Meine Mutter liegt im Sterben, aber mich lässt es kalt - und niemand versteht es
ich bin eine Frau, 37 Jahre alt.
Heute erhielt ich die Nachricht dass meine Mutter im Sterben liegt und ich solle sie besuchen gehen um Frieden zu schließen. Aber ich es nicht, es ist zuviel passiert, ich habe keine Gefühle für ihr, es lässt mich kalt.
Meine Mutter wollte mich abtreiben, sie hatte es oft zu mir gesagt dass ich nicht weg-ging bei der Abtreibung, zudem schlug sie mich oft und machte mich für alles verantwortlich. Ich war ein aussereheliches Kind, sie sagte immer, dass ich daran Schuld sei an ihren gesundheitlichen Problemen ( Krebs, Gastritis)
Meine Stiefgeschwister wollen jetzt unbedingt dass ich mit der Mutter Frieden schließe und ihr die Fehler verzeihe.
Ich kann das nicht, denn wegen ihr muss ich eine Trauma-Therapie machen, leide unter Alpträume.
Auch mein Freund redet auf mir ein ich solle mit meiner Mutter Frieden schließen. Aber ich sehe das nicht ein, dass ich ihr verzeihen soll, damit sie in Frieden sterben kann und ich leide mein ganzes Leben darunter über die Traumas die ich als Kind erlebt habe.
Warum verstehen die das nicht?
134 Antworten
du musst nich frieden schließen aber verabschiede dich denn es istvvilleicht deine letzte chace mit ihr zu reden sonst wirst du es später sicher beräuen und natürlich verstehen sie es nicht sie waren nie in dieser situation und sehen es als selbstverstendlich an das man sich bei der mutter verabschieden muss und das der sterbene in dem moment den vordergrund ist also viel glück ich hoffe ich konnte dir helfen
Ich weiß viele Raten dir dazu "des Frieden willens" dich von Ihr zu verabschieden.
Wie du dich letzten Endes entscheiden wirst, liegt bei dir, jedoch gibt es neben dem ganzen "am Sterbebett kann man sich aussöhnen" und " stell dich nicht an, Blut ist dicker als Wasser" Formulierungen von einigen hier noch eine andere Betrachtungsweise.
Ich möchte daher, dass du alles in Betracht ziehst bevor du dich entscheidest und vor allem, das ist sehr wichtig, dich von niemandem zu einer Entscheidung drängen lässt.
Ich hatte auch lange Zeit keinen Kontakt ( Oma mütterlicher seits), die (so wie mir zugetragen wurde ) im sterben lag nach zwei Schlaganfällen.
Jeder drängte mich dazu zu ihr zugehen, obwohl ich nie einen Draht zu ihr hatte und mein Leben lang ertragen musste von Ihr unterdrückt zu werden und immer gesagt zu bekommen, ich wäre nichts wert, ich bin zu nichts zu gebrauchen, aus mir wird eh nichts werden.
Ich hab schließlich "des Friedens willens" doch auf alle gehört und ging zu Ihr ans Sterbebett. Ich wollte mich mit ihr aussöhnen, doch selbst fast tot beschimpfte,und beleidigte sie mich und machte mich runter. Ich bin einfach gegangen und hab mir gedacht, nein nicht noch einmal, das war ein Versuch meiner seits " jeder wie er's verdient". Und ganz ehrlich , hätte ich das mit einkalkuliert, dann wäre ich nie hingegangen, aber trotz dieses noch letztmaligen Druck und der Beschuldigungen die ich mir anhören musste, hab ich meinen Frieden damit gefunden, dass ich einfach ohne ein weiteres Wort ging.Solche Menschen haben es wirklich nicht verdient weiter zu leben und zu "verletzen" und so makaber es ist, ich bin froh , dass sie endlich tot ist.
Höre auf dein Herz. Auch wenn es Familie ist, wenn du nicht vergeben kannst ( und du kennst deine Mutter nunmal am besten, dann lass es sein.
Du kannst aber auch (bitte nur mit Unterstützung) hingehen und ihr gleich sagen, dass du nur da bist , weil alle dich drängen. Du selbst aber keinen Grund des Abschieds siehst. Du kannst sie (sei mutig) auch fragen ob " Sie dir jetzt noch etwas Anständiges vor Ihrem Tod mitzuteilen hat".
Wie du dich auch entscheidest, die Sache ist heikel und du musst für dich entscheiden was du aushälst. Denn gehst du nicht zu Ihr, dann wirst du zwar keine Probleme mehr mit Ihr haben, aber deine Familie wird dir das auf ewig vorhalten, dass du nicht da warst, weil Sie sich da nicht reinfühlen. Nachher bist du der einen Sache aus dem Weg gegangen und hast dafür viele weitere Probleme an denen man eingehen kann. Wenn du es schaffst hinzugehen und es (wie in meinem Fall ) schief geht, kannst du mit der Sache abschließen, es hat noch ein letztes mal weh getan, aber alle anderen werden dich auch in Ruhe lassen und du kannst sogar daraus resultierend Ihnen mitteilen, wie doof diese Entscheidung war und in Ihr Gewissen reden, dass du mit dieser letzten Schmach noch zu leben hast. Du siehst also. du kannst in deinem Fall keine Entscheidung treffen die dir gar nicht wehtun.
