Weihnachten hat die meiste Magie.
Ich bin selber in deinem Alter und kann dich gut verstehen. Ich denke in unserem Alter ist Identität oft noch ein großes Thema. Man ist zwar formal schon erwachsen und über die gröbsten Identitätskrisen (Pupertät) weitestgehend hinaus, aber es ist denke ich normal noch in einigen Punkten unsicher zu sein. (vgl. etwa das Model zu den verschiedenen Entwicklungsstufen von E. Erikson) Ich gehe selber aus den selben Gründen, wie du nicht gerne auf Parties und trinke auch keinen Alkohol. So etwas ist auch stark Temperament abhängig und es gibt viele Leite, denen es ähnlich geht. Konzepte wie Hochsensibilität, die hier auch genannt wurden, sehe ich eher kritisch, weil sich viele dann selbst gerne in ihrer eigenen vermeintlichen „Besonderheit“ einrichten und sich dadurch dann stärker isoliert füllen. Wenn für dich selber ein Leidensdruck besteht, dann könnte ein defizitärer Reizfilter auch auf eine milde Form von Autismus, wie etwa Asperger hinweisen. Aber was du schreibst klingt eigentlich nicht besonders ungewöhnlich oder gar gestört. Es klingt einfach als hättest du eine introvertierte Persönlichkeitsdisposition (die sich übrigens im Laufe der Zeit auch ändern kann) und bist in einer Phase in dem du die eigene Identität kritisch reflektierest (Philosophie, Selbstentwicklung) Ich finde das ist auch absolut okay so, solange es für dich okay ist. Mach dir nicht zu viel Gedanken, wie du sein solltest und nimm dich selbst auch nicht zu wichtig, genieße einfach deine Jugend und versuche halt deinen Interessen im Beruf/Studium/Ausbildung gerecht zu werden. Man kann ja auch im kleinen Kreis, wie etwa bei Spieleabenden mit Freunden, Musizieren oder gemeinsamen Kochen eine schöne Zeit haben.
Ich glaube gesellschaftlich wird einem oft vermittelt, dass der Beruf auch die Berufung sein muss. Gerade jetzt wo der Selbstverwirklichung so viel Wert beigemessen wird. Wichtig ist, dass du nichts musst. Letztlich liegt es an dir das zu entscheiden und Sicherheit ist eine völlig legitime Option. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass es den perfekten Job für einen gibt. Jeder hat seine Tücken und wahrscheinlich auch Seiten, die einem schwerfallen oder die man nicht mag. Andererseits ist Sicherheit oft auch das Grab unserer Träume. Je jünger wir sind desto mehr Chancen haben wir Neues auszuprobieren und desto leichter fällt uns das. Im Alter ist das meist schwieriger, da man sich dann schneller in seiner Komfortzone einrichtet und einem von außen auch weniger Möglichkeiten geboten werden. Ich finde gerade der Wunsch Schmuck zu Designern klingt sehr schön und auch nicht völlig unrealistisch. Wenn es dir wirklich wichtig ist, würde ich es an deiner Stelle trotzdem probieren oder in den Beruf reinschnuppern. Du kannst dann ja immer noch wechseln, wenn er dir nicht zu sagt. Oder eine Art Praktikum in dem Bereich machen. Ich vermute du bist noch relativ jung, deshalb würde ich versuchen mir nicht zu viel Stress machen, da man jetzt noch mehr Chancen hat als später. Wenn man mal auf die Nase fällt kann man meist noch schnell wieder aufstehen. Vielleicht gäbe es auch eine Art Kompromiss in dem Bereich. Also eine Arbeit Anstellung, die dir eine kreative Tätigkeit aber auch Sicherheit und gewisse Strukturen ermöglicht. Ich bin selber in einer ähnlichen Position wie du. Mein Wunsch ist es Musiktherapeut zu werden, was auch nicht die sicherste aller Professionen ist und ich bin auch unsicher darüber, aber ich denke es ist normal. Lass dir da keinen Druck machen. Ich würde es einfach mal versuchen. ☺️
Das Phänomen nennt sich Derealisation. Eine Pschose wäre es wenn du Halluzinationen hättest oder bestimmte Dinge nicht mehr wirklich wahrnehmen kannst. Eine Derealisation ist dagegen ähnlich dem Gefühl, das du beschreibst. Es geht meistens mit anderen Problemen wie einer generalisierten Angststörung oder Depressionen einher, ist aber keine Krankheit an sich sondern nur ein Symptom. Auch gesunde Menschen können es vorübergehend erleben (z.B. bei Müdigkeit oder Stresssituatuonen), jedoch solltest du zum Psychologen gehen, wenn es länger anhält und dich stark belastet. Dann wird dieser aber wahrscheinlich primär versuchen die dahinter liegenden Ursachen zu bekämpfen. Wichtig ist das du Dinge machst die dich entspannen, denn Stress oder unterdrückte Ängste sind oft Hauptursachen von Derealisation/Depersonalisation (Entfremdung von sich selbst). Sport, Lesen, ruhige Unternehmungen mit Freunden und Musik können da helfen. Ich würde auch eine Überreizung (sehr belastende oder stressige Situationen) vermeiden oder sich rechtzeitig auf solch anstehende Situationen vorbereiten. Sprich es offen an und fresse die Sorgen nicht in dich hinein. Viel Erfolg. ☺️
Schwierig da gibt es vieles. Eines wäre für mich definitiv Hoffnung. Ohne Hoffnung hätten wir keinen Grund zu leben. Wir stehen morgens nur auf weil wir Hoffnungen für den Tag hegen, Ziele, Wünsche und Träume haben und glauben das Dinge besser werden können oder Gutes erhalten bleibt. Ich glaube das schlimmste im Leben ist deine Hoffnungen aufzugeben, denn das würde einer Art Tod gleichkommen. Eine zweite wichtige Sache ist für mich Musik. Ich würde in keiner Welt ohne Töne, Klänge und Lieder leben wollen. Musik haucht einem Leben ein und erlaubt uns unsere Emotionen durch alle Zeit zu transportieren. Das dritte wären Menschen die einem etwas bedeuten und die auch dir etwas bedeuten. Wenn wir niemandem etwas bedeuten hören wir praktisch auf zu existieren. Wir können aber auch Menschen etwas bedeuten oder sie zu kennen oder sie je zu sehen. Zum Beispiel durch Kunst, Musik oder den Folgen unserer alltäglichen Handlungen.
Shutter Island vielleicht
Was geht morgens auf vier, mittags auf zwei und abends auf drei Beinen?
Alles steht im Atlas (Frau Käb)