Mit Abitur zu nichts gebracht / nie studiert?
Hallo, ich gehe nun auf die 30 zu und habe bisher in meinem Leben immer gearbeitet, war nie faul. Direkt nach dem Abitur bin ich in ein Bauunternehmen gegangen und habe dort im Fertigteilwerk gearbeitet zu einem guten Stundenlohn (fast das doppelte als der mindestlohn!). So blieb ich dort einfach so 3 Jahre und konnte mir dann ein Auto kaufen usw. Verstanden haben es die Leute nie, dass ich nicht studieren gehe. Mir sagte man immer "mach doch was sauberes, du machst dich körperlich kaputt usw" (es stimmt, man macht sich auch körperlich irgendwann kaputt, aber mir macht die Arbeit aktuell einfach mehr als Spaß). So habe ich dann eine kaufm. Ausbildung angefangen und merkte nach ein paar Monaten, dass mich das einfach nur depressiv macht und ich einfach nicht der Typ dafür bin. So fing ich dann direkt danach eine Tischlerlehre an,die ich erfolgreich mit guten Noten gemacht habe. Nun bin ich wieder im Bauunternehmen tätig, da man im Bereich Holz leider nur ca 2 Euro die Stunde mehr als mindestlohn erhält und man oft 10 Stunden arbeitet. Immer wieder stelle ich mir die Frage, weil es keiner verstehen kann "wieso willst du mit Leuten arbeiten, die oft nur Hauptschule haben oder nicht mal eine Ausbildung zum Teil?". Da bekomme ich dann immer "komplexe". Aber mir gefällt es einfach, Vorallem sind die Kollegen einfach ganz normal, man muss sich nicht verstellen usw und der zusammenhalt ist top. Was denkt ihr? Mache ich was falsch? Natürlich, ich kenne aus meinem Umfeld niemand der mit Abitur sowas arbeitet und keiner versteht es. Alles sind studieren gegangen und haben Natürlich auch größtenteils sehr gut bezahlte Jobs. Aber ich mag es einfach nicht, diese Büro atmosphäre, sich verstellen müssen usw.
Wie seht ihr das? Mache ich was falsch?
21 Antworten
Wenn du dich in deinem jetzigen Beruf wohl fühlst, solltest du es weiter machen.
Es bringt dir nichts einen Job zu machen der dir zwar viel Geld bringt, wo du aber nicht gerne hingehst.
Ich würde dir raten immer, dass zu machen womit du dich identifizieren kannst und was dir Spaß macht.
LG
Du bist fast 30, steh zu dem was du tust. Vor Leuten die es nicht verstehen wollen, musst du dich nicht rechtfertigen.
Du bist zufrieden mit dem was du tust und dass allein ist schon Grund genug diesen Weg weiter zu gehen. Lass dich von anderen nicht verunsichern.
Nein du machst es genau richtig. Dir gefällt deine Arbeit und deine Kollegen magst du. Sie sind unkompliziert.
Selber hast du eine Ausbildung in der Tasche also hast du nicht nur einfach das Abi sondern auch einen Lehrabschluss.
Du bist zufrieden, musst nicht Kompensationskäufe machen, die im Übrigen niemandem dieses gute Gefühl der täglichen Zufriedenheit zu geben.
Von daher machst du alles richtig. Selber bin ich Chauffeur obwohl ich vier Sprachen spreche und eine Kaufmännische Ausbildung habe, früher Korrespondentin war.
Aber wie du möchte ich niemals mehr aufs Büro zurück. Ich gehöre auf die Strasse, denn da fühle ich mich wohl.
Du machst rein garnichts falsch. Du machst erst was falsch, wenn du etwas studierst, was dir nicht gefällt oder etwas arbeitest, was dich zu Tode langweilt. Wenn du glücklich damit bist, was du machst wieso zweifelst du? Weil andere Menschen dir ins Gewissen reden? Ich bitte dich, nein.
Mach so weiter wie du das für richtig hälst und wie es dich glücklich macht und lass dich nicht von anderen Leuten beeinflussen.
Wenn die das alle so toll finden sollen die es doch machen, aber wenn du sagen kannst "hey, das ist absolut nicht mein Fall", dann bleib dabei.
Es ist Dein Leben und Du hast es in der Hand, es genau so zu gestalten, dass Du damit zufrieden bist.
Ist doch Deine Entscheidung, wenn Du praktische Tätigkeiten einer Büro-/Verwaltungstätigkeit vorziehst. Ist ja nicht so, als würde einen das Abitur für solche Tätigkeiten disqualifizieren.
Ja, ich kann das verstehen. Ich brauche die Leute der Straße um mich herum und ich brauch Abwechslung und kann nicht in einem Raum vor einem PC sitzen