Was du auch tust liebe Ich034 , ich wünsche dir viel Mut und Kraft.
Liebe Grüße
Ich muss noch etwas anhängen, sollten es nur deine Stiefgeschwister und Stiefvater sein, die den Abschied von Ihr Verlangen hast du nichts zu befürchten. Ich denke du möchtest mit diesen Menschen eh keinen Kontakt mehr. Punkt zwei meiner 1. Antwort ( dass dir alle das Vorhhalten werden) trifft nur zu, wenn es Verwandtschaft ist, mit der du noch in Kontakt bleibst und eigentlich gut gestellt bist. Brichst du mit allen und machst endlich einen Strich und trittst nie wieder mit den Menschen in Kontakt, so kannst du dies auch umgehen.
Wie gesagt, könnte ich meine Zeit nochmal zurück drehen, ich würde es nichtmehr tun. Dies war einfach Sinnlos.
Ich kann Dich so gut verstehen, ich hatte mit meinem Vater das gleiche erlebt. Mein Vater war Alkoholiker und nachdem er mich viele Jahre psychisch manipuliert hatte, habe ich eines Tages den Schnitt gemacht und den Kontakt abgebrochen (das war eine Kurzversion - es zog sich natürlich hin). Als er Jahre später im Krankenhaus lag und das Ende absehbar war, wurde ich auch unter Druck gesetzt, hinzugehen und Frieden zu machen. Und natürlich habe ich mich mit dem Gedanken auseinander gesetzt. Ich habe es letztendlich nicht gemacht - ich habe mich nicht verabschiedet und durfte (und wollte) auch nicht an der Trauerfeier teilhaben. Mein Vater ist jetzt 12 Jahre tot - ich habe meine Entscheidung von damals nicht bereut. Erst vor zwei Jahren habe ich aus anderen Gründen eine Therapie gemacht und dabei erkannt, wie sehr mein Vater mein Leben negativ beeinflusst hat. Wenn ich heute über darüber nachdenke: Es war kein Fehler, dass ich damals mit ihm keinen Frieden gemacht habe. Ich bin natürlich manchmal etwas schockiert darüber, dass ich in all den Jahren keine Trauer empfunden habe und auch heute noch Wut in mir, wenn ich darüber nachdenke, was er mir angetan hat.
Diese Wut wäre vielleicht nicht da, hätte ich damals den Weg ins Krankenhaus gemacht.
Wenn Du Dich gegen den Besuch entscheidest, wirst Du natürlich Vorwürfe zu hören bekommen und Dir wird Unverständnis entgegen schlagen. Aber Deine Mutter wird bald keine Probleme mehr haben - Du wirst weiterleben und es geht jetzt wirklich um Dich! Ich hatte das Glück, dass mein Mann mich nicht beinflusst hat - er hat sich rausgehalten. Heute habe ich eine eigene Familie mit der ich sehr glücklich bin. Meine Verwandtschaft hat den Kontakt zu mir abgebrochen.
Ich muss noch etwas dazu sagen, denn die ganzen Antworten, die ich gelesen habe, haben auch mich noch einmal über meine Entscheidung nachdenken lassen. Ich habe mir überlegt, was ich damals getan oder gesagt hätte, wenn ich hingegangen wäre (hätte ich damals schon gewußt, was ich heute - nach der Therapie weiß): Ich hätte ihm entgegengeschleudert, dass er einen Kampf gegen mich geführt und mich nicht besiegt hat. Ich habe mein Leben ohne ihn in den Griff bekommen und meinen Weg gemacht . Ich bin trotz seines Verhaltens glücklich geworden.
Und wie hätte er reagiert? Er hätte seine Fehler natürlich nicht eingesehen, sondern sich vermutlich sogar angerechnet, dass aus mir eine starke Frau geworden ist. Er hätte niemals begriffen, was er mir angetan hat - denn in seinen Augen war er unfehlbar! Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Mutter sich auch nie Gedanken gemacht hat, dass sie Dich vielleicht falsch behandelt haben könnte. Vielleicht wird sie ebenfalls davon ausgehen, dass sie Dich auf Ihre Weise nur erzogen hat. Oder sie wird die Schuld von sich weisen und jemand anderes z. B. Deinen Stiefvater verantwortlich machen. Ich glaube nicht, dass Menschen, die das Leben Ihrer Kinder zerstören jemals darüber ein schlechtes Gewissen haben. Denn wer sein Kind nicht liebt, empfindet auch keine Schuldgefühle.
