Zu langsam bei der Patientenversorgung (Pflege)?
Hey, ich habe mal eine Frage zu meinem Beruf in der Altenpflege.
Kurze Info: ich arbeite (fast) nur im Nachtdienst, wir machen pro Nacht 2 Runden (24 Uhr und 4 Uhr) und dazwischen haben wir, je nachdem wie lange die Runde dauert, immer ein paar Stunden “Nichts” zu tun, außer wenn ein Bewohner klingelt natürlich.
Nun zu meiner Frage:
Arbeite ich zu langsam?
Meine Kollegen arbeiten meist viel schneller als ich,
(und haben mich auch schon negativ auf meine Arbeitsgeschwindigkeit aufmerksam gemacht, mein Chef betitelt mich jedoch als gute Mitarbeiterin)
sind dafür dann aber auch im Umgang mit den Bewohnern eher unsensibel und auf diesem “schnell-schnell-Modus” und kaum- bis gar nicht einfühlsam.
Ich möchte dass meine Bewohner sich so wohl wie möglich bei mir fühlen, vor allem in potenziell unangenehmen Situationen wie z.B. dem Wechsel der Einlagen.
Wenn ich langsamer und vorsichtiger mit den Bewohnern arbeite und mich teils auch mit Ihnen unterhalte, sind selbst Bewohner, die normalerweise unkooperativ sind und sich gegen die Versorgung wehren, viel leichter zu versorgen, was am Ende natürlich für beide Partien von Vorteil ist.
Natürlich verstehe ich, dass ich mich nicht unnötig lange bei den Bewohnern aufhalten soll, was ich ja auch nicht tue, aber ich finde es einfach unmenschlich, wenn wir schon so viel Zeit für unsere Runden haben, mich trotzdem auf Kosten der Bewohner zu beeilen, nur um dann letztendlich stundenlang im Dienstzimmer “Nichts” zu tun.
Was sagt ihr dazu, wie macht Ihr das?
3 Antworten
Guten Abend,
ich arbeite selbst im Krankenhaus, habe auch Erfahrung auf Station gesammelt, und solange wie Du Dein Aufgeben schaffst ist doch alles gut.
Falls die Erwartungshaltung Deiner Kollegen ist, dass Du die Bewohner wächst, muss man ganz klar sagen, dass es nicht in deren Interesse sein wird, wenn sie nachts gewaschen werden, somit sollte man es wohl auch nicht machen.
Mfg elias
Sehe ich wie du und habe ich auch so gehalten.
Ich habe mich bemüht in vielen Dingen effektiv und schnell zu sein, um für die Patienten mehr Zeit zu haben.
Ich habe meine Patienten nie so zufrieden oder so gut gepflegt nach meinen Freitagen vorgefunden, wie ich sie übergeben habe.
In der Pflege ist es sehr oft so, dass die guten Leute von Kollegen und Vorgesetzten angefeindet und nieder gemacht werden.
In sozialen Berufen geht es leider sehr oft unsozial und Ego behaftet zu.
Also lieber gute Kollegen abschiessen, als selber gut zu sein.
Würden diese Leute ihre Energie richtig einsetzen, wären sie sicher zufriedener.
Selbstredend sind solche Pflegepersonen dann auch ekelhafte übermässig fordernde Patienten, wenn sie selber krank sind.
Du machst es gut und richtig und die Anderen nicht. Bleib bitte so wie Du bist.