mit jemandem zu sprechen ist immer sinnvoll. Und auch sehr wichtig: BEWEGUNG! Das muss kein Sport sein, aber mehr Bewegung in den Alltag einbauen. Einfach mal 20 min spazieren gehen kann Wunder wirken.

Die Ernährung ist ein großes Thema im Zusammenhang mit Hashimoto. Dass du Softdrinks durch Wasser ersetzt ist super, die Eißweißzufuhr nach oben zu setzen ist ok, aber achte bitte auf die Qualität des Fleisches. Zudem würde ich generell von rotem Fleisch (v.a. Schwein)abraten. Auch Milchprodukte können dich triggern, weil sie in Verdacht stehen entzündungsfördernd zu sein, was bei Autoimmunerkrankungen nicht sinnvoll ist. Oft besteht auch eine Intoleranz gegenüber Laktose oder dem Milcheiweiß an sich.

Was mir in deiner Ernährung fehlt sind Gemüse und Ballaststoffe. Kaffee am morgen ist ok und ein frisch gepresster O-Saft ist auch nicht verkehrt. Grundsätzlich sollte es ausgewogen sein, sodass du deinen Bedarf an Vitaminen & Co. weitestgehend decken kannst.

Mein Tipp: Befasse dich weiterhin mit der Thematik, im Bereich Ernährung, Nahrungsergänzung und Lebensstil kannst du selbst viel ausprobieren. Lass dich aber immer durch einen Arzt begleiten, der die Medikation der SD anpassen kann und den du bei Problemen konsultieren kannst.

Man braucht einfach einen langen Atem und es gibt immer wieder ups and downs. Nicht aufgeben! ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
SeiEhrlich2020 
Fragesteller
 17.09.2021, 00:01

Johanniskraut nehme ich, weil ich durch Lockdown ect. inzwischen wohl auch adipositas habe!

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HappyKatrin  22.09.2021, 10:50
@SeiEhrlich2020

Ok. Johanniskraut wird ja in erster Linie zur Stimmungsaufhellung genutzt. Quasi als natürliches Mittel gegen leichte bis mittlere Depressionen.

Ich kann natürlich gut verstehen, dass die Psyche durch die Corona-Pandemie sehr leidet. Hohe Dosen Johanniskraut sollten dabei aber immer ärztlich abgeklärt werden, da es einige Neben- und Wechselwirkungen geben kann.

Da die Psyche bei Übergewicht und entsprechendem Essverhalten natürlich eine große Rolle spielt, kann es dir indirekt auch gegen Adipositas helfen, eine direkte Wirkung gibt es allerdings nicht (soweit ich weiß)

Am wichtigsten ist aber, wie in der ersten Antwort beschrieben, die SD regelmäßig kontrollieren zu lassen, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung. Bei schwereren Depressionen würde ich immer mit einem Experten sprechen und das weitere Vorgehen besprechen.

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Wenn du keine ärztliche oder vergleichbare pharmakologische Ausbildung hast, ist eine Selbstmedikation nie empfehlenswert.