Mein Hund wurde vor 3 Monaten gebissen, jetzt habe ich immer Angst und das überträgt sich auf den Hund. Er bellt und knurrt manchmal. Irgendwelche Tipps?
Meine Hündin, 7 Jahre alt, mittelgroß ist eine sehr liebe Hündin. Sie ist gut sozialisiert, und wir haben sie, seit sie 3 Monate alt ist. Sie hat sich immer mit allen Hunden super verstanden, und sie durfte auch immer frei laufen. Als ganz ganz kleiner Welpe wurde sie einmal ein wenig an der Pfote von einem Schäferhund verletzt, aber das war nicht weiter schlimm. Die Jahre danach ist nie etwas passiert, aber da haben wir auch woanders gelebt. Wir wohnen jetzt seit 2 Jahren hier, sie hat sich sofort gut eingelebt, aber mir fiel auf, dass es hier mehr "unausgelastete", eher aggressive Hunde hier gibt. Vor drei Monaten wurde sie von einer großen Hündin in den Rücken gebissen. Es war nicht sehr schlimm, aber doch eine tiefe Wunde und die andere Hündin hat weitergebissen, obwohl meine Hündin sich unterworfen hatte und es wäre sicher schlimmer gewesen, hätte ich nicht sofort eingegriffen. Mir tat das damals sehr leid, ich hatte auch nur mit großer Mühe die andere Hündin von ihr runterbekommen, wir mussten ein paar Mal zum Tierarzt, aber nun ist die Wunde komplett verheilt. Seitdem sie gebissen wurde, merke ich aber bei mir selber, dass ich große Angst habe, wenn wieder sehr große Hunde ohne Leine auf uns zukommen. Ich glaube, das überträgt sich auf den Hund, denn schon zweimal nach dem Vorfall hat meine Hündin einen anderen Hund aggressiv angebellt, als er sehr nahe kam. Sie geht nicht soweit, dass sie beißt, aber sie bellt und knurrt. Einmal war das an der Leine und einmal als beide frei waren. Ich habe jetzt auch Angst, sie freizulassen (obwohl ich weiß, dass das das beste ist, was ich vielleicht tun sollte), weil ich denke, wenn sie dann zum anderen Hund hinrennt und ihn anknurrt und so provoziert, könnte der andere zurückbellen oder ihr etwas tun. Habt ihr irgendwelche Tipps, wie man sich als Halterin sicherer fühlen kann? Denn ich denke das Problem liegt bei mir, und nicht beim Hund, oder? Wenn andere Personen mit ihr gehen, gibt es nämlich keinerlei Probleme. Ich überlege jetzt, immer nur noch mit anderen Personen zu gehen oder einen Schirm mitzunehmen, denn damals konnte ich den anderen Hund nur unter großen Mühen irgendwie von ihr runterkriegen. Da fühlt man sich auch als Halter ja sehr schuldig. Es gibt aber wirklich böse Hunde hier, und meine Angst ist nicht ganz unbegründet, denn man hört öfters mal wer sich wieder mit wem gebissen hat.
4 Antworten
Also ich hätte auch angst wenn unangeleinte hunde auf mich zukommen. das darf gar nicht erst passieren... den halter darum bitten anzuleinen. deine hündin hat angst und du auch und das ist vollkommen okay. meiner wurde auch letztes jahr gebissen und hat schon vorher negative erfahrungen gemacht. er hat hin und wieder auch kleine "angstattacken", die aber eher weniger wegen anderen hunden ausgelöst werden. er hat hunde vorher schon angebellt, jetzt knurrt er aber auch schon seine besten hundefreunde an... kanns ihm aber nicht verübeln. ich lass ihn zu keinem fremden hund mehr hin und bringe ihm konsequent bei, jeden vorbeilaufenden hund zu ignorieren. wenn er hinschaut: "nein!" und wenn er mich anschaut, sofort leckerlie. klappt super aber er lernt auch extrem schnell.
ich denke diese angst werdet ihr beide aber nie wirklich so ganz los. man muss eben immer vorsichtig sein. versuche diese bissigen hunde zu vermeiden sonst wird dein hund irgendwann nicht mehr da sein...
Ich schließe mich dem Rat von Uwe an.
Suche Dir einen Trainer, der Dich in Deiner gewohnten Umgebung begleitet und Dir dabei hilft, Hundebegegnungen wieder gelassen und souverän zu meistern.
Das Dein Hund im Freilauf anderen zeigt, hey, komm nicht näher, find ich doch positiv; manch anderer Hund kann das gar nicht und muss es erst lernen.
Allerdings würd ich meinen Hund nur und ausschließlich mit solchen Hunden frei laufen lassen, die ich kenne und deren Halter ich kenne und dabei immer genau das 'Spiel' beobachten, um rechtzeitig regulierend agieren zu können.
Kommt Euch ein Hund zu nahe, wenn Du Deinen an der Leine hast, lerne den anderen rechtzeitig wegzuschicken, das ist Dein Job, so dass Dein Hund diesen nicht übernehmen muss und gelassen und vertrauensvoll ruhig an Deiner Seite bleiben kann.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, sich aus solch einem Sumpf wieder am eigenen Schopfe herauszuziehen, aber eine andere Wahl gibt es nicht. Je länger Du in diesem Angstzustand verbleibst, umso stärker nimmt die Angst Dich in ihren Griff und es wird nur schlimmer.
Gehe mutig und klar Deinen Weg wie eine Königin! Alles, alles Gute für Euch.
Gehe in eine Hundeschule/Hundeverein/ Hundetreff etc. damit vorallem DU aber auch dein Hund wieder Sicherheit im Umgang mit anderen Hunden bekommt!
Du hast Recht, dass du das Problem bist, du trägst diese Bilder in deinem Kopf mit dir rum, du bist traumatisiert. Im Unterbewusstsein stößt du Adrenalin aus, was dein Hund sofort riecht und nun in der Zwickmühle ist und glaubt er müsse die Situation regeln. Wie du richtig schreibst, wenn Personen die neutral sind mit ihr gehen, passiert das nicht da sie diese Situation mit deinem Hund nun auch nicht durchleben mußten. Ich habe viele Kunden/innen, denen ich erst einmal Selbstsicherheit und Vertrauen zum Hund und der Situation wieder beibringen muss. Du brauchst einen Trainer an deiner Seite, der dich in solchen Situationen beobachtet und dir Situationsbezogen einen Rat geben kann. Aus der Ferne ist das leider nicht möglich. Sorry würde dir gerne helfen.
Es ist leicht gesagt, wenn ich dir sagen soll bleib cool, ich weis, dass du das nicht kannst, weil du pure Angst hast, bzw totale Unsicherheit in dir ist, die dich zu schwerem Atmen führt, also Beklemmungen, die dich immer wieder in diese Situationen ungewollt zwingen.