Muss man einen Beruf finden, der die eigene Berufung wird bzw wovon man begeistert ist, da ich keinen Beruf finde, wo das zutreffen könnte?

9 Antworten

Der Beruf muss nicht unbedingt Berufung für einen Menschen sein.

Es reicht auch, wenn man ihn als einigermaßen sinnvoll ansieht, es aushalten kann ihn auszuüben und wenn man damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Schöner ist natürlich Berufung und Begeisterung.

Alle meine beruflichen Betätigungen und Jobs waren bisher in diesen Dimensionen (Berufung, Sinnhaftigkeit, Wohlgefühl, Einnahmengenerierung) immer relativ, also nie 0 % oder 100 %.

Momentan arbeite ich sehr weit unterhalb meiner formalen Qualifikation (Schade wegen der verschwendeten Steuergelder für meine Qualifizierungen) und kann auch nicht auf legalem Wege genug Geld zum Leben verdienen. Dafür helfe ich aber Menschen, die ich einzeln und persönlich über längere Zeiträume kontinuierlich erlebe,, die mir teilweise sehr dankbar sind, und deren Lebensumstände ich teilweise signifikant stabilisieren kann, wodurch möglicherweise große Kosten und viel Leiden vermieden werden können.

Die von mir durchgeführten Arbeitsaufgaben sind unterschiedlich sinnvoll. Manche sind wirklich (oder aus meiner Sicht) sehr wichtig, andere entsprechen irrationalen Kundenwünschen. Dann denke ich: Hauptsache, die Kunden sind zufrieden.

Wie du finde auch ich Kommunikation und ein Gefühl der Verbundenheit mit der Menschheit wichtig.

Ich habe in meinem Berufsleben 52,5 Jahre lang Software entwickelt. Die zweite Hälfte meines Berufsleben war ich selbständig. Mir hat mein Beruf gefallen, mein Lehrberuf war mal Industriekaufmann. Als Lehrling musste ich in der damaligen Hollerith-Abteilung (Lochkarten-EDV) mitarbeiten. Von da ab war für mich die Büroarbeit nur noch zweitrangig, mein Interesse galt der EDV, die damals noch ganz am Anfang war, aber die Technik hat mich angesteckt.

somi1407  06.11.2022, 08:27

Wie alt bist du? 120?

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emerel  06.11.2022, 15:52
@somi1407

Sei nicht so frech, ein wenig Respekt vor anderen könnte dir nicht schaden.

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somi1407  06.11.2022, 15:59
@emerel

Wenn du eine Hälfte 52 Jahre gearbeitet hast, dann muss die andere Hälfte ja auch 52 Jahre gedauert haben...

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emerel  07.11.2022, 06:38
@somi1407

So ein Schwachsinn, mein Berufsleben war 52,5 J., das musst du erst mal schaffen. Davon war ich ca. 25 J. angestellt, der Rest war ich selbständig.

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Paguangare  06.11.2022, 08:39

Ich habe in meiner Verwandtschaft einen echten Hollerith, also einen Ur-Urenkel des Herman Hollerith, der das Lochkartenverfahren erfunden hat.

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Ich glaube gesellschaftlich wird einem oft vermittelt, dass der Beruf auch die Berufung sein muss. Gerade jetzt wo der Selbstverwirklichung so viel Wert beigemessen wird. Wichtig ist, dass du nichts musst. Letztlich liegt es an dir das zu entscheiden und Sicherheit ist eine völlig legitime Option. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass es den perfekten Job für einen gibt. Jeder hat seine Tücken und wahrscheinlich auch Seiten, die einem schwerfallen oder die man nicht mag. Andererseits ist Sicherheit oft auch das Grab unserer Träume. Je jünger wir sind desto mehr Chancen haben wir Neues auszuprobieren und desto leichter fällt uns das. Im Alter ist das meist schwieriger, da man sich dann schneller in seiner Komfortzone einrichtet und einem von außen auch weniger Möglichkeiten geboten werden. Ich finde gerade der Wunsch Schmuck zu Designern klingt sehr schön und auch nicht völlig unrealistisch. Wenn es dir wirklich wichtig ist, würde ich es an deiner Stelle trotzdem probieren oder in den Beruf reinschnuppern. Du kannst dann ja immer noch wechseln, wenn er dir nicht zu sagt. Oder eine Art Praktikum in dem Bereich machen. Ich vermute du bist noch relativ jung, deshalb würde ich versuchen mir nicht zu viel Stress machen, da man jetzt noch mehr Chancen hat als später. Wenn man mal auf die Nase fällt kann man meist noch schnell wieder aufstehen. Vielleicht gäbe es auch eine Art Kompromiss in dem Bereich. Also eine Arbeit Anstellung, die dir eine kreative Tätigkeit aber auch Sicherheit und gewisse Strukturen ermöglicht. Ich bin selber in einer ähnlichen Position wie du. Mein Wunsch ist es Musiktherapeut zu werden, was auch nicht die sicherste aller Professionen ist und ich bin auch unsicher darüber, aber ich denke es ist normal. Lass dir da keinen Druck machen. Ich würde es einfach mal versuchen. ☺️

Zu Deiner Frage-muss man nicht. Ist auch nicht immer möglich. Da muss man dann einen Beruf ausüben, der einem nicht ganz so liegt. Ich würde aber in einer solchen Situation dann weitersuchen, bis ich einen Beruf gefunden hätte, der mich wirklich ausfüllt. Ich denke , dass man nie allen "Kriterien", die sich ein Arbeitgeber wünscht, entsprechen kann. Das tut meiner Meinung nach keiner. Ich wäre ehrlich in solch einer Situation und würde einfach u.a. die Stärken und auch Schwächen hier aufzählen und dann schauen, was sich ergeben kann oder auch nicht. Davon mal abgesehen kann man auch in einer Ausbildung oder einem Studium sein Interesse für etwas entwickeln mit der Zeit. Ich hatte bspw. nie einen Zugang zu Chemie und habe diesen dann gefunden durch meine Ausbilderin. Alles Gute!

Es gibt doch Berufe, in denen du angestellt bist und trotzdem deine Kreativität ausleben kannst.

gerade im Bereich, Ergotherapeut, Erzieher , physio , oder auch Heilpädagogik geht es bei Menschen darum zu beschäftigen und sie zu unterstützen… dabei kannst du Schmuck anfertigen, Bilder malen usw..

auch kannst du das nebenbei machen, Kurse geben und dir ein zweites Standbein damit aufbauen