Viele Menschen glauben daran, dass man sich irgendwann vor einem höheren Gericht verantworten muss und dass eine Vergebung zu Lebzeiten das Urteil eventuell positiv beeinflusst. Genauso glauben sie, dass, wer vergibt, ebenfalls ein milderes Urteil erwarten wird. Aber welcher Gott wird Opfer verurteilen, weil sie die Vergebung verweigert haben? Mein Vater hat noch Jahre nach seinem Tod mein Handeln in vielen Dingen beeinflusst und es hat mir fast die Gesundheit ruiniert. Aber letztendlich hat er mich nicht besiegt - ich habe mein Glück gefunden und er war in seinem Egoismus eigentlich nur ein armes, verbittertes Würstchen.
Aha. Versuchen sie es auf die ''Blut ist dicker als Wasser, stell dich nicht so an, sie hat dich auf die Welt gebracht''-Art, damit du deinen wahrscheinlich sowieso vorgeheuchelten Frieden mit ihr schließen sollst? Es gibt nun mal Dinge, die sind unverzeihlich. Du bist wahrscheinlich auch nicht in der Lage, eine richtige Beziehung/Bindung zu deiner Mutter aufzubauen, schließlich hat sie dir sehr viel angetan. Die anderen Menschen verstehen das nicht, weil sie selbst nicht in so einer Situation stecken und sich auf das Argument ''Dinge passieren halt'' beschränken.
Ist natürlich deine Entscheidung, ob du ''Frieden'' mit ihr schließen willst oder nicht. Man ist nicht verpflichtet, seine Eltern zu lieben. Kinder in die Welt setzen bedeutet nicht gleich, dass man auch (gute) Mutter ist.
welch schreckliche familie, gar keine frage! im grunde müsste sie auf dem sterbebett noch deine meinung erfahren, es schreit ja zum himmel! ...ob dir da EINE therapie reicht?? na ja, um DAS löslassen zu können, was du erlebt hast, um zu ihr ans sterbebett zu fahren, also...da muss man ja ein heiliger sein! auf jeden fall könnte es bei solch einem besuch einzig und alleine um DEINEN seelenfrieden gehen, ganz bestimmt nicht um ihren. wenn deine stiefgeschwiater dir versuchen ein schlechtes gewissen einzureden, dann schirme dich davor ab, denn das recht dazu haben sie absolut nicht. ich würde es bestimmt nicht schaffen hinzugehen... allerdings die schwäche der mutter zu sehen, das kann auch durchaus etwas heilsames haben, aber nur mit beistand! zwei leute wenns sein muss!
Hallo Ich034,
hast du schon Bücher von Robert Betz gelesen??
Hier ein paar Auszüge , die dir vielleicht weiter helfen....
" Geh nach innen und finde das verlassene, einsame und traurige Kind in dir, fühle seine Gefühle und öffne dein Herz für es. Du bist für es der einzige Mensch, der dieses Kind spüren lassen Kann: " Ich werde geliebt und ich bin liebenswert." So heilst du die Wunde der Verlassenheit.
Du trägst deine gesamte Vergangenheit jeden Tag mit dir herum und strahlst aus, wie du zu ihr stehst; ob du sie anerkennst oder verurteilst.
Jeder Unfriede mit einer Person oder einem Ereignis deiner Vergangenheit holt dich irgend wann wieder ein, solange er nicht von dir in Frieden verwandelt wurde und macht sich in erneuten Konflikten, Mangelzuständen oder körperlichen Beschwerden bemerkbar.
Schreibe jedem Menschen der dich verletzt hat, einen Brief, in dem du all deinen Gefühlen schriftlich unverblümt Ausdruck verleihst. Schicke diesen Brief nicht ab!!!, sondern verbrenne ihn anschließend. Du schreibst diesen Brief nur für dich selbst. Dann begegne diesen Menschen innerlich, bitte ihn um Vergebung und vergib ihm.
Mit den Menschen, mit denen DU nicht ins reine kommst: = Energieblockaden in deinem Energiesystem-
Was sagt denn deine Psychologin zu dieser Angelegenheit ???
Ich wünsche dir sehr viel Kraft -
ich konnte nie mit meiner Mutter eine Beziehung aufbauen. Mein Freund sagte mal zu mir, als er meine Mutter das erste Mal kennen lernte, sah er eine unsichtbare Mauer zwischen mir und ihr. Es ist sehr viel passiert bis zu meinen 18. Lebensjahr. Ich hatte Unfälle, wo ich nicht ins Krankenhaus durfte, an den Folgen leide ich immer noch darunter. Ich habe oft versucht an meiner Mutter ran zu kommen, trotz dem allem was ich mitgemacht habe. Ich backte ihr Kekse zu Weihnachten damit sie nicht selber backen musste, dann 2 Monate später rief sie mich an und sagte, die Kekse brauchte sie doch nicht denn sie hat von den anderen Geschwistern welche erhalten, und ich solle die jetzt einfach abholen. Die gab mir dann die ganze Keksdose mit alle Kekse drinnen wieder mit- sie hatte keinen einzigen gegessen - sowas tat weh. Oder damals als ich noch minderjährig war musste ich immer zu Weihnachten in der kleinen Wohnküche arbeiten (kochen, servieren). Die Mutter, der Stiefvater und die restlichen Stiefgeschwister feierten im Wohnzimmer, ich durfte nie rein, denn sie sagten es sei kein Platz mehr.