Mehr Produktivität wenn gesetzliche Entgeltfortzahlung abgeschafft wird?

5 Antworten

Bei den USA weiß man inzwischen echt nicht mehr, ob sie ein drittklassiges Erstweltland oder ein erstklassiges Drittweltland sind. Eins sind sie aber definitiv nicht mehr: ein Vorbild!

Wenn du in andere Länder schauen willst, um Ideen für Deutschland zu finden, die das Leben hier besser machen, wirf doch lieber mal einen Blick auf skandinavische Länder! Dort findest du eine sehr starke Wirtschaft UND tolle Sozialsysteme - und dadurch die glücklichsten Menschen weltweit. Denn nie vergessen: die Wirtschaft soll den Menschen dienen, nicht anders herum!

Wenn man Menschen wie Maschinen behandelt wird man natürlich produktiver.

In unserer komfortablen Welt könte man auf diese Idee kommen, weil es ja tatsächlich, meiner Meinung nach, viele gerade junge Menschen gibt, die versuchen durch Krankmeldungen sich der Arbeit entziehen zu können.

Aber das ist ist, wenn man es genau betrachtet nicht das entscheidente.

Als es die Lohnfortzahlungen nicht gab, herrschte eine unglaubliche Armut, die Kriminalität und Prostituton förderte. Da wollen wir doch nicht mehr hin kommen.

Wenn die USA so toll ist, wieso brauchen dann so viele einen Zweit- oder sogar einen Drittjob weil das Geld vom ersten Job zum Leben nicht reicht?

Und die Verschuldung der Privathaushalte steigt und steigt - was auch damit zu tun hat, dass man ohne Krankenversicherung alles selbst zahlen muss.

Das amerikanische "hire & fire" lässt sogar die Qualität schrumpfen. Wenn ich jemanden entlasse, nur weil er öfter krank ist, muss ich ständig Neue anlernen - das bindet einen Anlerner, der dann weniger produktiv. Das deutsche/europäische Modell mit fundierter Ausbildung, Kündigungsschutz usw. ist sicher gut (klar, kann man immer was verbessern), aber es gibt nicht nur Arbeitnehmern Sicherheit, sondern auch Arbeitgebern! Jemand, der 20, 30 oder 40 Jahre im selben Unternehmen arbeitet ist wesentlich loyaler und zuverlässiger weil es zu "seiner" Firma geworden ist. Wer nur ein Jahr mal hier und mal dort arbeitet, der zeigt keinen Eros sich stark zu engagieren.

Freethinker89 
Fragesteller
 15.07.2023, 19:02

Die Auffassung mit der Loyalität zum Betrieb vertreten viele. Ich denke aber dass die leute die 20+ Jahre in der Firma sind wenig Innovationskraft haben. Es ist gut wenn öfter Leute ausgetauscht werden damit die neuen einen neuen Blick auf das Geschäft haben. Das ist auch der Grund warum Top-Manager meistens von außen kommen und weshalb Firmen Consultants anheuern. Genau wegen der neuen Sicht die die "loyale Belegschaft" nicht hat

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Die Errungenschaften des Sozialstaates aufzugeben ist eine Sackgasse. Und mehr Produktivität ist kein Allzweckmittel gegen aktuelle Herausforderungen.

Falls man diese so überhaupt erreichen würde.