Musikunterricht viel zu schwer?

7 Antworten

Wenn Musikunterricht der Oberstufe GYMNASIALEN Ansprüchen genügen soll, ist es selbstverständlich, dass man als Schüler mit solchen Themen konfrontiert wird und dass Schüler/-innen solche Inhalte auch bewältigen.

Im Mathematikunterricht der Oberstufe kann man sich ja auch nicht mit den Grundrechenarten, im Englischunterricht nicht mit "Ich kann mich auf Englisch vorstellen und kann simple present von present porogressive unterscheiden" begnügen.

Gymnasialer Musikunterricht ist nun einmal etwas ganz anderes als "Ich mache ein Referat über die Chartpositionen von Bushido oder Justin Bieber".

Knie Dich also in die Materie ein!

Hallo,

mal salopp: Du willst eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben und beschwerst dich, dass in der Oberstufe vorausgesetzt wird das man Noten lesen und man etwas mit dem Quintenzirkel anfangen kann. Ich weiß ja nicht warum du "nie wirklich Musik" hattest, aber in der Regel lernt man diese Grundlagen Jahre vor der Oberstufe. Wenn du meinst, dass du dir dieses Wissen nicht erarbeiten kannst, weil es "Internet nur kompliziert erklärt wird", ist es wohl fraglich ob man dir eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung bescheinigen sollte.

Wenn man die Grundlagen nicht beherrscht ist wohl jeder Unterricht schwer und tendenziell ist der Musikunterricht natürlich "unfair" gegenüber den Schülern die kein Instrument spielen. Wer auf einem Instrument die Theorie in die Praxis umsetzten kann hat gewisse Vorteile.

Würdest du es auch als "schwer und unfair" bezeichnen, dass im Mathekurs die Grundrechenarten nicht nochmal erklärt werden und im Deutschkurs vorausgesetzt wird, dass man Lesen und Schreiben kann?

Nitaru  17.09.2018, 10:33

Dem kann ich nur beipflichten.

Besonders in der 12. Klasse, das Abitur quasi schon in Sicht, wird tiefer in die Materie eingedrungen. Notenlehre steht da schon lange nicht mehr auf dem Lehrplan.

Wenn du keinerlei Vorbildung zur Musiktheorie hast, kannst oder solltest du auch kein weiterbildendes, musikalisches Pflichtfach wählen. Zudem du auch keine Motivation aufweist, das fehlende Wissen autodidaktisch zu erwerben.

Eine Beschwerde halte ich hier für unangebracht, aber wenn alle diese Schwierigkeiten haben, kannst du zum Rektor gehen und dieses Pflichtfach in einen Grundkurs umgewandelt lassen. (Sarkasmus)

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Wie überall im Leben: "Der Ton macht die Musik." ;-)

Ich denke, mit einem vernünftigen Tonfall kann man mit "fast" jedem Menschen reden. Bei mir damals war Musik mein Lieblingsfach, weil die Lehrerin einfach mit die netteste war und man mit ihr reden konnte... mein Abi hatte ich damals trotzdem nicht geschafft. Am Abendgymnasium dann dafür aber! :-)

Wir mussten auch Musikstücke analysieren. Und das ist im Grunde genommen ähnlich wie im Deutschunterricht. Versuche dir gewisse Bausteine zurechtzulegen. Einleitung, Hauptteil, Schluss, etc. ... im Musik dann andere Begriffe, bestimmtes Thema... Welche Instrumente hört man raus? Was wird damit bezweckt? Ich denke schon, dass man im Internet bestimmt einiges finden kann. Es gibt auch Bücher.

https://www.amazon.de/dtv-Atlas-Musik-Systematischer-Musikgeschichte-Gegenwart/dp/3423085991/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1537169257&sr=8-2&keywords=musik+Lexikon hatte mit damals sehr geholfen.

Wir mussten auch Referate halten. Entweder praktisch oder theoretisch. Also z.B. einen Tanz erklären (Walzer, etc...), wo dann der Kurs mitmachen "sollte"^^ Na ja, oder eben theoretisch. Ich hatte damals über ... ist schon ca. 15 Jahre her! ... hm, So einen DDR-Musiker, der als Braunkohlebackerfahrer arbeitete, ein Referat gehalten.

Ein mal mussten wir auch am Keyboard zu einem Gedicht von Heinrich Heine eine Melodie komponieren und dann vorsingen und vorspielen :-) War auch cool! Habe immernoch manchmal einen Ohrwurm! :D

In der Klausur bekamen wir eine Kassette und mussten mit Kopfhörer ein Stück hören und analysieren. War nicht so einfach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein kleiner Tipp: Melde Dich zum Theoriekurs an der Musikschule an. Da werden Dir auch die Grundlagen beigebracht- es ist nur die Frage, ob schnell genug.

Naja....im Grunde hat der Lehrer schon Recht. Das Basiswissen fehlt dir ja nicht, weil es nie auf der Schule unterrichtet wurde, sondern weil du aus irgendwelchen Gründen keinen ordentlichen Musikunterricht gehabt hast (warst du vorher auf einer anderen Schule?) und in der 11 kein Musik genommen hast.

An deiner Stelle würde ich den Lehrer fragen, was er dir an Büchern empfiehlt um das Wissen aufzuholen. Oder erkundige dich mal bei der nächsten Musikschule, ob dir da jemand Nachhilfe geben

Retschkopf 
Fragesteller
 17.09.2018, 09:21

Ich habe Musik zur 11. genommen, aus gegebenem Anlass kam es halt für alle Musik wähler ab der 12.

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Glasdach  17.09.2018, 09:26
@Retschkopf

Ja okay....nun denke ich gerade nach...ich habe Notenlesen mit vier gelernt, bzw später auf der Musikschule. Deshalb überlege ich gerade wann man denn in der Schule Noten lesen gelernt hat. Ehrlich gesagt glaube ich, dass das Grundschulwissen ist....spätestens fünfte oder sechste Klasse auf jeden Fall....ich erinnere mich, dass da Terzen und so was durchgenommen wurden (meine Schulzeit ist aber sehr lange her). Von daher fehlt mir da jetzt ein bisschen das Verständnis, wie man in der 12. Klasse keine Noten lesen kann, trotzdem Musik nimmt und sich dann beschweren möchte, weil es voraus gesetzt wird. Ich erinnere mich schwach, dass ich den Musikunterricht in der 12. auch schwieriger fand, aber die Grundlagen sollten da tatsächlich vorhanden sein.

Das ist wie in anderen Fächern auch....erst Notenlesen lernen ist, als würdest in Deutsch in der 12 erst mal mit lesen lernen anfangen. Das kannst dir aber doch relativ leicht selbst bei bringen.

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