Liebeskummer triggern mit trauriger Musik?
Hey Leute
Habe nun seit einer Woche Liebeskummer, bin 21 und seit einer Woche nach einer 2.5 jährigen Beziehung getrennt.
Besser gesagt wir stecken in einer Pause - und kurz gesagt mir gehts schei**e damit, wie es meistens so ist. Einem gehts besser, dem anderen gehts schlechter.
Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Sobald ich was mit meinen Freunden unternehme kann ich alles vergessen und kann wirklich kurzfristig wieder Spass haben und irgendwie glücklich sein, aber sobald ich alleine bin, oder auch auf der Arbeit, fängt das Gedanken Karussell wieder an und ich versinke in Trauer und Schmerz.
Nun aber zu meiner Frage, in diesen Momenten des Schmerzes höre ich am liebsten richtig traurige Musik, sowas wie SAD von xxtentacion, can we kiss forever, oder einfach traurige Klavier Lieder wie comptine d'un autre été usw. richtig traurige und depressive Musik eben, oder zumindest für mich hört es sich dann so an. Ich fühle das in diesem Moment einfach extrem und obwohl es mich eigentlich weiter hinunterzieht, höre ich weiter... ich triggere mich sozusagen selber und mache es mir schwerer.. obwohl ich stark bleiben will.
Kennt das jemand von euch? Oder wieso man das tut, obwohl man weiss, es würde einem besser gehen, wenn man nicht zusätzlich noch solche Musik hört? Auf eine Art ist es auch befreiend, dem Schmerz freien Lauf zu lassen, aber auf der anderen Seite versinke ich dann in Trauer und kann an nichts anderes mehr denken..
2 Antworten
Ich verstehe zu Teilen was du meinst. Das einzige was ich nie gemacht hab ist, dass ich solche Musik nur dann angemacht habe wenn es mir schon scheiße ging. Wenn ich das aber extra mache um mich bewusst runterzuziehen, dann mache ich was falsch.
Ich habe viel traurige Musik gehört als ich durch eine Trennungsphase musste, aber ich hab sie nicht extra angemacht um mir Schmerz zuzufügen, sondern um mich zu therapieren und vom Schmerz wegzukommen. Ich habe traurige Musik genutzt um meinen Frust abzulassen und das was ich in mich reinfresse wieder rauszuheulen. Ich hab es einfach gebraucht um den Stress abzubauen. Es ging mir danach immer viel besser und ich kam wieder klar. DAS kann helfen. Was nicht hilft ist sich bewusst Wunden zuzufügen und sich noch mehr kaputt zu machen.
Traurige Musik kann helfen. Sie hilft aber auch nur wenn du sie als Ventil für deine Gefühle nutzt und sie nicht als Foltermethode nutzt um deine Trauer zu pushen.
Naja sagen wir es mal so: Traurige Musik hat nicht die Absicht dass du dabei Glücksgefühle hast. Es ist schon dazu da dass du dich mit deinen Gefühlen auseinandergesetzt und es sorgt auch dafür dass du traurig bist. Ich habe auch traurige Musik gehört weil ich durch den Schmerz atmen konnte und mir die Seele ausgeschrien habe. Es hat mir aber geholfen danach wieder hochzukommen. Wenn das bei dir der Fall ist und dir die traurige Musik dabei hilft kurz alles rauszulassen um danach normal weitermachen zu können, dann sollte es nicht ungesund sein. Es wäre nur ungesund wenn du wie eine Droge ständig Scherben essen würdest und GAR nicht aus dieser Trauer rauskommen würdest. Aber da du das ja tust wie du schon sagtest, dann denke ich sind wir uns beide sehr ähnlich. Mir hat es geholfen, dann wird es dir auch helfen wenn du außerhalb der Musik auch positive Momente hast.
Solche Lieder sind was für Leute, die den seelischen Schmerz lieben. Grenzt an Masochismus. Da gehörst Du offenbar dazu.
Danke für deine tolle Antwort!
Genau darüber bin ich mir gerade echt nicht sicher... irgendwie tut es mir gut diese traurige Musik zu hören, aber irgendwie auch nicht... es zieht mich schon mehr herunter als dass es mir etwas bringt, wenn ich ganz ehrlich bin. Ich habe das Gefühl ich tauche dann in eine "Trauerwelt" und sobald ich die Musik abschlate, oder was anderes höre, bin ich wieder in der Realität sozusagen und ich denke mir "Es ist in Ordnung wie es ist, ich komme damit klar, es braucht nur zeit" etc. . Also man könnte sagen ich bin nicht ganz bei mir wenn ich traurige Musik höre, denn da versinke ich wirklich nur in Trauer und denke mir "warum ist es so wie es ist, warum tut es so weh, warum kann es nicht wieder wie früher sein" etc.
Genau wie bei mir... nur habe ich nach deinem Beitrag das Gefühl, es schadet mir mehr als dass es mich "therapiert"...