Lieber Dobermann holen oder Rottweiler?
Hallo,
meine Freundin und ich möchten uns unseren ersten Hund holen und können uns einfach nicht entscheiden ob es ein Dobermann oder Rottweiler werden soll, wir lieben beide Rassen.
- Wäre Mo-Fr ca 3 Std pro Tag alleine
- Gehen beide gerne spazieren
- Wohnen in NRW
Was sind die Vor/Nachteile der Rassen zueinander?
12 Antworten
Mein erster eigener Hund ist ein Rottweiler. Ich bekam den kleinen Rüden von einem Züchter. Was ich dazu sagen kann ist, dass dieses kleine Powerpaket damals schon ordentlich Trieb mitbrachte im Vergleich zu Welpen anderer Rassen. Viel hat es da nicht gebraucht, dass er hoch fuhr und gleich überall rein gebissen hat. Ruhe und Konsequenz waren der Schlüssel, denn umso erregter man selbst wird umso mehr dreht der Hund auf. Die lassen sich von einem guten Züchter schon als Welpe schwer von etwas beeindrucken. Und das ist auch gut so. Denn ängstlich sollte der Hund nicht sein, das schlägt sonst noch irgendwann in eine ganz doofe Richtung um. Jetzt hat man da diesen kleinen unerschrockenen Knödel, der rein körperlich spielt. Das heißt da ist nix mit Ball werfen oder rennen. Der spielt mit vollem Körpereinsatz und den scharfen spitzen Zähnchen und das auch noch gerne, wenn er kein Welpe mehr ist. Gleichzeitig ist der Rottweiler aber auch sehr sensibel. Wenn ihm einer blöd kommt, merkt er sich das. Meinem ist leider mal ein Dackelverschnitt blöd gekommen, da war er noch ein welpe und ich konnte ihn nicht schnell genug von dem unangeleinten Hund retten. Der hat ihn voll über den Haufen gerannt und mehrfach bedrängt, weil die Besitzerin auch nicht reagierte. Meiner war danach ganz verschreckt. Das hat er sich gemerkt, dieser Hund braucht ihm heute nicht mehr über den Weg laufen. Und einen 50kg Rüden hält man nicht mehr so nebenbei, diese Hunde führt man nicht mit Kraft, sondern durch täglicher Arbeit daran mit positiver Verstärkung. Fatal ist auch, dass leider auf vielen Hundeplätzen noch veraltete Methoden überwiegen. Hundesport macht mit dieser Rasse durchaus Sinn, es sind einfach Arbeitshunde, denen bloßes Gassi gehen nicht genügt. Der möchte beschäftigt werden, ob Fährte, Unterordnung oder agility (zum Teil) ist ihm relativ egal, da ist er offen. Aber gearbeitet muss mit diesen Hunden werden, damit sie ausgeglichen sind. Einen gefrusteten Rotti möchte man nicht haben. Alles in allem eine Menge Arbeit, viel Feingefühl, Geduld und tägliche Bereitschaft, etwas zu tun sind gefragt, sowie körperliche fitness. Was noch erwähnenswert ist, ist dass man nicht XY mal eben mit dem Hund Gassi schicken kann, wenn man krank ist oder verhindert ist. Einen Rottweiler muss man führen können, sonst wird das ein Trauerspiel. Also überdenkt das ganze noch einmal.
Der Rottweiler ist bereits eigentlich kein Anfängerhund und ich würde diese Rasse auch nur den aller wenigsten Anfänger zutrauen. Den Dobermann noch weniger da dies eine unglaublich sensible Rasse ist.
Wenn ihr keine spezifische Arbeit mit dem Hund machen wollt braucht ihr keinen Rottweiler, wenn ihr obendrein noch nie einen eigenen hattet einen Dobermann gleich 10× nicht. Wozu denn? Um Eindruck zu schinden? Werdet ihr nicht wenn der Hund kaputt ist. Hinzu kommt dass der Dobermann bereits gesundheitlich meist ein Wrack ist.
Rotti sag ich je nach dem als Ersthund ok wenn's sein muss und man wirklich mit guter Unterstützung konstant und mit viel Engagement passender Arbeit für den Hund nachgeht. Dobermann muss ich euch wirklich ganz dringend von abraten.
LG
Hey, wir haben einen 3 Jahre alten Rottweiler Rüden und ich kenne auch einige andere Rottweilerhalter. Daher kann ich euch eine ganz gute Auskunft zu der Rasse geben.
