Leider sterben in regelmäßigen Abständen meine Malawi-Barsche im Aquarium. Woran kann das liegen?

6 Antworten

Hallo,

leider ist da nicht nur ein Fehler im System, sondern mehrere:

- für die Haltung von Malawis ist dein AQ viel zu klein, 300 l sollten es mindestens sein

- der Filter ist viel zu klein, denn er filtert - im allerbesten Fall - nur ca. 400 l in der Stunden. Ein Malawi-AQ sollte mindestens 3 mal in der Stunde komplett gefiltert werden

- deine Wasserwerte passen so überhaupt nicht zu Malawis. Das Wasser ist Malawisee ist sehr weich (GH 3 - 8 GdH), hat eine untypisch höhere KH (6 - 8 GdH) und einen sehr hohen PH-Wert (7,8 - 8,6). Und auf diese Wasserwerte sind die Fische von ihrer Osmoregulation auch eingerichtet. Mit deinem viel zu harten und nicht ausreichend alkalischem Wasser, machst du die Fische krank.

- Dein trübes Wasser, der Futterunfall und die sterbenden und toten Fische sind ein überaus deutliches Zeichen für eine nicht stattfindende Nitrifikation in deinem AQ - die hochgiftigen Schadstoffe Ammoniak und Nitrit werden also nicht um- und abgebaut.

Das liegt an der zu geringen Wassermenge, dem viel zu hohen Besatz (auch, wenn man Malawis im Überbesatz halten muss) und dem viel zu leistungsschwachen Filter (der eben gerade bei Malawis wegen dem Überbesatz überaus großzügig dimensioniert sein muss!)

- Wie du in einem so kleinen AQ die für die Yellows notwendigen Steinaufbauten bis zur Wasseroberfläche und gleichzeitig für die Pseudotropheus ngara notwendige großzügige Sandfläche schaffen kannst, ist mir weiterhin ein Rätsel.

Leider ist es bei derartig falschen und unzureichenden Haltungsbedingungen überhaupt kein Wunder, wenn sich in deinem AQ kein funktionierendes biologisches Gleichgewicht einstellt und die Fische derart Stress haben, dass sie daran sterben.

Bitte informiere dich doch einmal ganz gründlich über die Haltung dieser wunderschönen Fische und schaffe verantwortungsvolle Bedingungen für sie. Dann wird die Sache auch funktionieren.

Gutes Gelingen

Daniela

Das Wasser kann man auch ohne Bedenken wechseln, nur dann den Filter bitte nicht anfassen und auf keinen Fall den Schlamm entsorgen! Auch wenn das für uns immer Dreck ist, sitzen da die lebenswichtigen Bakterien. Lass den Filter mal ganz in Ruhe oder schau, dass du noch einen HMF mit geringerem Durchlauf reinhängst, auf dem sich zusätzlich Bakterien ansammeln können. Algen entstehen bei einem Überangebot an Nährstoffen. Da wäre es interessant zu wissen, welche Algen das bei dir sind. Hast du den Phosphatgehalt mal gemessen?

Hast du einen Bodensauger, damit du ggf. beim nächsten Futter-Malheur den einsetzen kannst? Damit könntest du auch nicht aufgegessenes Futter schnell absaugen, damit es nicht vergammelt. Das Licht würde ich mal mit einer Mittagspause von ca. 2h auf eine 12stündige Dauer erhöhen. Welche Pflanzen hast du denn? Und was hast du für einen Boden? Ist der vielleicht der Übeltäter? Den Kohlefilter sollte man austauschen, da nach einer gewissen Zeit die Schadstoffe wieder abgegeben werden (wenn die Kohle quasi "voll" ist). Spontan fällt mir leider auch nicht mehr ein :(

Die Werte sind erschreckend schlecht heute

Leider schreibst du rein gar nichts über das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein von Nitrat, Nitrit- und Ammoniak in deinem Wasser - eine genaue Angabe dieser Werte wäre sehr hilfreich gewesen. Nitrit und Ammoniak sollten ganz klar - niemals vorhanden sein. Nitrat (das Abbauprodukt), sollte vorhanden sein, aber in sehr hoher Konzentration kann auch dies schädlich für die Fische sein.

Dieses Mal könnte es Überfütterung gewesen sein 

Wenn du es selber schon erkannt hast, dann tu was dagegen und füttere sparsamer!

Damit will ich dir jetzt nicht vorhalten das dir - nach eigenen Angaben - vor ein paar Tagen das ganze Futter ins AQ geplumpst ist (das war ein Versehen nehme ich an). Das ist sicher blöd gelaufen, aber dann liegt doch sehr nahe das die Schadstoffkonzentration in deinem Wasser sehr hoch ist/war und das ist für die Fische natürlich absolut tödlich. Da hilft dann nur noch Absaugen und großzügige Wasserwechsel.

Ich habe verschiedene Sorten Yellow und Tropheus ngara (schwarz). Insgesamt sind es 12 Stück.

Das klingt mir sehr nach Überbesatz. Zu viele Fische auf zu wenig Raum, dass geht nie lange gut. Du solltest dringend dezimieren, denn weniger Fische bedeutet auch weniger Dreck und damit auch eine geringere Wasserbelastung.

Viele Grüße

Cascope

Ich danke für die Tips. Und für alle, die sich hier in dem Beitrag verirren, weil sie das selbe Problem haben - hier die Auflösung nach vielen Monaten.

Es war einfach mein Unwissen, wie man Barsche hält. Ich habe jetzt nur noch eine Malawiart und pflege sie nach besten Wissen und Gewissen. Es war ein zu hoher Nitratanteil. Daran lag unter Anderen, dass ich es zu gut mit dem Füttern gemeint habe und die Population in dem Becken zu groß war. Der Züchter hätte mich mal warnen können, dass man nicht gleich 15 Malawis in ein ca. 200 Liter Becken reinknallt.

Jetzt habe ich eine ausgewogene Anzahl von Weibchen und Männchen. Der Filter wird auch nicht mehr so oft gereinigt, damit habe ich es auch zu gut gemeint. Wenn nicht mehr soviel Futter runterfällt, ist das auch nicht mehr nötig.

Und, ganze ehrlich. Ich verzichte auf ALLE Zusätze, die es in den Läden zu kaufen gibt. Ganz ehrlich, dass ist doch alles Geldschneiderei. Ich habe jetzt ienen sehr langjährigen erfahrenen Malawizüchter gefunden, der mir alles erklärt. Der hält nichts von den Chemikalien. Für alles gibt es auch eine natürliche Lösung, die man im Haushalt meistens vorrätig hat - wie Salz. Das einzige, was ich bei Neuankömmlingen benutzt habe, war Desi-Tropfen. Durch die grüne Suppe schwenke ich auch alle neuen Pflanzen. Durch diese Zooläden schleppt man sich jeden Mist ins Aquarium.

Ich muss sagen, Aquarien sind nichts für Jedermann. Man muss dafür wirklich ein Händchen haben und sollte nicht nur auf eine schöne Raumdekoration ausseihen. Außerdem werde ich mir demnächst ein wesentlich größeres Becken zulegen.

300l sind wirklich zu klein, das ist auch mit der wichtigste Grund!