Mönchs-Diktatur Tibet

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt einige Spezialisten, wie etwa ein Ehepaar, das den Alias "Trimondi" nutzt, die durch einseitige Interpretation von Schriften des tibetischen Vajrayana-Buddhismus versuchen, eine These zu stützen, insbesondere der Dalai Lama strebe eine Art weltweite "Buddhokratie" an.

Auch wenn derartige Theorien vermutlich ziemliche Hirngespinste darstellen dürften, die ein wenig an fundamentalistische Christen oder fanatische Islamisten erinnern, entbehrt die Kritik sicher keiner Grundlage.

Tibet war vor Einmarsch der kommunistischen Volksarmee ganz sicher auch kein himmlisches "Shangri-La" wo die Menschen lächelnd tausend Jahre alt werden, keine Aggressionen haben und nur Weisheiten von sich geben.

Enzylexikon  14.03.2013, 12:59

Allerdings ist dies natürlich keine Rechtfertigung dafür, dass eine chinesische Regierung in Peking zunächst die Glaubensfreiheit beschnitt und dann praktisch systematisch versuchte, gewaltsam die tibetische Kultur zu zerstören.

Mitlerweile ist diese gewaltsame Zerstörung einer Strategie der "Überfremdung" gewichen - Chinesen werden nach Tibet umgesiedelt, so dass die Tibeter dort zur Minderheit im eigenen Land werden. Auch so kann man eine Kultur zerstören.

Dass der Kommunismus als Staatsform noch nie etwas Konstruktives hervorbrachte sah man ja auch an der Sowjetunion und dessen Besetzung des Baltikums, wo ebenfalls versucht wurde, die örtliche Kultur zu zerstören.

Also ganz egal ob eine Art monastische Diktatur mit Leibeigenschaft, oder aber eine kulturelle Barbarei a la Kommunismus - Schmutzwäsche haben praktisch alle Staaten dieser Welt.

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StornoKing  14.03.2013, 21:10
@Enzylexikon

Dass der Kommunismus als Staatsform noch nie etwas Konstruktives hervorbrachte>

Deine Begründung dafür ist von Unwissenheit geprägt, da in der Sowjetunion kein "Kommunismus" herrschte! Bestenfalls das, was dir die Propaganda hier als "Kommunismus" unterjubeln möchte, um die Ur-Ideen des Kommunismus zu diskreditieren.

Die einen nutzen die Idee, um Verbrechen zu begehen. Die anderen nehmen die Verbrecher, um die Idee in den Dreck zu ziehen! Altes Spielchen!

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Enzylexikon  14.03.2013, 21:23
@StornoKing

Ich führe grundsätzlich keine politischen Diskussionen im Internet

Also nur soviel:

Das etwa Marx nicht gerade begeistert sein dürfte, wie die Idee des Kommunismus von Leuten wie Stalin "umgesetzt" wurde, dürfte wohl jedem klar sein, der seine Jugend nicht ausschließlich in der Baumschule verbracht hat.

Damit bleibt meine Aussage im übrigen immer noch richtig, denn der Kommunismus brachte als Staatsform noch nie etwas Konstruktives hervor, weil es den real existierenden Kommunismus nicht als Staatsform gegeben hat.

So, damit ist das Thema für mich erledigt, da es auch keinen Bezug mehr zur ursprünglichen Frage hat.

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Enzylexikon  21.05.2013, 18:23

Danke für den Stern. :-)

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Wo findet man denn solche Aussagen? Auf chinesischen Seiten?

Das - allerdings vielfach kritisierte - Buch von Colin Goldner "Dalai Lama. Fall eines Gottkönigs" bietet hierzu ein bis (ich glaube sogar) mehrere Kapitel.

ISBN 978-3-86569-021-0

TeNeNe 
Fragesteller
 14.03.2013, 22:42

nicht sehr seriös

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Gronkor  22.03.2013, 22:57
@TeNeNe

Inwiefern?

Ich weiß, dass er tendenziös schreibt, aber verbreitet er denn Falschinformationen?

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Na du wirst auch immer wieder Aussagen finden das vor Stalin und Lenin die Leute in Russland von den Zaren versklavt wurden, das die Leute in Deutschland vor Hitler von den reichen Juden versklavt wurden, das die Leute vor Erich Mielke und der SED von den Kapitalisten versklavt wurden etc. pp..

Heutzutage findest du diese Sachen freilich weniger. Aber zur Blütezeit dieser Diktaturen war alles voll mit solcher Propaganda. Warum? Keiner würde bei einer Diktatur mitmachen oder sich ausbeuten lassen wenn er WÜSSTE das man ihn ausbeutet und das er unter einer Diktatur lebt. Also braucht man Propaganda die einem vorgaukelt "früher war alles noch viel schlimmer".

ich denke, dass das "mit brutaler Härte" eher nicht stimmt, da die ganze Religion in Tibet ziemlich friedich ist. Die schlagen auch ihre Kinder nicht.

Aber es stimmt schon, dass tibet vor der Machtübernahme der chinesen eine "Klassengesellschaft" war, mit Mönchen und Adel und vielen, vielen Armen, die mit ihren Spenden die Mönche und Klöster erhielten. Insofern ist es schon richtig wenn man festhält, dass auch die lama-herrschaft in Tibet keine Demokratie war.