Ein Rottweiler ist ein Wach und Schutzhund. Ihre Aufgabe ist es zu beschützen und diese Aufgabe geben sie mit noch sie viel Training nie ganz ab. Sie werden ab der Pubertät leinenaggressiv und finden andere Hunde, sowie Menschen suspekt und möchten sie beim Spaziergang nicht in ihrer Nähe haben.
Zuhause wird jedes merkwürdige Geräusch gemeldet, selbst wenn ihr keines hört. Knallende Autotüren, Gespräche von Fremden, Hundegebell, das schließen und öffnen von Türen wird gemeldet und nicht leise. Man kriegt das Bellen aber ganz gut in den Griff, wenn man dem Hund zeigt, dass man das Geräusch gehört hat und man sich selbst darum kümmert. Wir schicken unseren dann immer auf seinen Platz, wenn z.B. der Postbote kommt.
Es ist super wichtig einem Rottweiler von Anfang an zu zeigen, dass man jede Begegnung, jede Situation zu 100% im Griff hat. Wenn der Rottweiler merkt, dass man unsicher wird, schaltet er sofort in den Beschützermodus und rennt entweder in die Leine oder bellt/knurrt. Er muss euch als Führer sehen, sonst übernimmt er selbst die Rolle und das endet oft nicht gut.
Rottweiler sind absolut keine Anfängerhunde und erfordern viel Lernwille, eine Betreuung eines Wach/-und Schutzhund erfahrenen Hundetrainers, gute körperliche Kondition und viele Nerven. :')
Aber wir bereuen es nicht. Er war auch unser Ersthund und jeder aus unserer Familie war nicht begeistert davon. Unser Rotti ist auch kein einfacher und man kann nicht viel mit ihm unternehmen, aber er ist ein super loyaler Hund, dem man sein Leben zu 100% anvertrauen kann. Wir durften durch ihn so viel über Körpersprache und Psychologie des Hundes lernen. Zudem ist unser Rotti sehr verschmust und kann gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Dazu sind Rottis totale Clowns, die einem immer den Tag versüßen können.
Also wenn ihr einen Hund sucht, der eurer Haus und Hof beschützt, seid ihr an der richtigen Adresse. In dieser Rolle gehen sie voll auf und mache diese mit Leidenschaft. In einer Wohnung kann es funktionieren, aber das Schutzverhalten müsst ihr dann eindämmen.
Wenn ihr also einen einfachen Hund sucht, schaut euch lieber bei anderen Rassen um z.B. in der Retriever Sektion. :)
Für Anfänger sind beide nicht grad geeignet.
Naja auch als Anfänger kann man sich solche Rassen holen finde ich. Wir würden ja auf jeden Fall Bücher holen wie man den Hund richtig erzieht und ins Tierheim würde er definitiv nicht kommen. Man kann ja nicht alle Erstbesitzer über einen Kamm scheren.
Auch als Fragesteller, könnte man mal ein bisschen mehr von sich geben als nur Copy & Paste auf jede Antwort
Natürlich kann man das, aber es ist nicht zu empfehlen und man sollte sich dann, wenn man es schon tut, dementsprechend anstrengen. Dazu zählt dann auch definitiv der Besuch einer Hundeschule. Nicht nur irgendwelche Bücher lesen. Die direkte Erfahrung fehlt euch und grade bei solchen großen rassen, muss man auch aufpassen, das kann sonst, ohne richtige Erziehung, auch schnell mal böse enden.
Auch mit Büchern sind sie ungeeignet. Als Anfänger kann man sehr schnell Fehler machen die sich vielleicht langfristig gesehen negativ auf das verhalten des Hundes auswirken können.
Beide Hunde sind leider nicht wirklich für Anfänger geeignet.
Wäre Mo-Fr ca 3 Std pro Tag alleine
Dazu hätte ich noch eine Frage:
Ihr wollt ja einen Rassehund, dann kauft ihr euch bestimmt einen Welpen. Welpen können bzw. sollten nicht alleine gelassen werden bis sie 6 Monate alt sind. Habt ihr dafür schon einen Plan wie ihr das mit der Arbeit etc. regelt.
Stimmt, und allein schon fürs stubenrein werden sollte man mit Welpen auch alle 2 Stunden raus. Man kann auch nicht davon ausgehen, dass der innerhalb von zB. zwei Wochen Urlaub stubenrein ist, kann halt je nach Hund auch länger dauern.
Nicht nur dass das alleinlassen von Welpen schlecht ist, so wird er auch regelmässig sein Geschäft im Haus machen und es wird noch schwerer, ihn stubenrein zu bekommen.
Er wird keine Haltungsgenehmigung für den Rotti bekommen laut seiner anderen Fragen ist der Herr vorbestraft (Betrug)