Legt man Installationskabel im Neubau direkt auf die Wände (ohne Schlitz)?

3 Antworten

Hier muss ganz klar zwischen waagrechten und senkrechten Schlitzen differenziert werden!

ein senkrechter Schlitz ist hier weit unkritischer, als ein waagrechter. und auch das einbringen der Dosen ist, wenn es nicht gerade alle 12 cm eine 3er kombination ist, unkritisch.

Waagrechte Schlitze, vor allem über größere Distanzen können je nach Art des Baustoffes kritisch werden.

lg, Anna

homer092  12.06.2023, 22:54

Also generell kann man sagen: Horizontale Schlitze sollte man vermeiden. Je nach Baustoffe/Wandbeschaffenheit sind diese auch nciht zulässig per Norm. Wo immer möglich werden heute andere Wege gesucht - abgehängte Decken, direkt in den Beton, auf den Rohfußboden usw. Eigentlich sollte man nur noch vertikale Schlitze herstellen. Und i.d.R. auch nur Fräsen, nur mit der Maschine stemmen ist heute eigentlich auch nciht mehr gewollt und bei vielen Steinarten auch unschön...
https://www.elektrikerwissen.de/elektroinstallation-auf-dem-rohfussboden/

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In der Regel sind 11,5er Wände nicht tragend. Das bedeutet aber nicht, dass diese nicht tragend ausgelegt sein können. Das geht, aber die Druckfestigkeit muss dann beim Stein stimmen.

Schlitzen darf man in einem bestimmten Rahmen. Was man nicht sollte ist stemmen.

micholee 
Fragesteller
 14.09.2022, 12:35

ich hatte unseren stuckateur gefragt, ob man die kabel auf die rohen neubau-ziegel verlegen kann und er es mit dem grundputz überdeckt. scheinbar wäre das nicht üblich.

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Doktorelektrik  14.09.2022, 15:19

Man Gottes!

Wer einen Marianengraben für eine Elektro-Leitung "ausschachtet", hat da ohnehin nix verloren. Also was soll diese hier nicht zutreffende Einschüchterung?

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Das mit dem "Nicht Schlitzen" ist ein Ammenmärchen.

Wenn die wieder verschlossen werden (was denn sonst), spielen sie keine Rolle. Du schneidest ja nicht die Beton-Bewehrung in einer gegossenen Wand oder Decke durch!

micholee 
Fragesteller
 14.09.2022, 08:13

in vielen Leitfäden und Mekrblättern steht ja leider immer, dass man es nicht darf. Auch wenn man den Schlitz wieder schließt, entsteht ja dort eine schwachstelle

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Doktorelektrik  14.09.2022, 15:18
@micholee

Das ist nicht korrekt.

Mit Halbwissen schaden solche "Fach"leute mehr, als sie nutzen. Da ist keine Schwachstelle, wenn es ordnungsgemäß verschlossen wird - also nix Bauschaum, Paper, Müll,....

Wie oft muss ich mit selbst ernannten Experten streiten, die nicht mal Normen lesen können, geschweige denn verstehen.

Der Ratschlag hier ähnelt der Primitiv-Floskel:

"wer arbeitet, macht Fehler ---> vermeidet Fehler". Er könnte von der Berufsgenossenschaft stammen.

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Peppie85  15.12.2022, 10:13

Das mit dem wider verschließen ist kritisch! da der Baustoff der zum verschließen verwendet wird, nicht zwangsweise geprüft ist, was die Tragfähigkeit betrifft.

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Doktorelektrik  15.12.2022, 17:41
@Peppie85

Stimmt nicht, er ist geprüft. Wie? Man nimmt den Original Baustoff, der für die Herstellung der Wand auch Verwendung findet - den passenden Fugenmörtel oder hochwertigen Zementkleber.

Warum gibt es hier immer wieder Leute, die der Überbürokratisierung an der Stelle, wo sie sinnlos wird, auch noch Vorschub leisten?

Merke: Durch Runterbeten von Normen, ohne deren Sinn nachvollzogen zu haben, baut man gefährliche Anlagen. Davon habe ich bereits zu viele gesehen.

Im Übrigen: NIEMAND testet die Tragfähigkeit einer Wand. Man baut sie nur der Dicke nach mit dem Baustoff, der einer Norm entspricht. Es wird der handwerklich korrekte Umgang vorausgesetzt, ohne auf so wichtige Dinge wie Kleber und Mörtel überhaupt einzugehen. Bei Beton dasselbe: man bestellt eine Güteklasse und verlässt sich darauf, vor allem auf die korrekte Verbauung. Geprüft wird das nicht.

Ich setze bei meinen Antworten stets eine fachgerechte Ausführung voraus, nicht etwa Laienpfusch. Deshalb möchte ich auch diesen Fachleuten - und nur diesen -den Rücken frei halten.

Nichts für ungut.

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Peppie85  15.12.2022, 19:37
@Doktorelektrik

ja, durchaus, aber wer dokumentiert das? im endeffekt wird doch eh nur mit gips das kabel etwas festgekleistert, und dann mit rotband zugeschmiert.

lg, Anna

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Doktorelektrik  15.12.2022, 19:40
@Peppie85

Tja, Pfusch ist oft zu finden. Aber diese Leute fragen auch nicht vorher, ob das erlaubt ist oder Probleme bereiten könnte.

Mir ist ein Problembewusstsein im Handwerk lieber als eine sture Normenanwendung mit der Gefahr der völlig falschen Anwendung.

Dir alles Gute und danke.

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Peppie85  15.12.2022, 20:00
@Doktorelektrik

siehst du, das mit dem (hochfesten Mörtel) ist so eine sache. Dawegen ist es mir an der Stelle dann einfach lieber, mich entweder darauf zu verlassen, dass die restdicke der Wand ausreicht, um zu tragen, oder eben meide, auf langen strecken waagrecht zu schlitzen.

geht es darum eine steckdose um einen halben meter nach links oder rechts zu versetzen, würde ich denke ich auch schlitzen, aber eben nur so tief wie unbedingt erforderlich.

lg, Anna

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micholee 
Fragesteller
 15.12.2022, 21:44

Schlinn wirklich noch im Neubau,tz man da bsp. bei "gemauerten Ziegel"? In Beton kann man es ja im Voraus bereits reinlegen, aber bei Ziegelsteinen wäre ja die Schlitzerei aufwendig. Außer, man legt im Neubau die Kabel direkt auf den Ziegelstein und der Grundputz überdeckt das ohnehin? (bei 12 bis 16mm evtl. etwas knapp, bzw. nicht tief genug das Kabel)

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homer092  12.06.2023, 22:52

Dann solltest du mal die Normen genauer studieren, das horizontale schlitzen ist in vielen Fällen nicht mehr zulässig!

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