Meinung zum Gedicht?

3 Antworten

Ich habe das Gedicht nur überflogen, fand es aber auf den ersten Blick ganz interessant und auch gut gemacht. Für mich ist die Frage, ob das Gedicht nicht mithilfe von künstlicher Intelligenz hergestellt worden ist.
Das könnte nämlich ein Trick in eurem Seminar sein, um euch mit der Problematik von Kreativität zu konfrontieren.

Ich würde sicherheitshalber mal selbst ChatGPT zum Beispiel ein entsprechendes Gedicht konstruieren lassen. Das kannst du dann auf jeden Fall aus der Tasche ziehen und zum Vergleich anbieten. Dann bist du auf jeden Fall auf der richtigen Seite. :-)

Yxshx 
Fragesteller
 02.11.2023, 13:12

Danke für den Hinweis. Also ist das Gedicht eher unkreativ in deinen Augen? So, als hätte es kein Mensch erstellt?

Ich werde das mal überprüfen.

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gutifragerno  02.11.2023, 13:23
@Yxshx

Nein, keineswegs. Ich finde das Gedicht durchaus gut und werde es mir noch genauer anschauen. Es wäre schön, wenn du herausbekommen könntest, wer der Verfasser ist und wo es vielleicht auch im Internet zu finden ist. Das wäre ja auch schon eine Möglichkeit, um Die potentielle Gefahr, dass es ein K.I. Produkt ist, auszuschließen.

ich beschäftige mich nur viel mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz im Schulbereich und da rechnet man immer mit Dingen, die man sich früher nicht vorstellen konnte.

Bin gespannt, was du dann noch raus bekommst.

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Skippy2002  02.11.2023, 21:58
Für mich ist die Frage, ob das Gedicht nicht mithilfe von künstlicher Intelligenz hergestellt worden ist

Hab' ich mir auch gedacht, als ich's gelesen hab'.

Aus Erfahrung kann ich sagen, schlagen sich ChatGPT & Google Bard bei Literatur gut - bei Gedichten usw. merkt man, dass der Output nicht so berauschend zurzeit ist (leider).

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Nett, nicht überragend.

Das Thema ist nicht neu; Herbst, Vergänglichkeit, Kreislauf etc.

Kommt so in hunderten Gedichten vor.

Das einzige was ich daran ein bissen bemerkenswert finde, das sind die letzten Zeilen dieses Werkes

...Ist der Asphalt noch da.
Doch schimmert er leicht braun.
Und nach einem Monat ist der Asphalt noch da.
Nur jetzt wieder klar grau.

Normalerweise haben die Gedichte immer im Sinn das der Leser die Natur als unumstößliche Gewalt wahrnimmt. Doch hier, eine Asphaltstraße, die kurz vom Herbst berührt wird, aber nur sekundär, den auf lange Sicht, wird sie wieder unempfindlich gegenüber der Natur, wieder zur grauen Tristes der Menschlichen Kultur

Vielleicht will der Autor vermitteln, das wir eben so unempfindlich geworden sind, unser Vorschritt, lässt die Natur verblassen, mit der Folge das wir sie bald nicht mehr erkennen, die Farben nicht mehr sehen. Damit auch ein Stück Lebensfreude verlieren.

Hier in diesen Gedicht verliert der Herbst, es ist kein Niedergang, für das spätere aufleben, es ist ein Tropfen der auf einen Stein, oder besser gesagt Asphalt tropft.

Das Gedicht ist sehr holprig, Handwerklich schlecht, ich kann nicht mal glauben das es ein*e Namhafte*e Lyriker*in, kein Fritz Schalk. Aber doch berührt es an diesen einen Punkt mich als Leser.

Yxshx 
Fragesteller
 02.11.2023, 13:10

Vielen Dank, für die ausführliche Interpretation. Ja, auf die Vestädterung und Verlust der Natur kann man das ganze auch gut beziehen. Für mich ging es eher so in Richtung Beziehungsprobleme (der graue Asphalt), die man sich versucht schön zu reden (bunte Blätter, die ihn verdecken) um es doch nicht beenden zu müssen.

Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Probleme noch da sind. Und das wird nach einem Monat sichtbar, wenn die Blätter eben zu Staub zerfallen sind.

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gutifragerno  03.11.2023, 08:09
@Yxshx

Schönes Beispiel dafür, wie man nach der Analyse tatsächlich Bedeutungsspielräume aufmachen kann, die im Gedicht selbst nicht direkt angesprochen werden, aber auf der Linie seiner Aussagen liegen.
ich finde diesen Übergangsbereich von der Analyse zur Interpretation sehr spannend. Dort haben Leser viel größere Möglichkeiten, als der Deutsch Unterricht glaubt. Es Gilt aber auch der Satz von Sartre: lesen ist, gelenktes schaffen. Nur dann sind nämlich Austausch und Verständigung. möglich Das scheint hier durchaus gelungen zu sein.

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Das mit dem Asphalt dass er da ist und immer noch da ist verstehe ich nicht.

Redekunst  02.11.2023, 01:00

Ja, da muss man sich etwas rein denken, aber das ist der interessante Teil.

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Yxshx 
Fragesteller
 02.11.2023, 13:04

Ja, ich denke, der Asphalt wurde ja im Teil davor mit Problemen gleichgesetzt. Und die Probleme werden mit schönen Erinnerungen (Blättern) verdeckt. Und nach bestimmter Zeit ist der Asphalt immer noch da, weil die Probleme nicht so einfach verschwinden. Dass er am Ende wieder grau ist, steht dafür, dass die Blätter weg sind. Also hat Überdecken nichts gebracht.

Klingt das passend?

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